Wohnungen; das einsame Herrenwies liegt 752 m hoch zwischen Sandsteinhöhen auf
Granit, am Nordende noch Dobel 722 m ü. M.
Eine der Hauptnahrungsquellen des Schwarzwaldes ist die Holzarbeit und der Holzhandel.
Noch liefert der S. die Holländerstämme,
die den
Rhein hinabgeführt werden. In zahlreichen
Schneidemühlen wird das
Holz
[* 2] zu
Dielen geschnitten. Der
volkreiche obere S. ist der Sitz eigentümlicher industrieller Thätigkeit geworden. Die
Holzschnitzerei hat hier zur
Produktion
der Schwarzwälder
Uhren
[* 3] und diese weiter zu der von
Spiel- und Taschenuhren geführt.
Der Vertrieb dieser Erzeugnisse erstreckt sich über die ganze
Erde. Die badischen
ÄmterNeustadt,
[* 4]
Triberg und
Hornberg sind
der Sitz,Furtwangen der
Mittelpunkt dieser
Industrie. Zahlreiche Uhrmacherschulen suchen dieselbe mehr
und mehr zu vervollkommnen. Damit im Zusammenhang steht der
Bau vonLeierkasten und Orchestrien. Dazu hat sich hier das
Flechten
[* 5] der Strohhüte gesellt, das vorzugsweise die Mädchen und
Frauen beschäftigt. Der Fremdenbesuch, obgleich seit einiger Zeit
zunehmend und neuerdings besonders durch die Bemühungen des Schwarzwaldvereins mehr gehoben, ist wegen
der
Nähe der
Alpen
[* 6] nicht so bedeutend, wie es die mannigfachen
Reize des Schwarzwaldes vermuten lassen sollten; doch werden
zahlreiche Reisende auf der Schwarzwaldbahn, wenn auch nur im
Flug, durch das
Gebirge geführt.
Kreis
[* 9] des
KönigreichsWürttemberg, umfaßt einen Flächenraum von 4773 qkm (86,69 QM.),
zählt (1885) 475,277 Einw. (darunter 119,782 Katholiken und 1466
Juden), hat
Reutlingen
[* 10] zur Hauptstadt und besteht aus 17 Oberämtern:
Marktflecken in
Tirol,
[* 16] an einem der schönsten
Punkte des Unterinnthals,
Station der
EisenbahnKufstein-Innsbruck
(TirolerBahn), hat eine spätgotische
Pfarrkirche (von 1502) mit schönem
Portal, ein Franziskanerkloster
mit schöner
Kirche (1515) und theologischem Hausstudium, ein
Straf- und
Zwangsarbeitshaus für
Weiber (St.
Martin), eine ärarische
Tabaksfabrik, eine
Steingut- und Thonwarenfabrik, Bierbrauerei,
[* 17] ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft
und eines Bezirksgerichts und zählt (1880) mit Einschluß des dazu gehörigen
Dorfes S. 5124 Einw. Bei S. sind
Eisen- und
Kupferbergwerke im Betrieb. Von dem ehemals so reichen Silberbergbau, welcher im
Mittelalter 10,000
Knappen beschäftigte,
geben die zahlreichen Schutthalden
Zeugnis. Oberhalb S. erheben sich die
Ruine Freundsberg und das Kellerjoch
(2341 m), mit schöner Aussicht. Jenseit des
Inn liegen das
KlosterFiecht (s. d.) und das Dorf
Stans mit leonischer Drahtwarenfabrik.
ein in verschiedene
Höhe stellbarer, runder, meist sich nach
dem Ende zu verjüngender
Balken zum Üben von verschiedenen
Arten des Schwebens, Schwebegehens und
-Laufens.
Auch auf die
Kante gestellte
Bretter werden zu solchen Schwebeübungen verwendet.
Schuld (flottierende
Schuld), Bezeichnung für
Schulden, welche für kurze Zeit aufgenommen, bez. auf Anstehen
der
Gläubiger sofort oder nach kurzer Kündigungsfrist zurückzuzahlen sind, im
Gegensatz zur fundierten
Schuld, bei welcher
eine längere
Frist für die Rückzahlung gesichert ist oder eine Rückzahlungspflicht überhaupt nicht übernommen wurde.
Vgl.
Staatsschulden.
(SyrphidaeWestw.), Insektenfamilie aus der
Ordnung der
Zweiflügler,
[* 19] meist lebhaft gefärbte, mit heller
Binden- oder Fleckenzeichnung versehene
Fliegen,
[* 20] oft sehr schlank und nackt, oft von bienen- oder hummelartigem Ansehen, mit
dreigliederigen, am einfachen Endglied meist zusammengedrückten
Fühlern, beim Männchen zusammenstoßenden
Augen, drei kleinen Nebenaugen, mit fleischigem Endglied versehenem
Rüssel und eingliederigen, nicht hervorragenden
Tastern,
fliegen hurtig, oft mit stark pfeifendem oder summendem
Geräusch, und gehen bei
Licht
[* 21] und
Wärme
[* 22] den
Blüten nach. Die
Larven
vieler
S., an Gestalt und
Bewegung denBlutegeln ähnlich, nähren sich von
Blattläusen, welche sie mit
einem dreispitzigen Hornplättchen am Vorderrand ihres
Körpers anspießen und aussaugen. Sie verpuppen sich in einem an Blättern,
Nadeln,
[* 23]
Stengeln oder
Halmen angehefteten und aus der erhärteten
¶
Larvenhaut bestehenden Kokon, aus welchem in kurzer Zeit die Fliege ausschlüpft. Zu diesen S. gehört die Mondfleckschwebfliege
(SyrphusseleniticusL., s. Tafel »Zweiflügler«),
welche an Kopf und Thorax metallisch blau, am Schildchen bräunlichgelb, fein
behaart und auf dem platten, schwarzen Hinterleib mit drei Paar weißen Mondflecken gezeichnet ist. Das Weibchen
legt seine Eier
[* 26] einzeln an Blätter, auf welchen Blattläuse wohnen. Die gelbgrünen, etwas braun gefleckten Larven bilden einen
tropfenförmigen, grauen oder gelbbraunen Kokon, aus welchem die Fliege durch ein Deckelchen hervorkommt. Die Larven von Volucella-Arten
leben in Hummel- und Wespennestern, andre sind farblos, walzig, fast wurstförmig, mit langen Atemröhren und
entwickeln sich in unreinem stehenden Wasser, in Abtritten etc. Die schmutzig graue, cylindrische Larve der Schlammfliege (EristalistenaxL.), 16 mm lang, mit 19 mm langem, fadenförmigem, in eine dünne Spitze auslaufendem Schwanz, lebt in Rinnsteinen, an
jauchigen Plätzen etc. und verpuppt sich an trocknern Orten.
Die Fliege, einer Drohne ähnlich, ist an Kopf und Bruststück braungelb behaart, am dunkelbraunen Hinterleib
gelblich gefleckt und an dessen Außenseiten und am Bauch
[* 27] ebenfalls behaart. Die Larven andrer Arten leben im untern Teil von
Zwiebelgewächsen und richten oft an Nutz- und ZierpflanzenSchaden an. Zu diesen gehört die Zwiebelmondfliege (EumeruslunulatusMeig.), welche auf dem metallisch grünen Hinterleib zwei grau behaarte Mondfleckchen und auf dem Rückenschild
zwei graue Striemen besitzt. Die kopflose, graugelbe Larve lebt einzeln im Herzen der Küchenzwiebel, welche dadurch zu Grunde
geht, und verpuppt sich hier oder in der Erde.