4) Franziska, Gräfin von, Dichterin, geb. zu
Tilsit,
[* 5] verbrachte ihre
Jugend in kleinen ostpreußischen
Städten, erfuhr später in
Danzig
[* 6] und
Königsberg
[* 7] den Einfluß bedeutender
Männer, welche die reifende Dichterin in ihrer eigentümlich
religiösen, durch schwere innere und äußere Erlebnisse hervorgerufenen Lebensrichtung noch bestärkten, und ließ diese
Grundstimmung auch in ihren
Dichtungen vorwalten. Wir nennen von ihren
Dichtungen: »Alphabet des
Lebens«
(Bresl. 1854; 5. Aufl.,
Davos 1886),
Ihr letztes Werk war: »Lebensstufen in acht Bildern«
(Norden
[* 8] 1881). Sie starb in
Königsberg. - Auch
ihre
SchwesternAgnes (geb. 1815) und
Josephine (geb. 1836), mit denen Franziska bis an ihren
Tod in Eintracht zusammenlebte,
haben sich auf dem Gebiet des
Romans und der
Novelle hervorgethan.
im parlamentarischen Sprachgebrauch eine der Erledigung von
Anträgen aus der Mitte der Versammlung und
von
Petitionen gewidmete
Sitzung (im
deutschen
Reichstag gewöhnlich
Mittwochs), nach der auf
Antrag des frühern
MinistersGrafenSchwerin im preußischen Abgeordnetenhaus getroffenen und auf den
Reichstag übertragenen Einrichtung so
genannt.
[* 1] der Angriffspunkt der
Mittelkraft aus allen an den verschiedenen Teilchen eines
Körpers angreifenden
Schwerkräften.
Da diese
Kräfte lotrecht gerichtet und sonach unter sich parallel sind, so ist ihre
Mittelkraft gleich ihrer
Summe, d. h. gleich
dem Gesamtgewicht des
Körpers. Der S. ist daher derjenige
Punkt, in welchem das ganze
Gewicht des
Körpers
vereinigt gedacht werden kann, und welcher unterstützt sein muß, wenn der
Körper der
Schwere gegenüber sein
Gleichgewicht
[* 12] behaupten soll.
Ein aufgehängter
Körper z. B. befindet sich in festem
Gleichgewicht (s. d.), wenn der S. lotrecht unter dem Aufhängungspunkt
liegt. Darauf gründet sich eine
Methode, den S. eines
Körpers durch
Versuche zu finden. Hängt man nämlich
einen
Körper mittels eines an einem
Punkt a seines
Umfanges befestigten
Fadens auf
[* 1]
(Fig. 1), so muß die
Verlängerung
[* 13]
a c des
Fadens durch den S. gehen und stellt somit eine Schwerlinie (so nennt man jede durch den S. gezogene
gerade
Linie) des
Körpers dar; hängt man nun den
Körper an einem zweiten
Punkt b
[* 1]
(Fig. 2) auf, so muß der S. abermals in der
Verlängerung des
Fadens, nämlich auf der Schwerlinie b d, liegen; er liegt sonach im Durchschnittspunkt der
Liniena c und
b d. Bei
Körpern von gleichartiger
Masse und regelmäßiger Gestalt läßt sich der S. häufig durch einfache geometrische
Betrachtungen auffinden. Der S. eines
Dreiecks
[* 1]
(Fig. 3) z. B. muß notwendig auf der
Geraden liegen, welche von einer
Ecke c
nach der Mitte p der
Gegenseite geht; denn zu beiden Seiten dieser
Linie ist die
Masse des
Dreiecks in gleicher
Weise verteilt,
und sie ist sonach eine Schwerlinie.
Zieht man daher von einer zweiten
Ecke a aus noch eine solche Schwerlinie a m, so ist ihr Durchschnittspunkt s der gesuchte
S., durch welchen nun auch die dritte Schwerlinie b n gehen muß; dieser
Punkt s liegt so, daß p s =
⅓
p c ist. Den S. eines
Vielecks findet man durch Zerlegung desselben in
Dreiecke. Der S. einer
Pyramide oder eines
Kegels liegt
auf der von der
Spitze nach dem S. der
Grundfläche gezogenen
Linie um ¼ derselben von derGrundfläche
entfernt. Bei
Körpern, welche einen
Mittelpunkt besitzen, z. B.
Kugel,
Ellipsoid,
[* 14] ist derselbe zugleich S.; bei einem
Cylinder
mit parallelen
Endflächen liegt der
S. in der Mitte der
Achse, bei einem Parallelepiped im Durchschnittspunkt der drei
Diagonalen.
Der S. eines
Körpers liegt übrigens nicht immer innerhalb seiner
Masse; bei einerSchale,
Flasche
[* 15] z. B.
liegt er in deren Hohlraum.
säulenartigen oder tafelförmigen Kristallen, die einzeln aufgewachsen oder zu Drusen
[* 19] und zu baumförmigen oder hahnenkammartigen
Aggregaten vereint vorkommen. Daneben sind schalige (Bologneser Spat), stängelige (Stangenspat, Faserbaryt), körnige, dichte
und erdige (Schwererde) Aggregate häufig. S. ist farblos, meist rötlich, gelblich, grau, grünlich und bräunlich. Einige
Abarten, so namentlich der Bologneser Spat, phosphoreszieren nach dem Glühen, ja selbst nach längerer
Bestrahlung durch die Sonne.
[* 20] S. ist in dünnen Lamellen durchsichtig oder durchscheinend, glas- bis fettglänzend, Härte 3-3,5,
spez. Gew. 4,3-4,7; er besteht
aus Baryumsulfat (BaSO4) ^[(BaSO4)], in welches mitunter für Baryum etwas Strontium oder Calcium (Kalkbaryt) eintritt.