der
Sternwarte
[* 2] zu
Speier«
[* 3] (das. 1829-30, 2 Bde.).
In seinem Werk »Die Beugungserscheinungen, aus den Fundamentalgesetzen der Undulationstheorie
analytisch entwickelt etc.« (Mannh. 1835) gab er zuerst eine
vollständige
Erklärung dieser Lichtphänomene. Auch konstruierte er ein sehr sinnreiches Sternphotometer.
das Bestreben der
Körper, nach der
Erde zu fallen, welches sich entweder durch den wirklichen
Fall oder durch den
Druck auf die horizontale Unterlage äußert. Dieser
Druck heißt
Gewicht (s. d.). Die S. ist ein besonderer
Fall der
Gravitation (s. d.), d. h. der
Anziehung, welche jedes Massenteilchen auf jedes andre im direkten
Verhältnis der
Massen
und im umgekehrten
Verhältnis des
Quadrats derEntfernung ausübt. Nach diesem
Gesetz zieht die
Erde, welche
als nahezu kugelförmig betrachtet werden kann, jeden außer ihr befindlichen
Körper an, und zwar so, als ob die ganze
Masse
des Erdballes in seinem
Mittelpunkt vereinigt wäre.
Die
Schwerkraft (so nennen wir diese
Anziehung) ist daher überall nach dem Erdmittelpunkt (lotrecht oder
vertikal) gerichtet und steht senkrecht zu der idealen, durch das ruhige
Meer repräsentierten Erdoberfläche. Von der Erdoberfläche
aus nimmt die S. sowohl nach der Tiefe als nach der
Höhe ab; im Erdinnern ist sie nämlich dem
Abstand vom Erdzentrum proportional,
während sie außerhalb der
Erde dem
Quadrat der
Entfernung vom Erdmittelpunkt umgekehrt proportional ist.
Aber auch an der Erdoberfläche ist die S. nicht überall gleich, sondern nimmt von den
Polen nach dem
Äquator hin ab.
IhreIntensität wird bemessen nach der
Beschleunigung, welche sie einem frei fallenden
Körper während einer
Sekunde erteilt; diese
beträgt nach
Sabines Pendelbeobachtungen (s.
Pendel)
[* 7] am
Pol 9,83089 m, am
Äquator dagegen nur 9,78009 m,
so daß vom
Pol zum
Äquator eine Abnahme um 0,05080 m stattfindet. Als teilweise
Ursache dieser Abnahme ist die aus dem Umschwung
der
Erde um ihre
Achse entspringende
Zentrifugalkraft
[* 8] zu betrachten, welche für jeden
Ort dem
Radius seines
Parallelkreises proportional
und sonach am
Äquator am größten, an den
Polen aber
Null ist.
Wäre die
Erde eine vollkommene
Kugel, so würde die S. am
Äquator vermöge der
Zentrifugalkraft allein um 0,03368 m geringer
sein als an den
Polen; daß die wirkliche Verminderung größer, nämlich 0,05080m ist, läßt sich nur dadurch erklären,
daß die
Pole dem Erdzentrum als dem Sitz der Anziehungskraft näher liegen als die
Punkte des
Äquators, oder daß die
Erde an
den
Polen abgeplattet ist. Aus den beiden
Zahlen 0,05080m und 0,03368 m kann man nach einer von Clairaut aufgestellten
Formel
die
Abplattung berechnen und findet sie = 1/292, ein
Wert, welcher mit dem durch geodätische Messungen
gefundenen sehr nahe übereinstimmt.
Zustand, welcher in den verschiedensten Abstufungen bis zur völligen
Taubheit bei Individuen jeden
Alters und
Geschlechts vorkommen kann, entsteht infolge sehr verschiedener
Ursachen.
Diese sind entweder
durch Erkrankungen des
Gehörorgans bedingt (s.
Ohrenkrankheiten), oder sie sind, wie man sagt, zentraler
Natur und beruhen
auf Erkrankung des
Gehirns.
Die Möglichkeiten sind
Legion, in jedem
Fall sollten sich Schwerhörige der Behandlung eines tüchtigen
Ohrenarztes anvertrauen.
1) Hauptstadt des Großherzogtums
Mecklenburg-S., im
Kreis
[* 12]
Mecklenburg oder Herzogtum S., das bei 7270 qkm
(132 QM.)
Areal die größere Westhälfte des
Landes umfaßt, in schöner Gegend zwischen der Westseite
des
SchwerinerSees und andern kleinern
Seen,
Knotenpunkt der
LinienHagenow-Kleinen,
S.-Krivitz u.
S.-Ludwigslust-Dömitz der Mecklenburgischen
FriedrichFranz-Eisenbahn, 50 m ü. M., besteht aus der
Alt-,
Neu-,
Pauls- und Vorstadt, dem Stadtbinnenfeld, Stadtaußenfeld,
Schelffeld und dem Gebiet außerhalb des ehemaligen Wismarschen
Thors, hat schöne
Straßen, 9
Plätze (darunter
der Luisenplatz, der
Alt- und der Neustädtische Platz und der
AlteGarten,
[* 13] auf letzterm das von
Rauch modellierte kolossale
Erzstandbild des
GroßherzogsPaulFriedrich und das Kriegerdenkmal) und viele ansehnliche Gebäude, unter denen das auf einer
Insel zwischen demSchweriner und dem Burgsee gelegene prächtige großherzogliche Residenzschloß (1845-1858
nach den
PlänenDemmlers, mit teilweisen Änderungen von
Stüler, im Renaissancestil an der
Stelle einer alten Wendenfeste neuerbaut)
mit prächtigem
Garten das hervorragendste ist. An kirchlichen Gebäuden besitzt S. 4 evang.
Kirchen (darunter der 1365-1430
erbaute gotische
Dom mit vortrefflichen
Denkmälern, Glasmalereien und einer neuen, vorzüglichen
Orgel und
die gotische Paulskirche), eine kath.
Kirche und eine
Synagoge. Sonst sind noch nennenswert: der Kollegienpalast
(Ministerium),
das Prinzenpalais, der großherzogl.
Marstall, das
Arsenal, das
Theater,
[* 14] der neue Schlachthof etc. Die Zahl der Einwohner beläuft
sich (1885) mit der
Garnison (2 Grenadierbat. Nr. 89, ein Jägerbat. Nr. 14 und
eine Abteil.
Feldartillerie Nr. 24) auf 31,528 meist
Evangelische.
Industrie und
Handel sind nicht bedeutend. S. hat
Eisengießerei,
[* 15] Maschinenfabrikation,
Fabriken für musikalische
Instrumente,
Wagen,
Zement,
Farben, Lackfirnis, Bierbrauerei,
[* 16] Tischlerei,
Dampfschiff-
Die städtische Verwaltung setzt sich zusammen aus 7 Magistratsmitgliedern und 45 Stadtverordneten. In der
Nähe, mit S. durch Dampfschiffahrt verbunden, der Vergnügungsort Zippendorf mit 135 Einw. und auf einer Anhöhe
in lieblicher Lage am Ziegelsee das Dorf Sachsenberg mit einer großen Irrenanstalt und (1885) 633 Einw. -
2) Kreisstadt im preußischen Regierungsbezirk Posen,
[* 21] am Einfluß der Obra in die Warthe, hat eine evangelische und eine große
kath. Kirche, eine Synagoge, eine höhere Knabenschule, ein Amtsgericht, eine Oberförsterei, eine Dampfsägemühle, Stärkefabrikation,
Ziegelbrennerei, Pferdehandel, Schiffahrt und (1885) 6814 meist evang. Einwohner.
Ein schönes Denkmal an der Kaurimer Straße bei Stierlohol bezeichnet den Platz, wo der Held gefallen. Friedrich II. ließ
ihm eine Statue auf dem Wilhelmsplatz in Berlin
[* 41] errichten. S. ist einer der populärsten Helden der Schlesischen Kriege,
der mit Heldenmut und Feldherrntalent Menschlichkeit und Milde gegen Untergebene und echt religiösen Sinn verband. Auch besaß
er wissenschaftliche Bildung, schrieb ein Werk über Kriegskunst und verfaßte mehrere religiöse Lieder.