Ebenso gewann er sichere
Kunde von dem Zwergvolk der
Akka, büßte aber auf der Rückreise infolge einer Feuersbrunst fast
alle seine Aufzeichnungen und reichen Sammlungen sowie seine ganze
Habe ein. Doch gelangte er wohlbehalten wieder
nach
Chartum und kehrte im
November d. J. nach
Europa zurück. Kaum zwei Jahre später (1873), während der Rohlfsschen Expedition
nach der
Libyschen Wüste, untersuchte S. die
OaseChargeh und vervollständigte so die
Resultate jener Forschungsreise. Im Auftrag
des
Chedive von
Ägypten
[* 9] gründete er 1872 in
Kairo
[* 10] die
ÄgyptischeGeographischeGesellschaft, deren Vorsitz
er übernahm, aber schon 1876 niederlegte, worauf er bis 1878 mit
Güßfeldt und
Spitta das Gebiet zwischen dem
Nil und dem
RotenMeer untersuchte, 1879 die
LandschaftFayûm erforschte und 1880 nach dem
Libanon sich begab.
Hans
von, ein abenteuernder
Ritter des 16. Jahrh., geb. auf dem fürstlichen
Schloß Grödizberg in
Schlesien,
[* 14] trat 1567 in die
Dienste
[* 15] des
HerzogsHeinrich XI. von
Liegnitz
[* 16] und teilte
dessen abenteuerliches
Leben. Er starb 1616 und hinterließ ein
Tagebuch, welches, bis 1602 reichend, einen sehr wertvollen
Beitrag zur Sittengeschichte des 16. Jahrh. liefert und neuerdings von
Diezmann
(»Leben und
Abenteuer des schlesischen
RittersHansv. S.«, Leipz. 1868), von
Österley (krit. Ausg., Bresl. 1878)
und von E. v.
Wolzogen (Leipz. 1884) herausgegeben ward.
Landratssitz des
Kreises ist
Herzberg. - 2) Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Budweis, mit Bezirksgericht, Getreidemühlen,
Steinbrüchen und (1880) 3466 Einw.
2)
Rudolf, Bildhauer, geb. zu
Charlottenburg,
[* 22] wurde
Schüler der
BerlinerAkademie und bildete sich von 1855 bis 1865 unter
Schievelbein aus. 1865 und 1866 setzte er seine
Studien in
Paris
[* 23] und
Rom
[* 24] fort und führte dort Genrefiguren sowie
eine
Ähren lesende
Ruth und eine betende Italienerin aus. Nachdem er noch Studienreisen nach
Kopenhagen,
[* 25]
München und
Wien gemacht
hatte, beteiligte er sich in
Berlin an der Ausschmückung der Außenseite der Nationalgalerie, für die er als Bekrönung
des Giebeldreiecks die
Gruppe der drei bildenden
Künste schuf.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Kassel,
[* 31]
KreisKirchhain, an der
Ohm, hat eine schöne
Kirche, die
Stammburg der gleichnamigen
Familie und (1885) 839 meist evang. Einwohner.
Die langen, starken, elastischen S. gewinnt man nur in den nördlichen und östlichen
Ländern, in Rußland,
Polen und
Rumänien,
[* 33] Norddeutschland und
Ungarn
[* 34] liefern Mittelware;
Wintergut ist
besser als Sommergut.
Die rohen S. werden gekämmt, um die
Wolle abzuscheiden, sortiert, mit Alaunwasser oder
Seife gereinigt
und an der
Sonne
[* 35] oder mit schwefligerSäure gebleicht, zum Teil auch gefärbt.