ansehnliche
Höhen. Die bedeutendsten Landseen sind außer den schon erwähnten: Tiis-Sö und der romantische
Skarrits-Sö im
W.,
Sorö-Sö und südlich davon Tjustrup-, Bavelse-Sö;
Flüsse:
[* 2] Suus-Aa und Halleby- oder Aamose-Aa.
(griech.
Psyche, lat.
Anima), im gewöhnlichen Sprachgebrauch das innere Thätigkeitsprinzip eines lebendigen
Wesens, wird in diesem
Sinn sowohl von dem leblosen
Körper als von dem vernünftigen
Geist (pneuma) unterschieden. Im wissenschaftlichen
Sprachgebrauch und zwar sowohl derjenigen, welche die
Existenz der S. leugnen, als jener, welche sie zulassen,
bedeutet das
Wort den einheitlichen, realen, aber immateriellen
Träger
[* 10] der psychischen (oder
Bewußtseins-)
Phänomene (Vorstellen,
Fühlen,
Begehren und
Wollen), der sich zu diesen verhält wie die
Materie (s. d.) zu den physischen (oder
Natur-)
Phänomenen
(physikalischen, chemischen und biologischen
Prozessen).
Gegenstände, an welchen Bewußtseinserscheinungen wahrzunehmen sind (wie derMensch, das
Tier, nach einigen,
z. B.
Fechner, auch die
Pflanze), werden beseelt genannt. Diese Bezeichnung wird auch auf
an sich leblose
Dinge
(Berge,
Flüsse,
Quellen,
Gesteine,
[* 11] ja auf das ganze Weltgebäude)
übertragen, wenn denselben, wie in den dichterischen, phantastischen und
schwärmerischen Weltanschauungen der
Mythologie, des
Animismus und
Fetischismus sowie desSpiritismus geschieht,
fälschlich Bewußtseinsakte
(Intelligenz,
Gemüt,
Wille) angedichtet werden
(Berg- und Quälgeister,
Astralgeister, Weltseele
etc.). Durch das Merkmal der
Immaterialität wird die S. von jedem (angeblichen) materiellen
Träger von Bewußtseinsvorgängen,
dergleichen der
Materialismus (nach dem
Grundsatz, daß man der S. so viel
Boden entreißen müsse wie möglich) an deren
Stelle zu substituieren sich bemüht (z. B. dem
Gehirn
[* 12] oder dem gesamten
Nervensystem), unterschieden.
Als einheitlich-realer
Träger psychischer
Prozesse erscheint die S. dem gleichfalls einheitlichen, aber nur idealen
Träger
von solchen (der
Ichvorstellung, dem
Selbstbewußtsein), welchen der
Idealismus an deren
Stelle setzen möchte, entgegengesetzt.
Dieselbe kann als immaterielles (nichtsinnliches)
Wesen weder ihrerExistenz noch ihrer
Natur nach ein Gegenstand
der (sinnlichen)
Erfahrung sein; wohl aber kann auf beide aus (innern) Erfahrungsthatsachen geschlossen werden.
Der
»Kampf um die S.« nahm schon im
Altertum seinen Anfang und wird bis zum heutigen
Tag mit wenig abweichenden
Gründen fortgeführt.
Die griechischen Psychologen leugneten zwar nicht dieExistenz, aber fast durchgehends die
Immaterialität
der S., welche von dem einen für einen luftartigen, von dem andern für einen feuerähnlichen, von den Atomistikern für
einen aus kugelförmigen
Atomen zusammengesetzten (feinern)
Körper und selbst von den ihrem
Begriff am nächsten kommenden
Denkern
(Platon und
Aristoteles) für zusammengesetzt aus mehreren (nach dem einen allerdings untrennbaren,
nach dem andern aber selbst trennbaren) Teilen erklärt wurde.
Die zuerst von der indischen Sankhyaphilosophie des Kapila ausdrücklich gelehrte
Immaterialität der S. bildete seit
Descartes
den Gegenstand des Streits zwischen den Spiritualisten, welche die S. für eine schlechterdings geistige (einfache), mit
dem
Körper nur während der irdischen
Existenz vereinigte
Substanz, und den
Materialisten, welche dieselbe
für eine körperliche (aus Teilen bestehende) und daher mit dem Zerfall des Leibes selbst zerfallende (wenn auch noch so
verfeinerte) Stoffmasse gehalten wissen wollten. Zu beiden kam, nachdem
Kant den
Schluß von der
Einheit des
Bewußtseins auf
die
Einheit der S. für einen (zwar unvermeidlichen)
Fehlschluß und dadurch Dasein und
Wesen der S. für
unerkennbar erklärt hatte, eine dritte
Partei, die der Idealisten, hinzu, die an der
Stelle der S. das
Ich (das
Selbstbewußtsein)
für den
Träger der Bewußtseinserscheinungen ausgaben.
Die
Gründe, welche seitdem gegen und für die
Annahme der S. vorgebracht zu werden pflegen, sind in kurzem
folgende. Gegen dieselbe spricht:
1) daß allerlei angeblich durch Bewußtseinsakte
(Vorstellung und
Willen) hervorgebrachte
Bewegungen (welche sonach auf eine
S. schließen lassen) bei näherer Betrachtung sich als bloß mechanische Vorgänge (sogen.
Reflexbewegungen) erwiesen haben (Einwurf des
Mechanismus);
3) daß es zur
Erklärung sämtlicher psychischer
Phänomene zwar eines idealen
Trägers (des
Ichs), aber
keines realen (der S.) bedürfe (Einwurf des
Idealismus). Für dieselbe sprechen a) als negative
Gründe:
Seele - Seelenwanderun
* 13 Seite 14.809.
1) daß, solange nicht alle für psychisch gehaltenen
Phänomene als physische (nicht alle angeblich
¶
mehr
willkürlichen Bewegungen als bloße Reflexbewegungen) erwiesen sind, der Unterschied zwischen beseelten und seelenlosen Dingen
fortbesteht (gegen den Mechanismus);
2) die Einheit des Bewußtseins ist eine Thatsache, die sich aus einem materiellen Substrat desselben als »Resultierende« nicht
erklären läßt, da ihr zu dieser Vergleichung unter obiger Annahme der hauptsächlichste Vergleichungspunkt, ein
gemeinschaftlicher Angriffspunkt der »Komponenten«, fehlen würde (nach Lotze; gegen den Materialismus);
1) die Sinnesempfindungen (des Gesichts, Gehörs etc.) als intensive und die in den Sinnesnerven (des Auges, des Ohrs) vor sich
gehenden Bewegungen als extensive Vorgänge sind untereinander (ihrem Inhalt nach) völlig unvergleichbar;
2) dieselben korrespondieren einander zwar, so daß dem psychischen Vorgang (Empfindung) ein gewisser
physischer (Bewegung, Nervenreiz) entspricht; aber sie sind weder identisch (Empfindung = Bewegung) noch verschiedene »Seiten«
eines Dritten und lassen sich daher auch nicht auf ein und dasselbe Substrat zurückführen;
3) die Einheit des Bewußtseins ist eine Thatsache, welche nur unter Annahme eines atomistisch beschaffenen
Seelenwesens (Seelenatom, Monade, einfaches Reale) begreiflich wird. Die Verwertung des auf diesem Wege gewonnenen Begriffs
der S., um die erfahrungsmäßig gegebenen Bewußtseinsphänomene zu erklären und allgemein gültigen Gesetzen zu unterwerfen,
ist Sache der Psychologie (s. d.).
Vgl. E.Kuhn, Die Vorstellungen von S. und Geist in der Geschichte der Kulturvölker (Berl.
1872);