Oberrhein, doch ward der
Sieg über
Napoleon errungen, ehe die
Österreicher auf dem Kriegsschauplatz eintrafen. Nach seiner
Rückkehr nach
Wien
[* 2] ward er zum
Präsidenten des
Hofkriegsrats ernannt und mit mehreren
Gütern in
Ungarn
[* 3] beschenkt. Seit 1817 an der
rechten Seite gelähmt, starb er auf einer
Reise zur
Kur in
Leipzig.
[* 4] Am wurde
S. in der
Nähe von Meusdorf bei
Leipzig ein Denkmal gesetzt, seine Reiterstatue in
Wien (von
Hähnel) enthüllt.
Nach Unterdrückung des Oktoberaufstandes zu
Wien wurde er an die
Spitze des
Ministeriums gerufen.
Das
Ideal, welches ihm für seine Thätigkeit in dieser
Stellung vorschwebte, war ein militärisch-absolutistisch regierter
österreichischer
Einheitsstaat, im Innern durch zweckdienliche
Reformen gekräftigt und in
Deutschland
[* 13] und ganz Mitteleuropa
zur herrschenden Macht erhoben. Rücksichtslos, energisch und nicht wählerisch in seinen
Mitteln, erlangte er auch
rasch bedeutende Erfolge.
Durch das
Bündnis mit Rußland bewirkte er nicht nur die Unterdrückung des ungarischen
Aufstandes, sondern auch das völlige
Scheitern der preußischen Unionspolitik in
Deutschland. Er kettete die deutschen Mittelstaaten von neuem eng an
Österreich,
[* 14] stellte den
Bundestag wieder her und legte
Preußen
[* 15] die schimpfliche Demütigung vonOlmütz
[* 16] auf. Nur den
Eintritt Gesamtösterreichs in den
Bund und in den
Zollverein erreichte er nicht. S. starb plötzlich, nachdem er eine
Annäherung
an die Westmächte eingeleitet, an einem Schlaganfall
Erdbeben,
[* 33] Verwüstungen durch ungeheure Heuschreckenschwärme, Mißwachs und andre derartige Naturerscheinungen waren
seit 1333 vorausgegangen und hatten die
Gemüter zaghaft und die
Körper für die
Ansteckung empfänglich gemacht. Im ganzen
nimmt man an, daß
Europa in den drei
Jahren von 1348 bis 1350 durch die
Seuche 25 Mill.
Menschen verloren
habe. Aus den
Beschreibungen geht hervor, daß die
Seuche die orientalische
Pest war mit besonders hervortretender
Entwickelung
der entzündeten Pestbeulen und einer schnell in
Brand übergehenden
Lungenentzündung.
Die Heilkunst sah sich machtlos der furchtbaren
Seuche gegenüber.
Fast alle Kranken starben innerhalb
der drei ersten
Tage nach dem Erscheinen der Pestbeulen. Der Volkswahn sah die
Seuche als göttliches Strafgericht an, welches
die
Flagellanten
(Geißler) durch strenge Bußübungen abzuwenden suchten. Den
Juden gab man schuld, die
Brunnen
[* 34] vergiftet zu
haben, ein
Aberglaube, an den sich die grausamsten Verfolgungen anschlossen. Schutzmaßregeln wurden von
seiten der
Regierungen erst sehr spät angeordnet, zumal
da man den
Grund der Verbreitung in einer übeln
Konstellation der
Gestirne
vermutete.
Nachdem die
Pest verschwunden war, kehrte durch einige reich gesegnete Jahre und durch auffallende
Fruchtbarkeit der
FrauenFriede und
Ruhe in dieGemüter zurück. Unter den
Ärzten, welche die
Krankheit beobachteten, sind vornehmlich
Guy deChauliac und Chalin de Vinario, unter andern Schriftstellern
Boccaccio zu nennen.
Brett, auf den deutschen
Universitätenschwarze Tafel in einem mit Drahtgitter überzogenen
Kasten, die gewöhnlich
am Universitätsgebäude aufgehängt ist, und woran Bekanntmachungen für die
Studenten über Vorlesungen,
Prüfungen, Stipendien,
Doktorpromotionen,
Relegationen u. dgl. angeheftet werden.