Hermann, Ohrenarzt, geb. zu Neuhof in Pommern, studierte zu Berlin und Würzburg,
habilitierte sich 1863 für Ohrenheilkunde und wurde 1868 Professor und 1884 Direktor der Universitätsohrenklinik in Halle.
S. gehört zu den Begründern der wissenschaftlichen Ohrenheilkunde, er förderte die pathologische Anatomie des Gehörorgans
und die operative Behandlung der Ohrenkrankheiten und schrieb: »Praktische Beiträge zur Ohrenheilkunde«
(Würzb. 1864);
»Paracentese des Trommelfells« (Halle 1868);
»Pathologische Anatomie des Ohrs« (Berl. 1878);
»Lehrbuch der chirurgischen
Krankheiten des Ohrs« (Stuttg. 1885).
Auch redigiert er seit 1872 das »Archiv für Ohrenheilkunde«.
bezeichnet nicht eigentlich eine Farbe, sondern die Eigenschaft von Körpern, Licht weder zu
reflektieren, noch durchzulassen, sondern vollständig zu absorbieren (s. Farben, S. 32).
Die gebräuchlichsten schwarzen
Farben sind Beinschwarz, Frankfurter Schwarz, Ruß in seinen verschiedenen Formen (Lampenschwarz, Chinesische Tusche etc.), Thonschiefer
etc. Auf Geweben aber bringt man schwarze Farben mit Blauholz und chromsaurem Kali oder mit Eisensalzen und Gerbsäure hervor.
Außerdem kommen mehrere Teerfarbstoffe, Anilinschwarz, Nigrosin etc. in Betracht.
1) Berthold, ein Franziskanermönch aus Freiburg,
der eigentlich Konstantin Anklitzen geheißen und neben seinem Klosternamen
Berthold den Beinamen S. wegen der eifrigen Beschäftigung mit chemischen Arbeiten erhalten haben soll, erfuhr angeblich 1259 (1320,
1354) die explosive Wirkung einer Mischung von Salpeter, Schwefel und Quecksilber oder von Salpeter, Schwefel,
Blei und Öl und soll dadurch auf die Erfindung des Schießpulvers geführt worden sein. Sicheres ist hierüber nicht bekannt,
doch scheint in Deutschland ganz allgemein der Glaube verbreitet gewesen zu sein, daß zu Anfang des 14. Jahrh. ein Mönch das
Schießpulver erfunden habe. Einige nennen S. einen Mainzer, andre einen Nürnberger Franziskaner; einige
lassen ihn seine Erfindung zu Goslar, andre zu Köln machen. 1853 ward ihm zu Freiburg
ein Denkmal errichtet.
2) Friedrich Heinrich Christian, protest. Theolog und Pädagog, geb. zu Gießen, wurde 1790 Pfarrer in Dexbach bei Marburg, 1796 zu
Echzell in der Wetterau und 1798 in Münster bei Gießen, 1804 Professor der Pädagogik und Theologie zu Heidelberg,
wo er starb. In seiner Jugend der Kantschen Richtung zugethan, neigte er sich in seinem spätern Alter einer mild
positiven Denkart zu. Von seinen pädagogischen Schriften sind hervorzuheben: »Grundriß einer Theorie der
Mädchenerziehung« (Jena 1792, 2. Aufl. 1836);
»Lehrbuch der Pädagogik und Didaktik« (Heidelb. 1805; später als »Lehrbuch
der Erziehung und des Unterrichts« erschienen, 4. Aufl., von Curtmann neu bearbeitet, 1846-47; 8. Aufl.
1880-82, 2 Bde.).
3) Johann Karl Eduard, protest. Theolog, geb. zu Halle, studierte daselbst Theologie und Philologie,
wurde 1825 Lehrer an dem Pädagogium Unsrer Lieben Frauen in Magdeburg, 1826 Pfarrer zu Altenweddingen und 1829 Professor der praktischen
Theologie, Superintendent und Kirchenrat zu Jena, wo er 1836 auch das Direktorium des homiletischen Seminars erhielt.
Seit 1849 Mitglied des neugebildeten weimarischen Kirchenrats, starb er Er veröffentlichte außer Kanzelreden:
»Das erste Jahrzehnt der Universität Jena« (Jena 1858). Von der »Protestantischen Kirchenzeitung« hat er sich 1857 zurückgezogen.
4) Karl, freisinniger protest. Theolog, geb. zu
Wiek auf Rügen, war, nachdem er seine Beteiligung an burschenschaftlichen Verbindungen (1837) mit Haft
verbüßt hatte, Mitarbeiter an den »Hallischen Jahrbüchern« und habilitierte sich zu Halle 1842 als Privatdozent; doch wurde
ihm schon 1845 vom Ministerium das Dozieren untersagt, da er an den Versammlungen der protestantischen Freunde teilgenommen hatte. 1848 ward
er von dem Kreis Torgau-Liebenwerda in die deutsche Nationalversammlung gewählt, und 1849 erhielt er eine
außerordentliche Professur der Theologie zu Halle. 1856 ward er als Oberkonsistorialrat und Hofprediger nach Gotha berufen
und 1858 hier zum Oberhofprediger und 1876 zum Generalsuperintendenten befördert. Er starb An der Gründung des
Protestantenvereins hatte S. namhaften Anteil. Unter seinen Schriften sind hervorzuheben: Ȇber das Wesen
der Religion« (Halle 1847);
»Lessing als Theolog« (das. 1854);
»Zur Geschichte der neuern Theologie« (Leipz. 1856, 4. Aufl. 1869);
»Predigten aus der Gegenwart« (8 Sammlungen, das. 1859-83).
Fluß im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt, entspringt auf dem Thüringer Wald, unweit
der meiningischen Grenze, nördlich von Steinheide, verfolgt nordöstliche Hauptrichtung, nimmt die Katze, Lichte, Rinne und
andre Bäche auf, dient zum Flößen, hat ein sehr starkes Gefälle, enthält treffliche Forellen, führt etwas Goldsand mit
und fällt nach einem 45 km langen Lauf bei dem Flecken S. zwischen Saalfeld und Rudolstadt links in die
Saale. Das Schwarzathal, namentlich von Schwarzburg bis Blankenburg, gehört zu den romantischten Thälern des Thüringer Waldes;
einer der schönsten Punkte desselben ist der Trippstein bei Schwarzburg (s. d.). - Der Flecken S., Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt,
Landratsamt Rudolstadt, an der Eisenbahn Großheringen-Saalfeld, hat eine evang. Kirche, Farbenfabrikation, Gerberei, Sägemühlen
und 900 Einw.
Fluß in Mähren, entspringt am böhmisch-mährischen Grenzgebirge, fließt in südöstlicher Richtung, vereinigt
sich unterhalb Brünn mit der ihr aus romantischem Thal zuströmenden Zwittawa, heißt von da an Schwarza, nimmt sodann bei
Seelowitz die Cesawa auf und mündet, mit der von rechts kommenden Iglawa vereint, 160 km lang, bei Maschau
in die Thaya.
Badeort im preuß. Regierungsbezirk Liegnitz, Kreis Lauban, bei Wiegandsthal, 18 km
mehr
von der Bahnstation Greifenberg, 500 m ü. M., hat (1885) 302 Einw.
und 7 Quellen, die ein erdig-salinisches, an Kohlensäure sehr reiches Stahlwasser liefern, das bei Blutarmut, leichten Formen
des chronischen Katarrhs der Luftwege und des Magens, Frauenkrankheiten etc. gebraucht wird.