bedeutendsten Gegner der durch v.
Buch aufgestellten Vulkantheorie u. starb bei
Cobham
(Surrey). Er schrieb: »Considerations
on volcanoes« (Lond. 1825, 2. Aufl. 1862;
franz. von Pieraggi, Par. 1860);
»Geology and extinct volcanoes of central
France«
(Lond. 1827, 2. Aufl. 1858) u. a. Die
»Considerations« wurden von
Klöden ins Deutsche
[* 2] übersetzt (Berl. 1872),
dabei aber zu einer Streitschrift
gegen
S. und einem
Panegyrikus auf
Buch und
Humboldt gestaltet, wogegen S. durch die Übersetzung seiner schon 1859 im »Quarterly
journal of the Geological Society« veröffentlichten Abhandlung »On the
mode of production of volcanic cones and craters« (deutsch von
Griesbach, Berl. 1873) Verwahrung einlegte.
L.
(Braunwurz),
Gattung aus der
Familie der Skrofulariaceen,
Kräuter und
Halbsträucher mit gegenständigen,
ganzen Blättern und braunen
Blüten in meist rispig od. traubig angeordneten, in
Wickeln ausgehenden Dichasien und eiförmiger
bis fast kugeliger, meist spitzer
Kapsel.
Etwa 120
Arten in den gemäßigten Klimaten der nördlichen Erdhälfte.
S. nodosaL.
(Knotenwurz,
Feigwarzenkraut,
Saukraut), mit wurzelförmigem, knotigem
Wurzelstock, vierkantigem, ungeflügeltem
Stengel
[* 3] und herzförmigen, doppelt gesägten Blättern, wächst an feuchten, schattigen
Stellen und war früher offizinell.
(spr. skü-),Madeleine de, franz. Schriftstellerin, geb. 1607 zu Le
[* 4]Havre,
[* 5] war ein hervorragendes
Mitglied des
HôtelRambouillet und schrieb vielbewunderte
Romane, in welchen sie unter antiken
Masken
[* 6] und
DatenPersonen und
Sitten
ihrer Zeitgenossen schilderte; die gesuchte, schwülstige Schreibart, die lächerlich übertriebene
Empfindsamkeit, Eintönigkeit
und Langeweile machen sie ungenießbar. Boileaus
Angriffe (seit 1665) brachten ihren
Ruhm zu
Falle; sie starb Der
berühmteste
Roman dieser »neuen
Sappho«, wie ihre Bewunderer sie nannten, ist »Artamène, ou
le grandCyrus« (1649 bis 1653, 10 Bde.),
nächst diesem »Clélie, histoire romaine« (1656, 10 Bde.),
Vgl. Rathéry,Mademoiselle de S., sa vie et sa correspondance (Par. 1873). -
Ihr
BruderGeorges de S., geb. 1601, seit 1650 Mitglied der
Akademie, hat sich weniger durch seine
Tragödien als durch
seine
Opposition gegen den
»Cid« von
Corneille und seine hämische
Kritik desselben einen
Namen gemacht; er starb 1667. Seine
Eitelkeit und Prahlerei sowie der
Schwulst und die Geschmacklosigkeit seiner
Poesie finden in Boileaus
Satiren die verdiente
Zurechtweisung. Mehrere
Romane seiner
Schwester erschienen zuerst unter seinem
Namen.
richtiger Scultore ital. Künstlerfamilie, von
Bartsch fälschlich
Ghisi genannt.
Giovanni
Battista, geb. 1503 zu
Mantua,
[* 10] daher
Mantovano genannt, gest. 1575 daselbst,
Schüler
von
Giulio Romano, war
Maler und Bildhauer
und unterstützte seinen
Lehrer bei den
Arbeiten im
Palazzo del
Tè. Man kennt von ihm auch etwa 20 Kupferstiche.
Adamo, Sohn
des vorigen, scheint lange in
Rom verweilt zu haben. Seine Kupferstiche, von denen man über 130 kennt
(die meisten nach
Michelangelo), sind inkorrekt und roh.
Diana, Tochter von Giov. Battista, Kupferstecherin, heiratete den
ArchitektenFr.
Ricciarelli von
Volterra und arbeitete 1575-88 in
Rom. Sie stach
ca. 58 mittelmäßige
Blätter nach G.
Romano,
Zuccaro
etc.
Andreas, deutscher Dichter des 17. Jahrh., geboren zu
Bunzlau,
[* 11] besuchte seit 1639 das
Gymnasium in
Breslau
[* 12] und starb um 1642.
Sein bestes Werk ist eine Sammlung geistlicher
Hymnen unter dem
Titel: »Die österliche
Triumphposaune« (Bresl. 1642),
die durch
Lessing, der sie neu herausgab (Braunschw. 1771),
(spr. ssihford),Stadt in der engl.
GrafschaftSussex, östlich von
Brighton, mit (1881) 1674 Einw. Bis 1832 sandte
dieser verkommene
Ort zwei Mitglieder ins
Parlament.
Ein
Sturm zerstörte 1570 den vom
Stour gebildeten
Hafen,
und dieser
Fluß mündet jetzt 5 km westlich bei
NewHaven.
»Lebensbilder aus beiden
Hemisphären« (das. 1835-37, 6 Bde.; 2. Aufl.
u. d. T.: »Morton, oder die große Tour«, 1846),
»Kajüttenbuch, oder nationale Charakteristiken« (das. 1841, 2 Bde.),
ferner die Romane: »Der Legitime und die Republikaner« (das. 1833, 3 Bde.,
eine Umarbeitung des »Tokeah«),
»Der Virey und die Aristokraten« (das. 1834, 2 Bde.),
»Die deutsch-amerikanischen Wahlverwandtschaften« (das. 1839-40, 5 Bde.)
und »Süden und Norden«
[* 32] (das. 1842-43, 3 Bde.),
fanden ungemeinen und verdienten Anklang. S. erscheint darin als Schöpfer einer neuen Auffassung des historischen Romans,
die auf unmittelbare Wiedergabe großer sozialer und historischer Bewegungen abzielt. Die Helden seiner
Romane sind nicht einzelne Personen, sondern Völker in ihrem öffentlichen und Privatleben, in ihren materiellen, politischen
und religiösen Beziehungen.
Namentlich sein »Virey«, die mexikanischen Zustände um 1811 schildernd, muß in dieser Beziehung als ein Meisterstück ersten
Ranges angesehen werden. Dabei zeichnen sich diese Dichtungen durch treffliche Charakterzeichnung, geistvollen, dramatischen
Dialog und unübertreffliche Schilderungen aus, über welchen Vorzügen man eine gewisse Nachlässigkeit
in der Ausführung und gelegentlichen Manierismus des Stils wohl übersehen kann. Aus seinem Nachlaß trat die Erzählung »Die
Grabesschuld« (hrsg. von A. Meißner, Leipz. 1873) hervor. Seine »Gesammelten
Werke« erschienen in 3. AuflageStuttgart
[* 33] 1845-46, 15 Bde.