Kataster nur 3749 qkm = 68,1 QM.). Das
Departement wird von den Seealpen (s.
oben) und deren
Ausläufern bis zum
Meer hin durchzogen.
Der
Boden ist sehr gebirgig und waldig; der höchste Gipfel ist der
Mont Tenibres (3032 m). Der bedeutendste
Fluß des
Landes
ist der
Var mit seinen drei Hauptzuflüssen: Tinée, Vésubie und Estéron. Das
Klima
[* 2] ist infolge der gegen
N. geschützten
Lage sehr mild und geringem
Wechsel unterworfen. Die mittlere
Temperatur beträgt zu
Nizza,
[* 3]
Cannes und
Mentone
16° C. Die
Bevölkerung
[* 4] belief sich 1886 auf 238,057. Von der Gesamtfläche sind nur 47,040
Hektar Ackerland, 17,600 Weinland,
26,400Wiesen, 90,825 Waldungen, 21,500
Baumpflanzungen, darunter 14,000
Hektar Olivenhaine (an der
Küste
und in den
Thälern); das übrige ist unproduktives Land. Hauptprodukte sind: Weizen,
Wein (bis 250,000
hl Jahresertrag), dann
Obst
(Orangen,
Zitronen,
Oliven,
Kastanien) etc. Der Viehstand ist unbedeutend, doch zählte man 1882: 103,120
Schafe;
[* 5]
Der Vorsitzende muß die Fähigkeit zum Richteramt haben; er wird für die Dauer seines etwanigen Hauptamtes oder auf Lebenszeit
ernannt. Die vier
Beisitzer werden für jeden einzelnen
Fall vom Vorsitzenden berufen nach einer alljährlich
im voraus aufgestellten
Liste der hierzu geeigneten
Personen. Das
Verfahren ist öffentlich und mündlich; es sollen die
Ursachen
des Seeunfalls sowie alle mit demselben zusammenhängenden Thatumstände ermittelt werden. Insbesondere ist festzustellen,
ob
Handlungen oder Unterlassungen des
Schiffers oder des
Steuermanns und (nach dem
Reichsgesetz vom
auch des
Maschinisten die
Schuld tragen.
Die entzogene Befugnis kann dem
Schiffer,
Steuermann oder
Maschinisten nach
Ablauf
[* 18] eines
Jahrs vom
Reichsamt des Innern wieder
verliehen werden. Das S. ist übrigens zur
Einleitung der Untersuchung nur dann verpflichtet, wenn bei dem Seeunfall Menschenleben
verloren gegangen sind, wenn ein
Schiff
[* 19] gesunken oder aufgegeben ist, oder wenn der
Reichskanzler die Untersuchung anordnet.
Außerdem ist dem Vorsitzenden des Seeamtes das Einschreiten überlassen.
1)
Marie, Schauspielerin, geb. zu
Riga
[* 20] aus einer Künstlerfamilie, betrat schon
als
Kind die
Bühne, besuchte das Musikkonservatorium zu
Köln,
[* 21] um sich zur Opernsängerin auszubilden, wandte sich später
dem
Schauspiel zu und wirkte zunächst als
Soubrette auf den
Bühnen zu
Lübeck,
Danzig und
Kassel
[* 22] mit Erfolg, bis der Drang nach
der Gestaltung idealer
Charaktere in ihr erwachte. Am Thaliatheater in
Hamburg wurde sie bereits nach der
zweiten
Rolle
(Gretchen) engagiert, und nach einem glänzenden Gastspiel in
Wien,
[* 23] worauf die
Münchener Mustervorstellungen unter
Dingelstedt (1854) folgten, war ihr
Ruf als tragische Schauspielerin gegründet, der durch das darauf folgende
Engagement am
Burgtheater sowie durch zahlreiche Gastspiele zur höchsten Bedeutung anwuchs. In
Hannover,
[* 24] wo sie später
engagiert war, vermählte sie sich 1859 mit dem
SängerNiemann (s. d.) und folgte ihm 1866 nach
Berlin.
Bald darauf von ihm
geschieden, gab sie von neuem Gastspiele in
Petersburg,
[* 25]
Holland und 1871 in
Amerika
[* 26] und lebte auch in den
folgenden
Jahren auf Gastspielreisen, bis sie 1886 Mitglied des königlichen Schauspielhauses in
Berlin wurde.
Ihre Hauptrollen
in ihrer Glanzzeit waren:
Gretchen, Klärchen, Ophelia etc.
in offener
See genommenes
Bad,
[* 35] besonders auch eine zu diesem
Zweck eingerichtete Lokalität
an der Meeresküste und auf
Inseln. Das Meerwasser gleicht wegen seines
Gehalts an gelösten mineralischen
Bestandteilen am
meisten einer leichten
Sole, und es wären daher
See- und
Solbäder als ziemlich gleichbedeutend anzusehen. Doch kommt bei erstern
als höchst wirksames
Moment noch die dichtere, reinere
¶
mehr
Luft bei gleichmäßigerer Temperatur und der gleich einer permanenten Douche wirkende Wellenschlag hinzu. Ein gewisser, wenn
auch geringer Gehalt sowohl des Seewassers als auch der Seeluft an Jod pflegt auch, obwohl ohne erwiesene Berechtigung, als
heilbringender Faktor aufgeführt zu werden. Das Seewasserbad wirkt, wie das Solbad, reizend auf die Haut,
[* 37] ableitend von innern Organen und die Hautperspiration erhöhend; es vermehrt den Appetit und steigert den Stoffwechsel.
Man benutzt das S. besonders gegen Krankheiten, die durch Störungen der normalen Blutbildung und Ernährung sowie durch geschwächte
Nerven- und Hautthätigkeit hervorgerufen sind. Dahin gehören namentlich Skrofulose, englische Krankheit, Knochenfraß, Blutarmut
und Bleichsucht, wenn sie nicht Folge organischer Fehler sind. Eine zweite Gruppe bilden die Krankheiten,
welche in Schwächung der willkürlichen oder unwillkürlichen Muskulatur verschiedener Organe, wie des Magens und Darmkanals
etc., beruhen; ferner dienen Seebäder gegen Nervenleiden mannigfacher Art, endlich auch als
Nachkur nach ein- und angreifenden Mineralwasserkuren sowie bei allgemeinen Schwächungszuständen der
mannigfachsten Art. Die Nordseebäder zeichnen sich aus durch salzreiches Wasser, lebhaften Wellenschlag, kühle, erregende
Luft und eine Temperatur von 16-17° R. und eignen sich für kräftigere, jedenfalls nicht lungenkranke Personen.