übertrug. Nach dem
Friedensschluß kehrte er endlich in seine
Stellung nach
Dresden
[* 2] zurück und starb daselbst S.'
großes
Verdienst und seine historische Bedeutung als
Komponist besteht namentlich darin, daß er die musikalischen Errungenschaften
Italiens,
[* 3] sowohl die polyphone Setzkunst der ältern
Schule als die nach 1600 dort ausgebildete dramatische
Musik, in
Deutschland
[* 4] einführte und in seinen
Arbeiten beide
Elemente zu einem ihm durchaus eigentümlichen
Stil zu verschmelzen
verstand. Als musikalischer
Dramatiker zeigt er sich von einer besonders glänzenden Seite in seinen vier
Passionen, in deren
Chören er als unmittelbarer
VorläuferBachs und
Händels erscheint. Ausführliche Verzeichnisse seiner im
Druck erschienenen, ausschließlich der geistlichen
Musik angehörigen Werke finden sich in den
Bibliographien der Musikwerke
des 16. und 17. Jahrh. von
Becker (2. Ausg., Leipz. 1855) und
Eitner (Berl. 1876) sowie in
Fétis'
»Biographie universelle«.
In unsern
Tagen hat sich
KarlRiedel das
Verdienst erworben, durch Zusammenstellung der wertvollsten Teile
der vier
Passionen zu einem Werk (erschienen bei
Fritzsch in
Leipzig)
[* 5] die
Teilnahme für S.'
Musik neu belebt zu haben.
Als Merkwürdigkeit verdient noch unter S.' Werken die leider verloren gegangene
Oper
»Daphne«, nach Rinuccinis gleichnamigem
Texte deutsch bearbeitet von
MartinOpitz, angeführt zu werden, als die
erste inDeutschland (bei einem
Feste
des sächsischen
Hofs in
Torgau
[* 6] 1627) aufgeführte
Oper. Eine Gesamtausgabe seiner Werke, veranstaltet von
Spitta, erscheint
seit 1885 bei
Breitkopf u.
Härtel in
Leipzig.
Aristophanes (Bd. 1, das.
1821, unvollendet), eine
ReiheAusgaben einzelner
Schriften, besonders der genannten
Klassiker, u. a. Seine Abhandlungen erschienen
gesammelt unter dem
Titel: »Opuscula philologica et philosophica«
(Halle 1830).
Seinen Briefwechsel enthält
»Chr. G. Schütz«
von seinem Sohn Friedr.
KarlJulius S.
(Halle 1834, 2 Bde.).
2) Sternbild zwischen 264° 37'-301° 33'
Rektaszension und 36° 48' bis 12° 32' südlicher
Deklination,
nach
Heis 90 dem bloßen
Auge
[* 14] sichtbare
Sterne von der dritten
Größe abwärts, darunter mehrere veränderliche, enthaltend.
Der
Name bezieht sich nach einigen auf den
Kentaur
[* 15]
Chiron, nach andern auf Krotos, den Sohn des
Pan
[* 16] und der Epheme, den
Erfinder des Bogenschießens, der mit den
Musen
[* 17] auf dem
Helikon lebt.
die der
Mittelpunkt zahlreicher Schriftsteller der Zeit wurden. Seine eignen
Schriften neigten sich der Spaßmacherei zu. Wir nennen
davon die
Lustspiele: »Die Journalisten« (Leipz. 1806) und »Der
Dichter und sein Vaterland, als
Vorschlag zu einer Totenfeier für alle Dichter, die gestorben sind oder noch sterben werden«
(das. 1807);