Luft bei gleichmäßigerer
Temperatur und der gleich einer permanenten
Douche wirkende Wellenschlag hinzu. Ein gewisser, wenn
auch geringer
Gehalt sowohl des Seewassers als auch der Seeluft an
Jod pflegt auch, obwohl ohne erwiesene
Berechtigung, als
heilbringender
Faktor aufgeführt zu werden. Das Seewasserbad wirkt, wie das
Solbad, reizend auf dieHaut,
[* 2] ableitend von innern
Organen und die Hautperspiration erhöhend; es vermehrt den
Appetit und steigert den
Stoffwechsel.
Man benutzt das S. besonders gegen
Krankheiten, die durch
Störungen der normalen Blutbildung und
Ernährung sowie durch geschwächte
Nerven- und Hautthätigkeit hervorgerufen sind. Dahin gehören namentlich
Skrofulose,
englische Krankheit,
Knochenfraß,
Blutarmut
und
Bleichsucht, wenn sie nicht
Folge organischer Fehler sind. Eine zweite
Gruppe bilden die
Krankheiten,
welche in
Schwächung der willkürlichen oder unwillkürlichen Muskulatur verschiedener
Organe, wie des
Magens und
Darmkanals
etc., beruhen; ferner dienen Seebäder gegen Nervenleiden mannigfacher Art, endlich auch als
Nachkur nach ein- und angreifenden Mineralwasserkuren sowie bei allgemeinen Schwächungszuständen der
mannigfachsten Art. Die Nordseebäder zeichnen sich aus durch salzreiches
Wasser, lebhaften Wellenschlag, kühle, erregende
Luft und eine
Temperatur von 16-17° R. und eignen sich für kräftigere, jedenfalls nicht lungenkranke
Personen.
bis 3 m lang (die Weibchen
nur halb so lang), mit gestrecktem Leib, kurzem
Hals, verhältnismäßig langem, spitzem
Kopf, ziemlich
kleinem
Maul, wenigen Schnurrborsten auf der Oberlippe, großem
Auge,
[* 19] flossenartigen Vorderfüßen, sehr verbreiterten und
verlängerten Hinterfüßen, an welchen drei von den fünf
ZehenNägel
[* 20] tragen, dunkelbraunem, am Vorderkörper weiß gesprenkeltem
Pelz, findet sich an der
KüstePatagoniens und Westafrikas, der
Falklandinseln, Neusüdschottlands, Südgeorgiens,
im
Beringsmeer und an der St. Paulsinsel; er
lebt meist auf hoher
See, macht weite
Wanderungen und kommt nur zum
Zweck der
Fortpflanzung
an einsamen
Stellen ans Land, wo er, ohne zu fressen, längere Zeit verweilt.
Jedes Männchen hat 8-15 Weibchen. Das Weibchen wirft ein
Junges, selten zwei. Der S. ist am Land sehr
behend und hat ein ungemein zähes
Leben. Man jagt ihn des vortrefflichen Pelzes und des wohlschmeckenden
Fleisches halber.
Die St. Paulsinsel sollen jährlich mehr als 1
Million Seebären besuchen; durch rücksichtslose Verfolgung hat sich ihre
Zahl sehr erheblich vermindert, aber es werden im ganzen doch noch jährlich 150,000
Stück getötet.
Bei der
Jagd schleicht sich eine Anzahl geübter Leute an die
Küste, wo die jüngern Männchen lagern, und treibt die
Herde
landeinwärts bis zum Schlachtplatz, wo die geeigneten durch einen
Schlag auf die
Nase
[* 21] getötet werden, während man den übrigen
die
Flucht gestattet.
Weibchen werden nicht getötet. Die
Mähnenrobbe(O. jubataDesm.), bis 2,7 m lang, hat ein beim alten
Männchen auf dem
Rücken mähnenartig verlängertes
Haar,
[* 22] ist auf der Oberseite des
Kopfes hell-, an den
Wangen dunkelbraun,
an der Schnauze schwarz, auf dem
Rücken gelblichgrau, am
Bauch
[* 23] braungelb, an den nackten
Flossen schwarz. Das bedeutend
kleinere Weibchen weicht in der Färbung erheblich ab. Die
Mähnenrobbe bewohnt die Südspitze
Südamerikas und findet sich
südlich bis zum
Grahamsland.
Sie macht weite
Wanderungen, weilt der
Fortpflanzung halber monatelang am Land, und das Weibchen wirft hier ein
Junges. Man
jagt sie wenig eifrig, weil sie geringen Nutzen gewähren. Der
Seelöwe(O. StelleriLess.), bis 5 m lang,
ist mit einem kurzen, harten, in der Färbung schwankenden Haarkleid und nur an den Extremitäten mit einer rauhkörnigen
Haut bedeckt, das viel kleinere Weibchen ist in der
Regel hellbraun gefärbt. Er findet sich an der asiatischen und amerikanischen
Küste des
GroßenOzeans nördlich von den
Schildkröteninseln, bewohnt auch dicht bevölkerte Gegenden
und dringt in die
Buchten und selbst in die
Flüsse
[* 24] ein.
Einem Männchen folgen 3-4 Weibchen. Die
Seelöwen erscheinen wild und bösartig, fliehen aber vor dem
Menschen und kämpfen
nur in der
Not, wobei sie dann eine sehr große
Kraft
[* 25] entwickeln. Sie fressen
Fische,
[* 26]
Weich- und
Krebstiere,
[* 27] Pinguine und
Möwen. Man jagt sie des
Speckes und des
Felles halber, welches auf
Leim verarbeitet wird. Die Eingebornen trocknen
auch das
Fleisch für den
Winter und verarbeiten die gegerbten Gedärme zu Kleidern. Die
Seelöwen halten sich leicht in der
Gefangenschaft und lassen sich in hohem
Grad zähmen.
(MullusL.), Fischgattung aus der
Ordnung der
Stachelflosser und der
Familie der Seebarben (Muloidei),
Fische
mit länglichem, wenig zusammengedrücktem, mit großen
Schuppen bedecktem
Körper, gewölbtem
Kopf, gewöhnlich schwachzahnigem
Gebiß, zwei Barteln, zwei voneinander entfernten Rückenflossen, großen, nicht oder fein gezähnelten
Schuppen, finden sich
in allen tropischen
Meeren, in
Europa
[* 28] bis in die gemäßigten
Breiten, leben sehr gesellig, oft in großen
Schwärmen, streifen wenig umher, kommen im
Sommer an flache, sandige
Küsten, um zu laichen, und suchen ihre
Nahrung, kleine
Krebs- und
Weichtiere und allerlei faulende
Stoffe, durch
Gründeln im Schlamm. Der Rotbart
(Rotbarbe, M.barbatusL.), ohne
Zähne
[* 29] im Oberkiefer, mit verhältnismäßig schmalen
Schuppen, 30-45
cm lang, gleichmäßig karminrot, unterseits
silbern schillernd, an den
Flossen gelb, lebt im
Mittelmeer, auch an der
¶
mehr
französischen Westküste und bei Madeira.
[* 31] Die Streifenbarbe (Surmulet, M. SurmuletusL.), mit großen Schuppen, blaßrot, mit
drei goldenen Längsstreifen und roten Flossen, 30-45 cm lang, bewohnt das Mittelmeer und geht im Atlantischen Ozean bis zur
Ostsee. Beide Arten wurden von den Alten hoch geschätzt; man brachte sie lebend in die Speisezimmer, ergötzte
sich an ihrer Schönheit und dem prächtigen Farbenspiel beim Absterben und ließ sie dann für die Tafel zubereiten. Tiere
von 2 und 3 kg wurden mit 5000 und 8000 Sesterzien bezahlt. Man fängt sie auch jetzt noch viel bei Italien,
[* 32] siedet sie sofort
in Meerwasser ab und versendet sie in Mehlteig gehüllt. Die schönsten liefert die Gegend von Toulon.
[* 33]