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ältesten Bau- und Kunstdenkmäler des Fürstentums S.« (Sondershaus. 1886 ff.).
Schwarzdorn - Schwarze
ältesten Bau- und Kunstdenkmäler des Fürstentums S.« (Sondershaus. 1886 ff.).
s. Pflaumenbaum, ^[= (Zwetschenbaum, Prunus Tourn.), Untergattung der Gattung Prunus (Familie der Rosaceen), Bäume ...] S. 970.
s. Drossel. ^[= # (Turdus L.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel, der Familie der Drosseln (Turdidae ...]
Friedrich Oskar von, bedeutender Kriminalist, geb. zu Löbau [* 2] in der Oberlausitz, widmete sich zu Leipzig [* 3] dem Studium der Rechte, ward 1839 Sekretär [* 4] im Kultusministerium, 1843 Assessor beim Appellationsgericht zu Dresden, [* 5] 1846 Justizrat im Spruchkollegium zu Leipzig, 1848 Appellationsgerichtsrat und Hilfsarbeiter am Oberappellationsgericht zu Dresden, 1849 Mitglied der Gesetzgebungskommission und Referent für den von ihm selbst abgefaßten Entwurf der Strafprozeßordnung, 1854 Oberappellationsgerichtsrat, 1856 Oberstaatsanwalt und 1860 Generalstaatsanwalt.
Königreich Sachsen
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Sachsen.Seit 1867 Vertreter des vierten sächsischen Wahlkreises im Reichstag des Norddeutschen Bundes, dann des deutschen Reichstags, gehörte er zur liberalen Reichspartei. 1875 wurde er in den österreichischen erblichen Adelstand erhoben. Er starb in Dresden. Unter seinen wissenschaftlichen Arbeiten, durch die er sich namentlich um das Strafrecht große Verdienste erworben hat, sind hervorzuheben: »Die Reform des Strafverfahrens im Königreich Sachsen« [* 6] (Leipz. 1850);
»Kommentar zur Strafprozeßordnung des Königreichs Sachsen« (das. 1855-56, 2 Bde.);
»Das Strafgesetzbuch und die Strafprozeßordnung für das Königreich Sachsen« (das. 1855, 2 Bde.; 3. Aufl. 1863; Nachträge 1866);
»Grundsätze des sächsischen Strafprozeßrechts« (das. 1856);
»Zur Lehre [* 7] von dem sogen. fortgesetzten Verbrechen« (Erlang. 1857);
»Das Verbrechen des ausgezeichneten Diebstahls« (das. 1863);
»Die Strafprozeßgesetze im Königreich Sachsen« (Leipz. 1869-70, 2 Bde.);
»Kommentar zum Strafgesetzbuch für das Deutsche [* 8] Reich« (5. Aufl., das. 1884);
»Kommentar zu der deutschen Strafprozeßordnung« (das. 1878);
»Erörterungen praktisch wichtiger Materien aus dem deutschen Strafprozeßrecht« (das. 1881, Bd. 1).
Außerdem beteiligte sich S. an der Redaktion der »Neuen Jahrbücher für sächsisches Strafrecht« (1841-56, 9 Bde.) sowie des »Gerichtssaals« (seit 1854) und gab die »Allgemeine Gerichtszeitung für das Königreich Sachsen« (Leipz. 1857-71, 15 Bde.),
ferner die »Übersicht der Ergebnisse der Zivil- und Strafrechtspflege im Königreich Sachsen« (Dresd. 1865-81, 7 Bde.) heraus; auch hat er die Herausgabe des 3. und 4. Teils von Curtius' »Zivilrecht« (1851-58) besorgt.
eine Pflanzenkrankheit, s. Pleospora ^[= Tul., Pilzgattung aus der Unterordnung der Pyrenomyceten, charakterisiert durch ein aus gegliederten ...] und Rußtau.
Blattern, s. v. w. schwarze Pocken. ^[= # (Blattern, Menschenpocken, Variola), ansteckende schwere Konstitutionserkrankung, in deren Verlauf ...]
Flaggen I: Internation
* 9
Flaggen.Flaggen, [* 9] in Tongking [* 10] Reste der aus China [* 11] vertriebenen Taipingrebellen, welche mit den gelben Flaggen als Hakki und Whangki sich eine feste Organisation gaben und zu den entschiedensten und gefährlichsten Feinden der Franzosen bei der Okkupation des Landes wurden.
s. Brauneisenerz. ^[= (Brauneisenstein), Mineral aus der Ordnung der Hydroxyde, tritt nur mikro- und kryptokristallinisch ...]
Kreide, [* 12] s. Thonschiefer. ^[= (Argilit), dichte schieferige Gesteine, die gewöhnlich vorwiegend aus klastischem Material ...]
Licht
* 13
Licht.Kunst, s. v. w. Hexerei oder Zauberei. Die Bezeichnung verdankt anscheinend einem etymologischen Mißverständnis ihre Entstehung. Im klassischen Altertum waren nämlich die thessalischen Hexen und Zauberer wegen ihrer vermeintlichen Kunst am meisten berüchtigt und unter ihnen wieder die Bewohner der Stadt Atrax. Danach wurde bei den Dichtern die Bezeichnung ars atracia als Bezeichnung der »thessalischen Kunst« oder Zauberei gebräuchlich. Da nun diese Künste nächtlicher, das Licht [* 13] scheuender Art sind, so entstand daraus durch Sinnverschiebung die Bezeichnung ars atra oder s. K. Die Neuplatoniker und mystischen Schriftsteller der spätern Zeiten unterschieden demgemäß eine mit Hilfe der bösen Dämonen hervorgebrachte schwarze Magie von einer unter Anrufung der guten Geister und mit ihrer Unterstützung zu vollbringenden weißen Magie.
Der Gegensatz des Ahriman als des Wesens der Finsternis und des Ormuzd als des Lichtwesens mag schon im persischen Magismus diese Unterscheidung angebahnt haben (s. Magie). In der deutschen Volkslitteratur dürfte die Verwechselung des im Volksbuch lebenden Taschenspielers Faust mit dem Buchdrucker Faust (Fust) viel zur Popularität des Ausdrucks Schwarzkünstler beigetragen haben, und hier verrät sich zugleich eine genetische Beziehung der Bezeichnungen: schwarze Kunst und Schwarzkunst.
(poln. Czerniejewo), Stadt im preuß. Regierungsbezirk Bromberg, [* 14] Kreis [* 15] Witkowo, an der Linie Öls-Gnesen der Preußischen Staatsbahn, hat eine evangelische und eine kath. Kirche und (1885) 1471 Einw.
Hof (meteorologisch) -
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Hof (meteorologisch) - Hofburgwache.1) Stadt im bayr. Regierungsbezirk Oberfranken, Bezirksamt Hof, [* 16] an der Saale und an der Linie München-Bamberg-Hof der Bayrischen Staatsbahn, 504 m ü. M., hat eine evang. Kirche, ein Schloß mit Park, eine Rettungsanstalt, Granitschleiferei, mechanische Baumwollweberei, Fabrikation von Wollen-, Halbwollen- und Baumwollenstoffen, Porzellan und Preßhefe, Färberei, Bierbrauerei [* 17] und (1885) 3774 fast nur evang. Einwohner. -
2) (S. am Wald) Flecken daselbst, Bezirksamt Naila, im Frankenwald nahe dem Döbraberg, hat eine evang. Kirche, eine Oberförsterei, Baumwollweberei, Weiß- und Spitzenstickerei, Bierbrauerei, Kalkbrennerei, Schiefer- und Marmorbrüche, Eisensteingruben, Waldbeerenversand, Holzhandel und (1885) 1600 Einw.
Dorf in der preuß. Provinz Schleswig-Holstein, [* 18] Kreis Herzogtum Lauenburg, [* 19] Knotenpunkt der Linien Wittenberge-Hamburg und S.-Oldesloe der Preußischen Staatsbahn, hat eine evang. Kirche, ein Amtsgericht und (1885) 1253 Einw.;
dabei der Sachsenwald (s. Friedrichsruh).
Zwergmoschustiere - Zw
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Zwickau.1) Amtshauptstadt in der sächs. Kreishauptmannschaft Zwickau, [* 20] am Schwarzwasser, Knotenpunkt der Linien Zwickau-S. und S.-Johanngeorgenstadt der Sächsischen Staatsbahn, 456 m ü. M., hat eine schöne Kirche, ein altes Schloß, ein Rettungshaus, ein Amtsgericht, eine Oberforstmeisterei, eine Spitzenklöppelschule, bedeutende Spitzenklöppelei, Kammgarnspinnerei, Schneidemühlen, Holzschleiferei, Nägelfabrikation, Eisenhüttenwerke, Eisenerzgruben und (1885) 3530 meist evang. Einwohner. Dabei Bad [* 21] und Sommerfrische Ottenstein mit hübschen Felspartien u. das bedeutende Eisenhüttenwerk Erlhammer. -
2) (Feketehegy) Badeort im ungar. Komitat Zips, mit Kaltwasserheilanstalt, gehört zur Bergstadt Wagendrüssel und liegt 10 km von der Bahnstation Igló-Leutschau zwischen Fichtenwäldern.
Schwarzenberg
* 22
Seite 14.695.altes fränkisches, jetzt fürstliches Geschlecht, ursprünglich Seinsheim genannt, 1429 in den Reichsfreiherrenstand erhoben, teilte sich nach dem Tod Michaels II. in die Stephansbergsche (später niederländische oder rheinische) und in die Hohenlandsbergsche Linie, welch letztere sich 1528 wieder in eine fränkische (erloschen 1588) und eine bayrische Linie (erloschen 1646) spaltete. Hierauf fielen die Stammbesitzungen in Franken an die rheinische Linie. (Über diese vgl. Mörath, Beiträge zur Geschichte der rheinischen Linie des Hauses S., Düsseld. 1877.) Zu ¶
letzterer gehörte Adolf, Freiherr von S., welcher im Türkenkrieg als kaiserlicher General focht und 1599 die reichsgräfliche Würde erhielt. Er kam 1600 bei einem Aufstand um. Sein Sohn war Adam, Graf von S. (s. unten S. 2). Dessen Sohn Johann Adolf, Graf von S., kaiserlicher Geheimrat und Reichshofratspräsident, wurde 1670 vom Kaiser Leopold I. für sich und den jedesmaligen Senior des Hauses mit der Reichsfürstenwürde beschenkt, worauf er auch 1674 Sitz und Virilstimme im Fürstenkollegium erhielt. Er starb 1683. Sein Enkel Adam Franz von S. erbte von seiner Mutter, einer gebornen Gräfin von Sulz, die 1689 gefürstete Landgrafschaft Kleggau in Schwaben und ward 1723 Herzog von Krumau in Böhmen, [* 23] welchen Titel seitdem immer der jedesmalige regierende Älteste führt. Er bekleidete die Ämter eines Geheimrats, Oberstallmeisters und Oberhofmarschalls und wurde 1732 auf der Jagd von Kaiser Karl VI. aus Versehen erschossen.
Baden (Großherzogtum;
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Baden.Kaiser Franz I. dehnte die Fürstenwürde auch auf die Nachgebornen aus. Die Rheinbundsakte mediatisierte sowohl S. als auch die Landgrafschaft Kleggau, welch letztere der Fürst Joseph von S. 1812 käuflich an Baden [* 24] abtrat. Seit 1703 ist das Haus S. in zwei Majorate geteilt. Dem ersten Majorat gehören: die Standesherrschaften S. und Hohenlandsberg unter bayrischer Oberhoheit und in Österreich [* 25] außer dem Herzogtum Krumau viele Liegenschaften, besonders in Böhmen und Steiermark. [* 26] Standesherr ist gegenwärtig Fürst Adolf Joseph von S., geb. Dem zweiten Majorat gehören die Herrschaften Worlik und Klingenberg in Böhmen sowie mehrere Güter daselbst und in Ungarn. [* 27] Der jetzige Standesherr ist Fürst Karl von S., geb. der Enkel des unten (s. S. 3) genannten Feldmarschalls. Der Hauptgrundbesitz der Primogenitur des Fürstentums S. nimmt den 30. Teil der Fläche von Böhmen ein. Zu demselben kommen noch das Fürstentum S. in Bayern, [* 28] die Besitzungen in Niederösterreich, Salzburg [* 29] und Steiermark mit zusammen 204,388 Hektar. Der Besitz in Böhmen umfaßt 20 Domänen.
Vgl. Berger, Das Fürstenhaus S. (Wien [* 30] 1866);
»Die Archive des fürstlichen Hauses S. ältere Linie« (das. 1873).
Bamberg (Stadt)
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Bamberg.1) Johann, Freiherr zu, einer der hellsten und aufgeklärtesten Köpfe seiner Zeit und Reformator des peinlichen Rechts, geb. aus der bayrischen Linie des Hauses, wohnte den Kriegszügen Kaiser Maximilians I. bei und ward 1501 Hofmeister des Bischofs von Bamberg. [* 31] Er ist Verfasser der »Bamberger Halsgerichtsordnung« von 1507, der Grundlage der Carolina, und beförderte auch die klassischen Studien sowie die Reformation. Er starb in Nürnberg. [* 32]
Vgl. E. Herrmann, Joh. Freiherr zu S. (Leipz. 1841);
Weissel, Hanns, Freiherr v. S. (Grünb. 1877).
2) Adam, Graf von, geb. 1584 aus der niederländischen Linie, wurde, nachdem er zuvor in kaiserlichen Kriegsdiensten gestanden, Rat bei dem letzten Herzog von Jülich-Kleve, trat 1610 in die Dienste [* 33] des brandenburgischen Statthalters von Kleve, Markgrafen Ernst von Brandenburg, [* 34] und ward 1619 Minister des Kurfürsten Georg Wilhelm. Er unterwarf denselben völlig seiner Leitung und bewirkte, daß derselbe im Dreißigjährigen Krieg nicht auf die Seite der Union trat, sondern meist neutral blieb, wodurch die Mark schwer geschädigt wurde; namentlich infolge des Anschlusses Brandenburgs an den Prager Frieden wurde sie völlig verwüstet.
Doch sind die Beschuldigungen, daß er im Interesse Österreichs und des Katholizismus zu der Schwächung Brandenburgs beigetragen, selbst nach der Kurwürde gestrebt und deshalb dem Kurprinzen Friedrich Wilhelm nach dem Leben getrachtet habe, unbegründet (vgl. Cosmar, Beiträge zur Untersuchung der gegen den kurbrandenburgischen Geheimen Rat Grafen Adam von S. erhobenen Beschuldigungen, Berl. 1828). S. wurde von Georg Wilhelm mit Ehren überhäuft, zum Heermeister des Johanniterordens der Ballei Brandenburg und Sonnenburg und 1634 zum Statthalter der Mark ernannt. Nach dem Tod Georg Wilhelms (1640) ward er von dessen Nachfolger Friedrich Wilhelm in seinen Würden bestätigt, starb aber schon
Würzburg (Stadt)
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Würzburg.3) Karl Philipp, Fürst von, Herzog von Krumau, österreich. Feldmarschall, geb. zu Wien, trat 1788 als Leutnant in das österreichische Heer ein, focht 1789 im Türkenkrieg rühmlich mit, nahm, 1792 zum Major ernannt, teil an der Schlacht bei Jemappes und trug 1794 viel zum Sieg bei Cateau-Cambrésis bei. Im Feldzug von 1795 stand S. bei der Armee des Generals Wurmser am Mittelrhein; 1796 nahm er an den Treffen bei Würzburg [* 35] und Limburg [* 36] rühmlichen Anteil, worauf er Generalmajor wurde, und folgte dem Erzherzog Karl nach Italien, [* 37] dann wieder an den Rhein.
Bei Hohenlinden 1800 befehligte er als Feldmarschallleutnant und deckte hierauf den Rückzug hinter die Enns. Im März 1805 wurde er zum Vizepräsidenten des Hofkriegsrats ernannt. In demselben Jahr befand er sich bei der Armee Macks und schlug sich, in die Katastrophe von Ulm [* 38] verwickelt, mit dem größten Teil der Kavallerie nach Eger [* 39] durch. 1808 ging er als Botschafter nach Petersburg, [* 40] übernahm 1809 zwei Tage vor der Schlacht bei Wagram [* 41] die Führung eines Teils der Reiterei und befehligte auf dem Rückzug die Nachhut.
Warschau (Stadt)
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Warschau.Zum General der Kavallerie und zum Botschafter in Paris [* 42] ernannt, führte er die Verhandlungen über die Vermählung Napoleons I. mit der Erzherzogin Marie Luise, zu deren Feier er ein großes Fest in Paris gab, das mit einem gräßlichen Brandunglück endete, und erwarb sich das besondere Vertrauen Napoleons. Auf dessen Betrieb erhielt er in dem russischen Feldzug den Oberbefehl über das österreichische Hilfskorps, ging Anfang Juli 1812 über den Bug und besetzte am 11. die Position bei Pinsk, mußte sich aber dann vor der überlegenen feindlichen Macht ins Großherzogtum Warschau [* 43] zurückziehen.
Von da an blieb er infolge geheimer Instruktionen bei Pultusk unthätig stehen. 1813 erhielt er den Oberbefehl über das Beobachtungsheer, welches in Böhmen versammelt ward, und, nachdem Österreich an Napoleon den Krieg erklärt hatte, im August den Oberbefehl über alle Truppen der Alliierten. Seine Stellung neben den drei Monarchen unter den entgegengesetzten Einflüssen Metternichs und Kaiser Alexanders war eine höchst schwierige und lähmte seine kriegerischen Aktionen.
Doch zeigte er sich bei Dresden und Leipzig keineswegs als großen Feldherrn und unterstützte namentlich bei der Verfolgung der Franzosen und dem Einmarsch in Frankreich 1814 Metternichs hinterlistige, auf Schonung Napoleons berechnete Politik nur zu bereitwillig durch seine altmodischen, pedantischen strategischen Theorien, auf Grund deren er nie einen Erfolg ausbeutete, bei jedem Mißgeschick sich aber stets sofort auf seine Basis, das Plateau von Langres, zurückzog. Erst nach der Schlacht bei Arcis sur Aube 20. und entschloß er sich zum Vormarsch auf Paris, der mit dessen Einnahme endete. Nach Napoleons Wiederkehr von Elba 1815 erhielt er den Oberbefehl über die Armee der Verbündeten am ¶