an
Händen und
Füßen gelblichbraun. Der
Pelz ist rötlichgelb, die
Mähne dunkelbraun. Es bewohnt die Waldungen der Ostküste
Brasiliens zwischen dem 22. und 23.° südl.
Br., lebt familienweise, zeigt sich ängstlich, mißtrauisch, leicht erregbar,
wird aber in der Gefangenschaft einigermaßen zahm. Der
Uistiti
(Marmoset,
Saguin, H. JacchusL.), 22-27cm
lang, mit 30-35
cm langem, geringeltem
Schwanz, rostgelb, mit schmalen, schwarzen und weißen Querbinden, unterseits weißlichgrau,
mit dunkelbraunem
Kopf, dunkelfleischfarbenem
Gesicht
[* 2] und weißem Ohrpinsel; er bewohnt die Umgegend von
Bahia
[* 3] und die Waldungen
der Ostküste zwischen dem 14. und 17.° südl.
Br., kommt nicht selten nach
Europa
[* 4] und hat sich hier auch
fortgepflanzt.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Liegnitz,
[* 6]
Kreis
[* 7]
Lauban,
Knotenpunkt der
Linie Nikrisch-S. der Preußischen
Staats- und der Österreichschen Südnord-Verbindungsbahn, 252 m ü. M., hat
eine evang.
Kirche, ein
Amtsgericht, Tuchmanufaktur, Schirmstock- und Ofenfabriken und (1885) 2022 meist evang.
Einwohner.
[* 10]
(AmpelisL.,BombycillaVieill.),
Gattung aus der
Ordnung der
Sperlingsvögel
[* 11] und der
Familie der Seidenschwänze (Ampelidae), welche den
Fliegenfängern am nächsten steht. Die Seidenschwänze sind gedrungen
gebaut, mit kurzem
Hals, ziemlich großem
Kopf, mittellangen und spitzigen
Flügeln, in denen die erste und zweite
Schwinge am
längsten sind, kurzem, an der
Wurzel
[* 12] etwas breitem, an der
Spitze sanft herabgebogenem und vor derselben
mit einem kleinen
Ausschnitt versehenem
Schwanz, kurzem, geradem
Schnabel, ziemlich kurzen, starken
Füßen, reichhaltigem, seidenweichem
Gefieder, auf dem
Kopf mit einer
Holle und mit roten, hornigen
Spitzen an den Armschwingen und Steuerfedern.
20
cm lang, 35
cm breit, rötlichgrau, unterseits heller, am
Kinn und an der
Kehle schwarz, mit schwarzem
Zügel und Augenstreifen,
außen gelb gefleckten, innen weiß gekanteten Handschwingen und schwärzlichen, an der
Spitze gelben Schwanzfedern, bewohnt
als Strichvogel im N.
Europas,
Asiens und
Amerikas Fichtenwälder, wandert, durch Nahrungsmangel gezwungen,
südwärts und weilt bisweilen in größern
Gesellschaften bei uns von
November bis März. Er ist träge, friedfertig, gesellig,
einfältig und dreist, er singt leise und unbedeutend, klettert geschickt, fliegt leicht und schnell, nährt sich von
Beeren
und
Insekten
[* 13] und ist ungemein gefräßig. Er nistet nicht hoch über dem
Boden, aber sehr versteckt auf
Fichten und legt im Juni 5-7 bläuliche, dunkel gefleckte und punktierte
Eier.
[* 14] Man fängt den S. sehr leicht in
Dohnen oder
auf dem
Vogelherd. Er wird in der Gefangenschaft bald zahm, wird aber durch seine Gefräßigkeit lästig. Das
Fleisch ist schmackhaft.
Ehemals galt der S. wegen seines unregelmäßigen Erscheinens als Vorbote von allerlei Landplagen.
Schmetterling
[* 15] aus der
Familie der
Spinner
(Bombycidae), 32-38
mm breit, mehlweiß oder perlgrau, mit blaß gelbbraunen Querstreifen auf den
Flügeln und schwärzlich gekämmten
Fühlern,
ist wahrscheinlich in
China
[* 16] heimisch und wird behufs der Gewinnung von
Seide in
China,
Japan,
Indien und in
Südeuropa gezüchtet. Das
Ei
[* 17] des Seidenspinners (s. Tafel,
[* 1]
Fig. 1) ist oval, flach gedrückt,
1-1,5mm lang, schiefergrau, ins Bläuliche,
Violette oder Grünliche spielend und überwintert.
Die ausschlüpfende
Raupe ist schwarzbraun, wird aber nach der ersten
Häutung perlgrau, ins Bräunliche
oder Gelbliche neigend. Einige
Rassen sind schwärzlichgrau oder samtschwarz oder am ganzen
Körper dunkel quer gestreift.
Der elfte Körperring besitzt auf der Rückenseite einen Hautzapfen
(Sporn), und vom
Kopf bis zu diesem
Zapfen
[* 18] verläuft ein
bläulichgraues
Band,
[* 19] dem
Rückengefäß oder
Herzen entsprechend. Auf der Rückenseite des dritten und achtenRinges
finden sich zwei halbmondförmige
Flecke, welche aber bei einigen
Rassen fehlen. Die
Spinndrüsen der
Raupe (Textfig. 1) bestehen
aus einem vielfach gewundenen
Schlauch, dessen hinterer Teil die Seidenmaterie absondert, welche durch dünne Ausführungsgänge
zu der im
Kopf gelegenen Spinnwarze und von da aus dem
Körper geleitet wird.
Die
Raupe häutet sich viermal, und 30-35
Tage nach dem Ausschlüpfen ist sie spinnreif (s. Tafel). Indem
sie die an der
Luft sofort zu einem
Faden
[* 20] erhärtende Spinnmaterie austreten läßt und dabei mit dem
KopfeBewegungen ähnlich
einem ∞ macht, legt sie um sich herum Fadenwindung an Fadenwindung, und in kurzer Zeit ist sie von
einem dichten Seidengespinst
(Kokon), bestehend aus einem einzigen langen
Faden, eingeschlossen. Der
Kokon (s. Tafel) ist länglich-oval,
bei den einheimischen
Rassen strohgelb, bei den japanischen
Rassen grünlich, bei den Weißspinnern weiß.
Durch
Kreuzungen erhält man goldgelbe und andre
Nüancen.
AchtTage nach dem Einspinnen verpuppt sich dieRaupe
[* 1]
(Fig. 2 u. 3), und nach weitern acht
Tagen schlüpft der
Schmetterling aus, indem
er denKokon durchbohrt. Sehr bald darauf beginnt
die Paarung, welche 6-8
Stunden dauert, und nach derselben legt das Weibchen in wenigen
Tagenca. 400
Eier, worauf die
Schmetterlinge
[* 21] sterben. Die gelben
Eier werden bald dunkler und schließlich grau, unbefruchtete
Eier bleiben gelb und
trocknen aus. Bei den sogen. Zweispinnern kriechen die Räupchen noch in demselben
Sommer aus u. machen eine zweite
Generation
durch. Man kann solches außerzeitige Ausschlüpfen künstlich
durch den elektrischen Funken, Reibung
[* 23] mit vegetabilischen Fasern, andauernde Abkühlung, momentane Erwärmung auf 40° R. oder
durch kurze Einwirkung von Schwefel-, Salpeter- oder Salzsäure hervorrufen.
Seidenraupenzucht.
Bei der Seidenraupenzucht werden im Frühjahr wenige Tage vor dem Grünwerden der Maulbeerbäume die Eier (Grains, Samen)
[* 24] zur
Ausbrütung ausgelegt. KleinereQuantitäten trägt man wohl zu dem Zweck am Leib oder legt sie unter die
Bettmatratze; größere werden in Zimmern ausgebreitet, in welchen man die Temperatur von 0°, täglich um ½-1°, auf 18-20°
R. steigert. Man benutzt auch Brutöfen, wie den von Haberlandt-Bolle, welcher aus einem an der einen Seite offenen Kasten
aus Zinkblech, der von einem hölzernen Kasten umgeben ist, besteht.
Der Zwischenraum zwischen beiden Kasten dient zur Zirkulation eines warmen Luftstroms, der aus einer Petroleumlampe aufsteigt
und durch ein Rohr entweicht. Durch ein Glasthürchen schiebt man die Rahmen mit den Eiern, Thermometer
[* 25] und Wassergefäß ein;
die Lufterneuerung im Brütraum geschieht durch besondere Röhren.
[* 26] In 10-15 Tagen schlüpfen die Raupen
aus und werden mittels junger Maulbeerblätter abgehoben und im Aufzuchtslokal auf Hürden gelegt. Dies Lokal und alle Geräte
müssen vorher gut gereinigt und womöglich mit Chlor geräuchert werden.
Zur Aufzucht der Raupen aus 25 g Samen (35-40,000 Eier) bedarf man 70 cbmRaum. In demselben werden eine Temperatur
von 17° und beständiger Luftwechsel unterhalten. Jede zweite oder dritte Stunde, mit Ausnahme der Häutungsperioden, wird
gefüttert. Das Laub nimmt man vom weißen Maulbeerbaum; es muß frisch und nicht von Regen oder Tau naß sein. Zweckmäßig
reicht man bis zur vierten Häutung mit der Laubschneidemaschine zerschnittenes Laub. Man verbraucht auf 25 g
Samen bis zum Einspinnen 780 kg und erhält von 1000 kg Laub 60 kg Kokons.
Mit dem Wachsen der Raupen (die angewachsene übertrifft die ausgeschlüpfte an Volumen um das 2250fache, an Gewicht um das 6000fache)
muß man sie auf immer größere Flächen ausbreiten; die Raupen aus 25 g Samen erfordern beim Ausschlüpfen
0,3, bei der ersten Häutung 1, bei der zweiten 3, bei der dritten 9, bei der vierten 20, bei der Spinnreife 70 qm.
Nach der ersten Häutung muß man die Lager
[* 27] mit den Exkrementen und Blattresten täglich entfernen (Wechseln derBetten);
man
legt zu dem ZweckNetze oder durchlöchertes Papier (Textfig. 4 u. 5) auf die Raupen und darüber frisches Laub.
Sehr bald kriechen dann die Raupen hervor und können leicht auf neue Hürdenübertragen werden. Das alte Lager wird aufgerollt
und hinausgeschafft. Nach 30-35 Tagen hören die Raupen auf, zu fressen, und man stellt nun die Spinnhütten
auf, welche aus losen, zwischen zwei Hürden aufgerichteten Bündeln von trocknem Stroh oder Reisig bestehen. AchtTage, nachdem
die letzte Raupe in die Spinnhütte übertragen wurde, kann man letztere zerlegen und die Kokons sammeln. Bevor man diese zu
Markte bringt oder in eignen Öfen
[* 28] mit Dampf
[* 29] oder heißer Luft tötet, muß man sorgfältig die schwachen
oder fleckigen und die sogen. Doppelkokons auslesen.
Die Schlaffsucht (Flacherie) befällt die Raupen meist unmittelbar vor der Spinnreife
[* 22]
(Fig. 8); sie werden schlaff, sterben bald
ab, verbreiten nach wenigen Stunden einen widerwärtigen Geruch und werden schwarz und breiig. GroßeZuchten
können dadurch in 2-3 Tagen dahingerafft werden. Im Mageninhalt treten bei dieser Krankheit zahlreiche Bakterien und Mikrokokken
(Cordyceps) auf
[* 22]
(Fig. 9). Die wahre Ursache der Schlaffsucht ist nicht bekannt, doch wird sie durch irrationelle Aufzucht begünstigt.
Die Kalksucht (Muscardine) wird durch einen Pilz, Botrytis BassianaBal.
[* 22]
(Fig. 10), herbeigeführt. Das Mycelium
desselben durchwuchert in mehreren Tagen die innern Organe, tötet die Raupe, durchbricht die Haut
[* 31] und fruktifiziert, worauf
die weißen Sporen ausgestreut werden. Die abgestorbene Raupe ist wachsartig, später