willkürlichen
Bewegungen als bloße Reflexbewegungen) erwiesen sind, der Unterschied zwischen beseelten und seelenlosen
Dingen
fortbesteht (gegen den
Mechanismus);
2) die
Einheit des
Bewußtseins ist eine
Thatsache, die sich aus einem materiellen
Substrat desselben als »Resultierende« nicht
erklären läßt, da ihr zu dieser Vergleichung unter obiger
Annahme der hauptsächlichste Vergleichungspunkt, ein
gemeinschaftlicher Angriffspunkt der
»Komponenten«, fehlen würde (nach
Lotze; gegen den
Materialismus);
1) die Sinnesempfindungen (des
Gesichts,
Gehörs etc.) als intensive und die in den Sinnesnerven (des
Auges, des
Ohrs) vor sich
gehenden
Bewegungen als extensive Vorgänge sind untereinander (ihrem
Inhalt nach) völlig unvergleichbar;
2) dieselben korrespondieren einander zwar, so daß dem psychischen Vorgang
(Empfindung) ein gewisser
physischer
(Bewegung, Nervenreiz) entspricht; aber sie sind weder identisch
(Empfindung =
Bewegung) noch verschiedene »Seiten«
eines Dritten und lassen sich daher auch nicht auf ein und dasselbe
Substrat zurückführen;
3) die
Einheit des
Bewußtseins ist eine
Thatsache, welche nur unter
Annahme eines atomistisch beschaffenen
Seelenwesens (Seelenatom,
Monade, einfaches
Reale) begreiflich wird. Die Verwertung des auf diesem Wege gewonnenen
Begriffs
der S., um die erfahrungsmäßig gegebenen Bewußtseinsphänomene zu erklären und allgemein gültigen
Gesetzen zu unterwerfen,
ist
Sache der
Psychologie (s. d.).
Vgl. E.Kuhn, Die
Vorstellungen von
S. und
Geist in der Geschichte der Kulturvölker (Berl.
1872);
ein durch Zerstörung gewisser Gehirnteile hervorgerufener Zustand, bei welchem der
Patient die Erinnerungsbilder
früherer Gesichtswahrnehmungen verloren hat, mithin das, was er sieht, nicht erkennt.
(Zettelverkäufer), in
HollandPersonen, welche
Matrosen oder
Soldaten zum
Dienst für die
Kolonien anwarben,
sie bis zur Abfahrt der
Schiffe
[* 7] unterhielten und dann einen
Schuldbrief (Transportzettel) auf 150
Gulden bekamen, welche, wenn
der Verkaufte am
Leben blieb, diesem vom
Lohn abgezogen und dem S. ausgezahlt wurden. Diese Transportzettel
pflegten die
S. an Kapitalisten für einen niedrigern
Preis abzusetzen, wogegen diese das
Risiko des möglichen Verlustes übernahmen.
Allgemein nennt
man so jemand, der einen
Menschen
für
Geld in die
Gewalt eines andern gibt, auch einen Sklavenhändler; ferner
bezeichnet man damit ein sehr kleines, schlecht gebautes
Schiff.
[* 8]
Die ägyptischen
Priester nahmen an, daß die
Seele nach dem
Tode des Leibes durch alle Tiergattungen wandere, nach 3000
Jahren aber wieder in einen Menschenleib komme. Wahrscheinlich von den Ägyptern empfingen dann die Griechen
den
Glauben an die
S., und zuerst sollen
Pherekydes und sein
SchülerPythagoras dieselbe gelehrt haben; dieser dachte sich dieselbe
als einen Läuterungsprozeß. Metempsychosis, Seelenwechsel, und Metensomatosis, Körperwechsel, sind die griechischen Bezeichnungen
für S. Die spätern Pythagoreer lehrten, daß der
Geist, von den
Fesseln des
Körpers befreit, in das
Reich
der Verstorbenen eingehe und nach längerm oder kürzerm Verweilen daselbst wieder andre menschliche oder tierische
Körper
belebe, bis er geläutert und würdig sei, zum Urquell des
Lebens wieder zurückzukehren.
Empedokles behauptete eine
Wanderung der
Seele selbst durch Pflanzenkörper.
In den griechischen
Mysterien
lehrte man, daß die
Seele bei ihrer Ankunft auf der
Erde in eine
Menge Gewänder
(Leidenschaften und sinnliche
Begierden) eingekleidet
werde, die sie eins nach dem andern wieder abwerfen müsse, ehe sie zurückkehren könne. Als
Führer der
Seelen
(Psychopompos)
zu ihrer ursprünglichen
Heimat erscheint
Dionysos
[* 9] oder
Bakchos, der sie von der
Persephone
[* 10] aus dem Schattenreich,
wo sie einer Läuterung unterworfen worden waren, wieder auf der
Erde empfing, wo sie nun durch
Erkenntnis und That die Heroenwürde
erstrebten.
Gelegenheit zur
Reinigung boten die
Mysterien.
Platon spricht geradezu aus, daß die
Seelen vor ihrem Erscheinen im
Menschen schon einmal da gewesen seien und bei ihrem zweiten Kommen sich
Körper aussuchten, die ihrer
Beschaffenheit am angemessensten
wären; so gehen
Tyrannen in
Wölfe oder
Geier, Arbeitsame in
Bienen oder
Ameisen über. Bis zur völligen Rückkehr in den
Schoß
der
Gottheit verfließt nach ihm ein Zeitraum von 10,000Jahren. Die Neuplatoniker erweiterten diese mystischen
Ansichten noch mehr; Plotin unterscheidet eine
Wanderung der
Seelen aus unsichtbaren ätherischen
Körpern in irdische und eine
Wanderung aus irdischen wieder in irdische.
Aristoteles verwarf die S., weil sie voraussetze, daß die
Seele sich zu bestimmten
Körpern gleichgültig verhalte. Die
Juden
zur Zeit
Christi glaubten ziemlich allgemein an die S. Die Talmudisten nahmen an, Gott habe nur eine bestimmte
Anzahl von Judenseelen geschaffen, die daher immer wieder kämen, solange es
Juden gebe, bisweilen auch zur
Strafe in Tierkörper
versetzt, am
Tag der
Auferstehung aber alle gereinigt seien und in den Leibern der
Gerechten imGelobten
Land aufleben würden. In der christlichen
Kirche lehrten nur die
Gnostiker und
Manichäer eine S.