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5. preußischen Korps unter Steinmetz und dem 4. österreichischen Korps unter Festetics, welches nach acht Stunden mit dem Rückzug des letztern endete.
5. preußischen Korps unter Steinmetz und dem 4. österreichischen Korps unter Festetics, welches nach acht Stunden mit dem Rückzug des letztern endete.
(Gelzer, Gelzenleichter), jemand, der gewerbsmäßig Schweine [* 2] kastriert.
ursprünglich kurzer Spieß mit breiter Spitze als Saufänger, im 16. Jahrh. vom aufgebotenen Landvolk als Waffe gebraucht.
Gustav Adolf gab sie den Musketieren, welche sie schräg vor sich in den Boden stießen, um sich gegen Angriffe der Reiterei zu schützen;
sie hielten sich bis zur Einführung der Bajonettflinte.
s. Befestigung ^[= (Fortifikation), die Anlage von Verteidigungseinrichtungen und Bauten für den Truppengebrauch ...] (prähistor.).
s. Clusia. ^[= L. (Klusie), Gattung aus der Familie der Klusiaceen, Sträucher und Bäume, meist im tropischen ...]
s. v. w. Kielflügel, s. Klavier, ^[= (Pianoforte, Fortepiano, franz. Piano), das allbekannte Musikinstrument, bei welchem mittels ...] S. 816.
das Absonderungsprodukt der tubulösen Schweißdrüsen, die knäuelförmig gewunden in die Unterhaut hineinragen (s. Haut, [* 3] S. 231). Der S. bildet eine farblose, klare Flüssigkeit, welche sauer reagiert u. einen eigentümlichen, durch flüchtige Fettsäuren veranlaßten Geruch besitzt. Er enthält neben sehr vielem Wasser (ca. 99,5 Proz.) geringe Mengen von Fett, Spuren von Harnstoff und unerhebliche Quantitäten von anorganischen Salzen, außerdem flüchtige Fettsäuren (Ameisen-, Essig-, Butter-, Propionsäure etc.). Während man früher allgemein glaubte, die Absonderung des Schweißes geschehe durch einfache Transsudation aus dem Blut, hat Luchsinger zuerst den Beweis geliefert, daß die Thätigkeit der Schweißdrüsen von einer Erregung ganz besonderer Nerven [* 4] (Schweißnerven) abhängig ist. Das Schwitzen ist eine echte Sekretion, die ihr Analogon etwa in der Speichelabsonderung findet. Die Schweißnerven erhalten ihre Erregungen während des Lebens von ganz bestimmten Stellen des Zentralnervensystems (Schweißzentra) aus, und die Drüsen verharren für immer in Ruhe, sobald man sie aus ihrer Verbindung mit diesen Apparaten gebracht hat. Vgl. Schweißtreibende Mittel.
das Blut der Jagdtiere und der Hunde, [* 5] daher auch schweißen statt bluten.
(Schweißfriesel), s. Friesel. ^[= (Miliaria), ein durchaus unschuldiger Hautausschlag, dem nicht die Bedeutung einer selbständigen ...]
s. Hautdrüsen. ^[= diejenigen Drüsen, welche dem Gebiet der äußern Haut (s. d.) angehören. In ihrer einfachsten ...]
s. Eisen, ^[= # (Ferrum), Fe, das nützlichste und verbreitetste aller Metalle, findet sich in zahlreichen Verbindun ...] [* 6] S. 406.
s. Schmieden, ^[= im weitern Sinn die Formänderung, welche durch Hammerschläge an Metallen vollzogen wird (Eisenschm ...] S. 563.
s. v. w. Englischer Schweiß (s. d.). ^[= (Englisches ), eine Krankheit, die zuerst 1486 in England ausbrach und eine Menge ...]
s. Friesel. ^[= (Miliaria), ein durchaus unschuldiger Hautausschlag, dem nicht die Bedeutung einer selbständigen ...]
s. Hunde, ^[= # (Canis L., hierzu Tafel I [Hunderassen] und II [Jagdhunde]), Raubtiergattung aus der Familie ...] S. 801.
s. Eisen, ^[= # (Ferrum), Fe, das nützlichste und verbreitetste aller Metalle, findet sich in zahlreichen Verbindun ...] S. 406.
Mittel (Diaphoretica, Sudorifera). Bei sonst gesunden Menschen wird durch Einhüllen in warme Decken, zumal bei Darreichung warmer Getränke, Thee, Grog, Glühwein, am sichersten Schweißabsonderung hervorgerufen. Schnellere und reichlichere Schweißbildung bewirkt ein römisches Dampfbad. Innerlich haben viele stark betäubende oder Brechen erregende Mittel, auch starke Zigarren, die Nebenwirkung, Schweißsekretion zu befördern.
Eine die Schweißabsonderung mächtig anregende Wirkung hat das in neuerer Zeit entdeckte Pilokarpin, ein aus den Jaborandiblättern (s. Pilocarpus) dargestelltes Alkaloid. S. M. werden angewandt bei Nierenkranken, denen infolge mangelhafter Harnausscheidung Wassersucht droht, bei leichtern Erkältungen und Rheumatismus sowie in Form sehr energischer Schwitzkuren gegen veraltete Syphilis. Da man bei allen leichten Katarrhen u. dgl. mit einem warmen Bett [* 7] und einem Glas [* 8] Glühwein oder heißer Limonade auskommt, so überlasse man die Auswahl unter den weniger gefahrlosen Mitteln ärztlicher Verordnung.
(Sudarium Christi s. S. Veronicae), das in der römisch-kathol. Kirche als kostbare Reliquie verehrte Tuch, welches der Legende zufolge Veronika dem Heiland bei seinem Gang [* 9] nach der Richtstätte zum Abtrocknen des Schweißes reichte, und dem jener seine Gesichtszüge eindrückte (s. Veronikabild); da aber das Tuch dreimal zusammengelegt gewesen, so seien, heißt es, drei gleiche Abdrücke des Gesichts entstanden, von denen einer in Jerusalem [* 10] geblieben, die andern nach Rom und [* 11] Jaen in Spanien [* 12] gekommen seien. Aber noch etwa 10 andre Städte machen darauf Anspruch, solche Abdrücke zu besitzen.
s. Petasites. ^[= Tourn. (Pestwurz), Gattung aus der Familie der Kompositen, ausdauernde, an feuchten Stellen ...]
1) August Gottfried, landwirtschaftlicher Schriftsteller, geb. zu Naumburg, [* 13] bildete sich 1807 auf dem landwirtschaftlichen Institut in Möglin, ward nach mehrjähriger Praxis 1829 Professor und Direktor der landwirtschaftlichen Anstalt zu Tharandt, folgte 1846 einem Ruf als Professor der Landwirtschaft und als Direktor einer dort zu errichtenden höhern landwirtschaftlichen Lehranstalt nach Bonn [* 14] und starb Er schrieb: »Kurz gefaßtes Lehrbuch der Landwirtschaft« (Dresd. 1831-34, 2 Bde.; 4. Aufl. 1861);
»Anleitung zum Betrieb der Landwirtschaft« (Leipz. 1832-33, 2 Bde.);
auch bearbeitete er deutsch Molls »Landwirtschaftliche Reise durch das nördliche Frankreich« (a. d. Franz., Dresd. 1836) und nach dem Englischen: »Darstellung der Landwirtschaft Großbritanniens in ihrem gegenwärtigen Zustand« (Leipz. 1839-40, 2 Bde.).
Mit Schubarth und Weber gab er das »Universalblatt für die gesamte Land- und Hauswirtschaft« (Leipz. 1831-38) heraus.
2) Jean Baptista von, Politiker und dramat. Dichter, geb. zu Frankfurt [* 15] a. M. als der Sprößling eines alten katholischen Patriziergeschlechts, studierte in Berlin [* 16] und Heidelberg [* 17] die Rechte und ließ sich dann als Advokat in seiner Vaterstadt nieder. Mehr aber als die advokatorische Praxis beanspruchten ihn die Politik und litterarische Beschäftigungen. Er wendete sich zu Anfang der 60er Jahre der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung zu, wurde nach Lassalles Tod 1864 Präsident des Allgemeinen deutschen Arbeitervereins und des Verbandes deutscher Gewerk- und Arbeiterschaften in Berlin und gab als solcher den »Sozialdemokrat« heraus, was ihn in häufige Konflikte mit der preußischen Regierung brachte.
Von seiner Partei wurde er 1867 in den norddeutschen Reichstag gewählt; als er darauf 1871 bei der Wahl zum deutschen Reichstag durchfiel, legte er das Präsidium des Arbeitervereins nieder und zog sich ganz vom politischen Leben zurück. Er starb in der Villa Gießbach am Brienzer See. Als Schriftsteller ist S. mit einer Anzahl von Dramen und Lustspielen aufgetreten, von denen sich einige längere Zeit als Zugstücke behauptet haben. Wir nennen: »Alcibiades« (Frankf. 1858),
»Friedrich Barbarossa« (das. 1858),
»Canossa« (Berl. 1871),
»Die Darwinianer« (das. 1875),
»Die Eidechse« (das. 1876) und »Epidemisch« (das. 1876). Auch veröffentlichte er die Agitationsschriften: »Zur deutschen Frage« (Frankf. 1862) und »Der Zeitgeist und das Christentum« (Leipz. 1861) sowie einen sozialpolitischen Roman: »Lucinde, oder Kapital und Arbeit« (Frankf. 1864, 2 Bde.).
[* 18] (Schweizerische Eidgenossenschaft, hierzu Karte »Schweiz«),
ein aus 22 (resp. 25) Bundesgliedern, den Kantonen (resp. Halbkantonen), bestehender Bundesstaat, zwischen 5° 57'-10° 29' östl. L. v. Gr. und 45° 48'-47° 48' nördl. Br., ziemlich in ¶
der Mitte Europas, gelegen, wird im O. von Österreich [* 20] (und Liechtenstein), [* 21] im Süden von Italien [* 22] und Frankreich, im W. von Frankreich und im N. von dem Deutschen Reich (Elsaß, Baden, [* 23] Württemberg, [* 24] Bayern) [* 25] begrenzt. Die Umrißform ähnelt dem Oval; [* 26] die westöstliche Längsachse mißt 347, die nordsüdliche Querachse 221 km. Eine Übersicht der Kantone, deren Areal und Bevölkerung [* 27] gibt folgende Tabelle:
Areal, Bevölkerung und Religionsbekenntnisse der Schweiz
Kantone (in historischer Reihenfolge) | Areal | Volkszahl | Protestanten | Katholiken | Juden | Andre Konfessionen | Einw. auf 1 QKilom. | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
QKilom. | QMeilen | (1888) | (1888) | |||||
1) Zürich | 1725 | 31.32 | 339014 | 294236 | 40402 | 1416 | 2960 | 196 |
2) Bern (16 Proz. französisch) | 6889 | 124.02 | 539271 | 468096 | 68226 | 1247 | 1702 | 78 |
3) Luzern | 1501 | 27.26 | 135780 | 7939 | 127533 | 215 | 93 | 90 |
4) Uri | 1076 | 19.54 | 17284 | 378 | 16892 | 3 | 11 | 16 |
5) Schwyz | 908 | 16.49 | 50396 | 1097 | 49289 | 2 | 8 | 55 |
6) Unterwalden ob dem Wald | 475 | 8.63 | 15032 | 331 | 14699 | - | 2 | 32 |
" nid dem Wald | 290 | 5.27 | 12524 | 126 | 12397 | - | 1 | 43 |
7) Glarus | 691 | 12.55 | 33800 | 25935 | 7790 | 15 | 60 | 49 |
8) Zug | 239 | 4.34 | 23120 | 1394 | 21696 | 18 | 12 | 98 |
9) Freiburg (franz., 31 Proz. deutsch) | 1669 | 30.31 | 119562 | 18869 | 100524 | 127 | 42 | 71 |
10) Solothurn | 784 | 14.24 | 85720 | 21898 | 63539 | 154 | 129 | 109 |
11) Baselstadt | 36 | 0.65 | 74251 | 50305 | 22426 | 1078 | 442 | 2062 |
Baselland | 422 | 7.66 | 62133 | 48847 | 12961 | 165 | 160 | 147 |
12) Schaffhausen | 294 | 5.34 | 37879 | 32890 | 4813 | 26 | 150 | 128 |
13) Appenzell-Außerroden | 261 | 4.74 | 54200 | 49555 | 4502 | 26 | 117 | 208 |
" -Innerroden | 159 | 2.89 | 12906 | 697 | 12206 | - | 3 | 81 |
14) St. Gallen | 2019 | 36.67 | 229441 | 92705 | 135796 | 575 | 365 | 113 |
15) Graubünden (46 Proz. deutsch, 14 Proz. ital. u. 40 Proz. rätoromanisch) | 7185 | 130.49 | 96291 | 52842 | 43320 | 43 | 86 | 13 |
16) Aargau | 1404 | 25.50 | 193828 | 106408 | 85962 | 1064 | 394 | 138 |
17) Thurgau | 988 | 17.94 | 105091 | 74282 | 30337 | 61 | 411 | 106 |
18) Tessin | 2818 | 51.18 | 127274 | 1079 | 125748 | 13 | 434 | 45 |
19) Waadt (franz., 10 Proz. deutsch) | 3223 | 58.53 | 251288 | 227467 | 22428 | 638 | 755 | 78 |
20) Wallis (franz., 32 Proz. deutsch) | 5247 | 95.29 | 101925 | 865 | 101013 | 3 | 44 | 19 |
21) Neuenburg (franz., 21 Proz. deutsch) | 808 | 14.67 | 109047 | 95047 | 12692 | 774 | 534 | 135 |
22) Genf (franz., 12 Proz. deutsch). | 279 | 5.07 | 107000 | 51669 | 52817 | 723 | 1791 | 347 |
Zusammen: | 41390 | 751.59 | 2934057 | 1724957 | 1190008 | 8386 | 10706 | 71 |
58.79 Proz. | 40.56 Proz. | 0.29 Proz. | 0.36 Proz. | - |
Vom ganzen Gebiet lassen sich nur einige schmale Ufersäume als Niederungen betrachten: das Rheinthal von der Aaremündung abwärts (Basel [* 28] 248 m ü. M.) und das Becken des Lago Maggiore (197 m) mit drei an ihm ausmündenden Thalstufen. Die Höhenunterschiede wechseln, auf einer Stufenleiter von 4441 m auf und nieder schwankend (Dufourspitze 4638 m), so rasch, daß die S. zu den ausgesprochensten Gebirgsländern gehört. Das Hauptgebirge sind die Zentral- oder Schweizeralpen, und diese sind da, wo sie in ihrer vollen Entwickelung auftreten, ein Hochgebirge (näheres über die Schweizeralpen s. Alpen [* 29] und die betreffenden Einzelartikel, über die Verbreitung der Gletscher s. d.). Ihnen nicht ganz parallel erstreckt sich das Mittelgebirge des Jura durch den westlichen und nördlichen Teil des Landes und zwischen beiden eingelagert die Schweizer Hochebene, welche durch eine Zone von Voralpen allmählich zu den Hochalpen hinansteigt.
Die Hochebene, der angebauteste und bevölkertste Teil der S., liegt in den Thalsohlen meist um 400-500 m ü. M. (Genfer See 375 m, Neuenburger See 433 m, Vierwaldstätter See 437 m, Zürichsee 409 m, Bodensee 398 m). In den Hügeln der Schweizer Hochebene bilden jüngere Ablagerungen von Meer- und Süßwassersandstein sowie Nagelfluh die vorwiegenden Felsarten, während im Jura und in den Voralpen die Kalkformation, in vielen Teilen der Hochalpen Urgebirge (Granit und Gneis) vorwalten.
Die einzelnen Gaue tragen im Volksmund noch immer ihre besondern Namen, als: Gros de Vaud, das Mittelstück des Waadtlandes, dessen Weingehänge am Genfer See La Côte (um Nyon-Morges) und La Vaux (um Cully) heißen und zum Plateau des Jorat (deutsch Jurten, 928 m) sich erheben;
das Üchtland, d. h. das Flachland Freiburgs;
der Neuenburger Uferstrich Vignoble;
das Seeland, zwischen Murten-, Neuenburger und Bieler See gelegen und mit dem aussichtsreichen Vully oder Wistenlach (659 m) kulminierend;
das Berner Mittelland, aus welchem der Gurten (861 m) und der Bantiger Hubel (950 m) als isolierte, aussichtsreiche Hügelmassen aufragen;
das untere Emmenthal;
der Oberaargau;
das Bucheggberger und Kriegstätter Amt;
das Solothurner und das Luzerner Gäu;
der Unteraargau, das Freiamt, beide durch den Lindenberg (900 m) geschieden;
das Knonauer Amt, welches zum obstreichen Baarer Boden sich senkt;
das Züricher Ober- und Unterland;
die Ebene des Rafzerfeldes;
das zwischen Winterthur und Schaffhausen [* 30] gelagerte Weinland, aus welchem der Irchel (s. d.) aufragt;
die thurgauischen Höhenzüge des Seerückens (s. d.) und des Ottenbergs (671 m);
die Alte Landschaft oder das St. Galler Fürstenland, dessen Mitte der Tannenberg (901 m) bezeichnet.
Wie man den Verlauf der großen Abteilungen des Schweizer Hochgebirges zweckmäßig vom St. Gotthard aus verfolgt, so bildet dieser auch die große Wasserscheide für Rhein-, Rhône- und Pogebiet, während die Wiege des Schweizer Donausystems mehr nach O., in das Herz der Graubündner Alpen, verlegt ist. Das Pogebiet ist durch den Tessin und zwei Zuflüsse der Adda (Poschiavino und Maira) repräsentiert, das Donausystem nur durch den Inn. Das Rheingebiet umfaßt die nördliche Abdachung; dem Rhône gehört die westliche, dem Po die südliche und der Donau die östliche Abdachung des Landes an. ¶