einige zerstört sie dabei, aus andern erzeugt sie nur farblose
Verbindungen, welche beim Erwärmen,
Trocknen oder durch stärkere
Säuren unter Wiederhervortreten der
Farbe zerfallen.
Eine durch
s. S. gebleichte
Rose wird z. B. beim Eintauchen in verdünnte
Schwefelsäure wieder rot.
S. S. wirkt
auch stark antiseptisch, hindert und hemmt gewisse Gärungserscheinungen und die
Fäulnis und wirkt auf lebende
Pflanzen sehr
schädlich, woraus sich die durch
Hüttenrauch verursachten Zerstörungen der
Vegetation erklären. Das
trockne
Gas verhält sich wie alle
Anhydride sehr indifferent; nur wenn es mit
Feuchtigkeit zusammentrifft, zeigt es den
Charakter
einer
Säure, und man muß annehmen, daß die wahre
s. S. H2SO3 in der wässerigen
Lösung des Anhydrids
enthalten sei.
Dies
Salz, welches 41 Proz.schweflige Säure enthält, ist für die
Technik wichtig, weil es billig, haltbar
und transportfähig ist und auf die einfachste
Weiseschweflige Säure für die verschiedensten
Zwecke liefert. Man benutzt
es zum
Konservieren von
Bier und
Wein, als
Antichlor und in der Zuckerfabrikation. Schwefligsaures
Natron Na2SO3 entsteht
bei Einwirkung schwefligerSäure auf
Soda, bildet farblose
Kristalle mit 7
MolekülenKristallwasser, wird
an der
Luft durch
Verwittern und
Oxydation trübe und matt, ist leicht löslich in
Wasser, kaum in
Alkohol, scheidet sich aus
der kalt gesättigten wässerigen
Lösung beim Erwärmen als wasserfreies
Salz ab, reagiert alkalisch, wird bei 150° wasserfrei,
verwandelt sich an der
Luft in schwefelsaures
Natron, schmilzt beim Erhitzen zu Schwefelnatrium und schwefelsaurem
Natron und löst
Schwefel zu unterschwefligsaurem
Natron.
Auch die
Pfeifen der
Orgel werden von
Notker (um 1000) suegalun genannt, und noch heute kommt in ältern
Orgeln das
Register S., Schwegelpfeife (8
Fuß, 4
Fuß), vor, eine offene Labialstimme mit nach
oben etwas
verengertem Pfeifenkörper.
Albert, theologischer und philosoph. Schriftsteller, geb. zu Michelbach in
Württemberg,
[* 13] studierte
zu
Tübingen
[* 14]
Theologie, ward durch
Baur für die historisch-kritische
Richtung gewonnen und geriet durch seine
Schrift über den
Montanismus
(Tübing. 1841) sowie durch mehrere Abhandlungen in
Zellers
»TheologischenJahrbüchern« mit
den württembergischen Kirchenbehörden in
Kollision, wodurch er sich veranlaßt sah, die theologische Laufbahn aufzugeben.
Er gründete 1843 die
»Jahrbücher der Gegenwart«, die bis Mitte 1848 erschienen, und habilitierte sich im
Herbst 1843 als
Privatdozent der
Philosophie und klassischen
Philologie an derUniversität zu
Tübingen, wo er 1848 eine
außerordentliche Professur der klassischen
Philologie erhielt und starb. Die Ergebnisse seiner
¶
mehr
nebenbei fortgesetzten theologischen Forschungen legte er in der Schrift »Das nachapostolische Zeitalter« (Tübing. 1846, 2 Bde.)
nieder. Unter seinen übrigen Schriften sind außer der im Hegelschen Geist verfaßten kurzen »Geschichte der Philosophie im
Umriß« (Stuttg. 1848; 14. Aufl. von Koeber, 1887) die
Ausgabe der »Clementinischen Homilien« (das. 1847),
endlich eine »Römische
[* 16] Geschichte«
(das. 1853-58, 3 Bde.; 2. Aufl.
1867-71; fortgesetzt von Clason, Bd. 4 u.
5, Berl. 1873 u. Halle
[* 17] 1876) und die durch Lossagung vom Hegelschen Schematismus bemerkenswerte »Geschichte
der griechischen Philosophie« (hrsg. von K. Köstlin, Tübing. 1859; 3. Aufl. 1881) hervorzuheben.