Krankenzerstreuung, namentlich nach rückwärts, nach dem Heimatland, herbeizuführen. Anderseits ist zu hoffen, daß die
Einführung des antiseptischen
Verfahrens (s.
Wunde) in die
Kriegschirurgie eine ähnliche Besserung im Verlauf der S. herbeiführen
wird, wie sie dieselbe bei den
Verletzungen des zivilen
Lebens in so glänzender
Weise gezeigt hat.
Vgl. Stromeyer,Maximen
der Kriegsheilkunde (2. Aufl., Hannov. 1862);
1)
(GroßeS., ungar. Csallóköz) Donauinsel in
Ungarn,
[* 2] wird vom Hauptarm der
Donau und einem 1 km unterhalb
Preßburg
[* 3] links abgehenden Nebenarm derselben (Neuhäusler
Donau) gebildet und endigt bei
Komorn. Sie ist 83 km
lang und 15-30 km breit, erzeugt
Getreide,
[* 4]
Obst und Gartenfrüchte, gehört zum größern Teil zum
Preßburger, im übrigen
zum
Komorner und
RaaberKomitat und enthält an 200
Orte mit ungar. Einwohnern. - 2)
(KleineS., Szigetköz)
Insel daselbst, zwischen
dem Hauptarm der
Donau und der sogen.
WieselburgerDonau, gehört zu den
KomitatenWieselburg und
Raab
[* 5] und
erstreckt sich 45 km weit von Rajka bis unterhalb
Raab, enthält ebenfalls viele Ortschaften und ist reich an
Getreide und
Obst.
Otto,
Ingenieur und Afrikareisender, geb. zu
Husum,
[* 6] wurde infolge seiner Fertigkeit im topographischen
Aufnehmen, die er bei Eisenbahntracierungen in den
Euphrat-Tigris-Ländern und im nördlichen
Syrien bewiesen
hatte, von der
AfrikanischenGesellschaft in
Deutschland
[* 7] 1877 nach
Angola geschickt, um die durch E.
MohrsTod unterbrochenen
Arbeiten
fortzuführen. Von
Angola wandte sich S. nordostwärts, wurde aber von den
Bangala beraubt und zur Umkehr gezwungen. Er ging
dann ostwärts nach Kimbundo und drang von da in nördlicher
Richtung drei Breitengrade bis zum Dorf des
Luba-Häuptlings Mai vor, der ihm aber die Weiterreise verbot. S. kehrte nun auf einem andern, nördlichern Weg wieder zu
den portugiesischen Besitzungen und von da 1879 nach
Deutschland zurück. Im Jahr 1881 war S. bei der
Landesaufnahme von
Japan
[* 8] beschäftigt, kehrte aber 1888 nach
Europa
[* 9] zurück und starb im
Dezember d. J. in
Konstantinopel.
[* 10] Seine
Aufzeichnungen und
Berichte wurden gesammelt herausgegeben von
Lindenberg (Berl. 1881).
Fiebersymptom, welches ausgezeichnet ist durch heftiges Frostgefühl des
Kranken, obwohl das
Thermometer
[* 11] eine
Erhöhung der Eigenwärme auf 39° und mehr nachweist, verbunden mit heftigen Schüttelbewegungen.
(tschech. Sušice), Stadt im südwestlichen
Böhmen,
[* 13] an der
Wotawa und der Staatsbahnlinie
Horazdiowitz-Klattau,
Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat fünf
Kirchen, ein
Rathaus, Kapuzinerkloster, Fabrikation
vonZündhölzchen (für den
Export) und Schuhwaren, Bierbrauerei,
[* 14] künstliche
Fischzucht, Holzhandel und
(1880) 6047 Einw. In der
Nähe mehrere
Glashütten, Brettsägen und der Badeort Wodolenka. In S. wurde ehemals bedeutende
Goldwäscherei
betrieben.
übertrug. Nach dem Friedensschluß kehrte er endlich in seine Stellung nach Dresden zurück und starb daselbst S.'
großes Verdienst und seine historische Bedeutung als Komponist besteht namentlich darin, daß er die musikalischen Errungenschaften
Italiens,
[* 30] sowohl die polyphone Setzkunst der ältern Schule als die nach 1600 dort ausgebildete dramatische
Musik, in Deutschland einführte und in seinen Arbeiten beide Elemente zu einem ihm durchaus eigentümlichen Stil zu verschmelzen
verstand. Als musikalischer Dramatiker zeigt er sich von einer besonders glänzenden Seite in seinen vier Passionen, in deren
Chören er als unmittelbarer VorläuferBachs und Händels erscheint. Ausführliche Verzeichnisse seiner im
Druck erschienenen, ausschließlich der geistlichen Musik angehörigen Werke finden sich in den Bibliographien der Musikwerke
des 16. und 17. Jahrh. von Becker (2. Ausg., Leipz. 1855) und Eitner (Berl. 1876) sowie in Fétis' »Biographie universelle«.
In unsern Tagen hat sich KarlRiedel das Verdienst erworben, durch Zusammenstellung der wertvollsten Teile
der vier Passionen zu einem Werk (erschienen bei Fritzsch in Leipzig)
[* 31] die Teilnahme für S.' Musik neu belebt zu haben.
Als Merkwürdigkeit verdient noch unter S.' Werken die leider verloren gegangene Oper »Daphne«, nach Rinuccinis gleichnamigem
Texte deutsch bearbeitet von MartinOpitz, angeführt zu werden, als die erste inDeutschland (bei einem Feste
des sächsischen Hofs in Torgau
[* 32] 1627) aufgeführte Oper. Eine Gesamtausgabe seiner Werke, veranstaltet von Spitta, erscheint
seit 1885 bei Breitkopf u. Härtel in Leipzig.
Aristophanes (Bd. 1, das.
1821, unvollendet), eine ReiheAusgaben einzelner Schriften, besonders der genannten Klassiker, u. a. Seine Abhandlungen erschienen
gesammelt unter dem Titel: »Opuscula philologica et philosophica« (Halle 1830). Seinen Briefwechsel enthält »Chr. G. Schütz«
von seinem Sohn Friedr. KarlJulius S. (Halle 1834, 2 Bde.).