auch ohne solche vorhanden (hierher der Süßwasserschwamm, Spongilla, sowie der
Lederschwamm, Chondrosia,
[* 1]
Fig. 7, Axinella,
[* 1]
Fig. 4 u. 12, Stylocordyla,
[* 1]
Fig. 14, Tragosia,
[* 1]
Fig. 1, Tentorium,
[* 1]
Fig. 6); bei andern Schwämmen werden die Kieselnadeln
durch verkieselte Umhüllungsschichten zu Kieselnetzen verbunden (Steinschwämme, s.
Scyphia auf Tafel
»Juraformation
[* 2] I« und
Siphonia auf Tafel
»Kreideformation«).
[* 3]
Endlich sind noch die Glasschwämme
(Hexaktinelliden) zu nennen (z. B.
Hyalonema,
[* 1]
Fig. 11), mit einem Gitterwerk von sechsstrahligen Kieselnadeln; sie leben meist in großen
Tiefen und wurzeln mit einem aus spiralig zusammengedrehten Kieselnadeln bestehenden Schopf im Schlamm.
Wegen ihrer großen Zierlichkeit sind ihre
Skelette in
Japan
[* 4] Handelsartikel und galten bei den Zoologen
lange als
Kunstprodukte.
Vgl.
Schmidt, Die Spongien des Adriatischen
Meers (Leipz. 1862-1868, 4
Tle.);
Derselbe, Grundzüge einer
Spongienfauna des atlantischen Gebiets (das. 1870);
in der
Pflanzenanatomie ein lockeres, von zahlreichen Intercellularräumen durchzogenesGewebe,
[* 7] das für die Durchlüftung der
Pflanze von Bedeutung ist.
Die Schwäne gehören besonders der gemäßigten und kalten
Zone der nördlichen
Halbkugel an.
AlleArten
wandern, aber die in gemäßigten
Ländern brütenden streichen oft im
Winter nur umher. Sie nisten gern in süßen Gewässern,
nach der Brutzeit aber halten sie sich im
Meer auf. Sie sind ausschließlich Tagtiere, gehen und fliegen wenig, schwingen
sich nur vom
Wasser auf und lassen sich auch nur auf dieses herab. Sie nähren sich von allerlei Pflanzenstoffen,
Kerbtieren,
Würmern,
Muscheln,
[* 13]
Fischen, kleinen
Lurchen etc. und erreichen ihre
Nahrung
durch
Gründeln.
IhreSchönheit und
Anmut nehmen sehr für sie ein; sie bekunden aber oft genug Herrschsucht, Rauflust, Tücke und
Bosheit gegen
Tiere und
Menschen. Nur die Schwäne einer und derselben Art bilden größere
Gesellschaften. Männchen
und Weibchen halten treu zu einander und sind sehr zärtlich gegeneinander. Das Weibchen brütet allein, aber das Männchen
beschützt es und beteiligt sich an der
Brutpflege. Der Höckerschwan(Cygnus olorL.), 1,8 m lang, 2,6
m breit, rein weiß, in derJugend grauweiß, mit kopflangem, gelbrotem
Schnabel mit schwarzem
Höcker,
lebt in Nordeuropa und
Ostsibirien, zieht im März und
September durch Mitteleuropa, überwintert in
Italien
[* 14] und auf den
Inseln
des
Mittelmeers,
[* 15] erscheint im
Herbst häufig an der
Ostsee, nistet am
Ufer und legt 6-8 grünlichweiße, blaugrau gefleckte
Eier
[* 16] (s. Tafel
»Eier II«). Er soll sehr alt werden und wird allgemein gezähmt und halbgezähmt auf
Teichen
und
Flüssen
(Spree und
Havel) gehalten.
1,6 m lang, 2,5 m breit, von gedrungener Gestalt, mit kürzerm,
dickerm
Hals und gelbem, an der
Spitze schwarzem, höckerlosemSchnabel, ist rein weiß, bewohnt Nordeuropa,
Nordasien und
Nordamerika,
[* 18] geht im
Winter bis Nordafrika, erscheint im
Oktober an der
Ostsee und durchfliegt
Deutschland
[* 19] im
November
und
Dezember sowie im
Februar und März. Er hat eine laute, besonders aus der
Ferne wohlklingende
Stimme, welche er auch im
Flug
und in derNot, z. B. im
Winter, wenn die
Untiefen mit
Eis
[* 20] bedeckt sind und ihm dadurch die
Nahrung verschlossen
ist, anhaltend hören läßt.
Verfallen die Schwäne hier, am Weiterziehen durch Ermattung verhindert, nach und nach dem Hungertod, so erschallen doch
bis ans Ende ihre melancholischen
Töne. Sie sind sehr heftig, zanksüchtig und vertreiben den Höckerschwan,
jung eingefangene werden aber leicht zahm. Sie nisten im hohen
Norden und in
Griechenland,
[* 21] bauen große, auf kleinen
Inseln
feststehende oder schwimmende
Nester und legen im Mai 5-7 gelblichweiße oder bräunlichgelbe
Eier. Man jagt die Schwäne im
Norden besonders des
Fleisches halber und erschlägt sie in ihren Brutteichen während der
Mauser mit
Stöcken;
auch die
Federn werden verwertet, und die mit den
Federn gegerbten
Häute geben ein kostbares
Pelzwerk
[* 22] (Schwan,
Schwanpelz).
Bei den alten Griechen galt der S. als der heilige
Vogel des
Apollon,
[* 23] von
dem er selbst die
Gabe der
Weissagung empfangen haben
sollte. Im mythischenHesperien, am
Eridanos und an der
Küste des Ligyerlandes sollen die Schwäne ihren
Tod durch schönen klagenden
Gesang vorausverkündigt haben; daher der
AusdruckSchwanengesang für das letzte
Lied eines Dichters.
Erblickten die
Schiffer Schwäne, so galt dies als günstiges
Omen.
Jupiter genoß die Umarmung der
Leda in Gestalt eines
¶
mehr
Schwans. In der germanischen Mythologie stand der S. in engster Beziehung zu den in Luft und Wasser waltenden Lichtgottheiten
und ebenfalls im Ruf derWeissagung; daher die noch jetzt zur Bezeichnung einer Vorahnung üblichen Ausdrücke: »es schwant
mir« oder »mir wachsen Schwanenfedern«. Auf Rügen vertritt der S. den Storch, er bringt die Kinder. Der
S. ist wie die Wasservögel, Gans, Ente, Eisvogel,
[* 25] Augurium des Endes der regnerischen, winterlichen Jahreszeit.
Stirbt der S., so kehrt die Sonne,
[* 26] der Frühling, der junge Held zurück. Kommt der Held von dem S. gezogen zu dem schönen Mädchen,
so darf ihn niemand fragen, woher er kommt, der S. würde ihn sonst in das Reich des Todes zurückführen
(Sage vom Schwanenritter, s. d.). Gewisse göttliche Wesen, namentlich die Walküren, die Wald- und Wasserfrauen, liebten es, Schwansgestalt
anzunehmen (s. Schwanjungfrauen).