dieselbe unter Umständen von der Zeugnispflicht, indem sie aber auch auf der andern Seite das
Zeugnis eines mit einer
Partei
Verschwägerten als ein nicht unverdächtiges erscheinen läßt. In
Großbritannien
[* 2] ist die
Ehe mit der Schwägerin, d. h.
mit der
Schwester der verstorbenen Ehefrau, verboten. Ein auf Beseitigung dieses Verbots hinzielender Gesetzesvorschlag
(Deceased wife's sister bill) wurde wiederholt eingebracht, 1883 auch vom
Unterhaus angenommen, jedoch vom
Oberhaus verworfen.
(HirundoL.),
Gattung aus der
Ordnung der
Sperlingsvögel
[* 3] und der
Familie der
Schwalben (Hirundinidae), kleine,
breitbrüstige, kurzhälsige, plattköpfige
Vögel
[* 4] mit kurzem, plattem, fast dreieckigem, an der
Spitze des Oberschnabels etwas
gekrümmtem
Schnabel, sehr weit gespaltener Rachenöffnung, kurzen, schwachen
Füßen und
Zehen, langen,
schmalen, zugespitzten
Flügeln, in denen die erste
Schwinge am längsten ist, und mehr oder weniger gegabeltem
Schwanz, dessen
äußerste
Federn die mittlern oft sehr beträchtlich überragen.
Die
Schwalben sind über alle
Erdteile verbreitet, in den
Ländern mit wirklichem
Winter Zugvögel, in wärmern Strichvögel.
Die deutschen
Arten ziehen bis in die südlichsten
LänderAfrikas; daß einzelne in Schlamm eingebettet
den
Winter im
Norden
[* 5] verbringen, ist
Fabel. Die
Schwalben fliegen reißend schnell, bäumen gern, gehen auf dem
Boden sehr ungeschickt,
sind gesellig, heiter, mutig, singen zwitschernd, nähren sich von
Insekten,
[* 6] welche sie im
Flug erjagen, und trinken und baden
auch imFlug.
Sie fertigen ein kunstvolles
Nest aus
Lehm und ihrem klebrigen
Speichel oder graben tiefe
Löcher in steil abfallende Erdwände;
das Gelege besteht aus 4-6
Eiern, welche vom Weibchen allein bebrütet werden. Die meisten brüten wohl mehr als einmal. Die
Schwalben weilen gern in der
Nähe des
Menschen, und in den meisten
Ländern bleiben sie unbehelligt und
werden mit Wohlwollen, ja mit einer Art Verehrung betrachtet. In
Spanien
[* 7] und
Italien
[* 8] werden aber auch
Tausende für die
Küche
gefangen.
Die Rauchschwalbe (H.
[Cecropis] rusticaL.), 18
cm lang, 31
cm breit, mit tief gegabeltem
Schwanz, oberseits blauschwarz, an
Stirn und
Kehle braun, mit breitem, schwarzem
Gürtel
[* 9] auf dem
Kropf, unterseits rostgelb und mit weißen
Flecken auf den fünf äußersten Steuerfedern, bewohnt
Europa
[* 10] und
Asien,
[* 11] mit Ausnahme des höchsten
Nordens, weilt bei uns von
Anfang April bis
Oktober und geht im
Winter bis Südafrika
[* 12] und zu den
Sundainseln. Sie erbaut ihr
Nest in
acht
Tagen, am liebsten an
Häusern aus schlammiger oder fetter
Erde, welche klümpchenweise aufgeklaubt und mit
Speichel überzogen
angeklebt wird.
Auch feine
Halme und
Haare
[* 13] werden eingelegt und das
Innere des
Nestes mit solchen ausgepolstert. Dasselbe
Nest wird viele Jahre
benutzt und nur alljährlich ausgebessert und neu ausgekleidet. Das Weibchen legt im Mai 4-6 weiße,
grau oder braun punktierte
Eier
[* 14] (s. Tafel
»Eier I«),
beim zweiten Gelege im
August weniger und brütet sie in 12, bei schlechter
Witterung oft erst in 17
Tagen aus. Die S. lebt hauptsächlich von Zwei- und
Netzflüglern,
Schmetterlingen und
Käfern, erjagt
diese je nachWitterung und Tageszeit in höhern oder
tiefern
Schichten der
Luft, bedarf sehr viel und speit
die unverdaulichen Teile, zu
Gewöllen geballt, wieder aus. Die Mehlschwalbe
(Haus-,
Fenster-,
Giebel-, Dachschwalbe, H.
[Chelidon]
urbicaBoie), mit seicht gegabeltem
Schwanz, kräftigem, auf der
Firste scharf gebogenem
Schnabel und verhältnismäßig starken,
wie die
Füße befiederten
Läufen, 14
cm lang, 27
cm breit, oberseits schwarz, unterseits und auf dem
Bürzel
weiß, bewohnt etwa dasselbe Gebiet wie die vorige, geht aber weiter nordwärts, trifft einige
Tage später ein als jene und
verweilt, namentlich in Südeuropa, länger; sie kommt einzeln an, sammelt sich aber vor dem Herbstzug zu
großen
Schwärmen und geht bis Innerafrika und Südasien.
Sie nistet gesellig in
Städten und Dörfern, baut ihr
Nest in 12-14
Tagen ähnlich wie die vorige unter einem schützenden
Vorsprung, mauert es aber bis auf ein kleines Flugloch zu. Sie legt 4-6 weiße
Eier (s. Tafel
»Eier I«) und brütet zweimal.
Das Weibchen zeitigt die
Eier in 12-13
Tagen. Die Mehlschwalbe ist in ihrem
Wesen der vorigen ähnlich und doch wohl von ihr
unterschieden. Sie erreicht im
Flug, besonders bei Regenwetter, oft große
Höhen und jagt dort, wie die Seglerarten, nach
Nahrung. Um ihr
Nest besteht sie oft erbitterte
Kämpfe mit dem
Sperling, der sie gern aus demselben vertreibt.
Die Uferschwalbe
(Erd-,
Sand-,
Wasserschwalbe, H.
[Cotyle] ripariaBoie), mit seicht gegabeltem
Schwanz, verhältnismäßig langem,
flachem
Schnabel, über das Schwanzende reichenden
Flügeln und zarten
Füßen mit schwächlichen
Zehen, 13
cm lang, 29
cm breit,
oberseits aschgraubraun, unterseits weiß mit graubraunem
Band
[* 15] in der Brustgegend, findet sich weitverbreitet
in
Europa und
Asien, besonders an steilen Uferwänden, nistet gesellig, höhlt in 2-3
Tagen 4-6
cm weite, bis 2 m lange, etwas
aufsteigende
Löcher in dem festen Erdreich aus, erweitert dieselben am hintern Ende, füttert sie hier mit
Halmen,
Federn etc.
aus und legt 5-6 weiße
Eier (s. Tafel
»Eier I«); meist brütet sie nur einmal.
sie sind bei den beiden erstern mit goldenen oder silbernen
Tressen (bei der
Kavallerie schräg, bei den
übrigen
Truppen gerade von
oben nach unten), bei den
Spielleuten mit wollenen
Borten besetzt.
[* 18] (PapilioMachaon L.), Schmetterling
[* 21] aus der Familie der Tagfalter (Diurna), lebt in Europa, auf dem Himalaja
und in Japan,
[* 22] spannt bis 8 cm, hat gelbe, schwarz gezeichnete Flügel, auf den schmal geschwänzten Hinterflügeln
eine blau bestäubte Außenbinde, zeigt sich einzeln im Mai aus überwinterten Puppen, zahlreicher in zweiter Generation im
Juli und August. Das Weibchen legt seine Eier einzeln an Fenchel, Dill, Kümmel, Möhren, die Raupe ist grün mit schwarzen, rotgelb
gefleckten Querbinden und stülpt bei der Berührung aus dem Nacken einen roten, gabeligen Wulst von intensivem
Geruch hervor. Die grünlichgelbe, gelb gestreifte, etwas rauhe Puppe ist am Rücken gekielt, hat zwei stumpfe Spitzen am Kopf
und hängt an einem Zweig in einer Schlinge. Die der zweiten Brut überwintert. Der dem S. ähnliche Segelfalter(P. podaliriusL.) ist mehr auf das Hügelland beschränkt, und seine gelbgrüne, rot gepunktete, weiß gestreifte Raupe lebt
auf Schwarzdorn.