»Lebenserinnerungen« (Bresl. 1885, 2 Bde.).
- Seine
GattinLuise, geborne v.
Gall, geb. zu
Darmstadt,
[* 2] gest. hat sich durch »Frauennovellen«
(Darmst. 1845, 2 Bde.) u.
»Frauenleben«,
Novellen (posthum, Leipz. 1856, 2 Bde.),
die
Romane: »Gegen den
Strom«
(Brem. 1851, 2 Bde.) und »Der
neue
Kreuzritter« (Berl. 1853) sowie das
Lustspiel »Ein schlechtes
Gewissen« (das. 1842) bekannt gemacht.
Mit ihrem
Gatten gemeinsam gab sie »Familienbilder«
(Prag
[* 3] 1854, 2 Bde.) und »Familiengeschichten«
(das. 1854, 2 Bde.) heraus.
Einzelne Fabrikanten entnehmen von ihren
Lieferanten die fertige
Ware, andre überweisen ihnen das
Leder
oder
Halbfabrikate zur Vollendung, während noch andre die Gesamtarbeit durch Lohnarbeiter in besondern Fabrikräumen vornehmen
lassen. Zum Vorbereiten des gegerbten
Leders dienen
Walzen und Hämmermaschinen, welche das
Leder dichter und geschmeidiger
machen solle, während zur Erzielung gleichmäßiger
Dicke Lederspaltmaschinen in Anwendung kommen. In diesen letztern wird
dasLeder der ganzen
Breite
[* 19] nach so gegen ein
Messer
[* 20] geführt, daß der zu benutzende stärkere Teil über
demselben und unter einer verstellbaren Anschlagleiste, d. h. durch einen auf die Lederdicke
eingestellten
Spalt, hindurchgeht, während die zu dicken
Stellen an der Fleischseite des
Leders als zusammenhängendes
Fell
unter dem
Messer herausfallen.
Das Hindurchziehen des
Leders durch diese
Maschine
[* 21] erfolgt durch eine
Walze, an welcher es befestigt wird.
Zum Ausschneiden der
Sohlen und der Absatzstücke dienen
Stanzmaschinen, welche mit einem nach der Form der
Sohle etc.
gebogenen
Messer dieselbe durch einen einzigen
Druck erzeugen; da diese
Maschinen jedoch ebensoviel
Messer wie Sohlenformen erfordern,
so hat man
Maschinen konstruiert, die nach Art der
Bandsägen wirken, aber statt der
Säge
[* 22] ein scharfes
Bandmesser besitzen.
Zum Zusammenstellen der einzelnen
Flecke zu einem
Absatz dient eine Absatzpresse und zum
Beschneiden desselben eine Fräsmaschine,
[* 23] die zur
Wirkung gelangt, nachdem die
Absätze an die Fußbekleidung angeheftet sind, was auch auf besondern
Maschinen sehr vollkommen gemacht werden kann. Zur Bearbeitung des Oberleders dienen ebenfalls Ausschneidemaschinen,
welche jedoch der Handzuschneiderei gegenüber von geringerer Verbreitung sind, sodann aber die sehr wichtigen Walkmaschinen,
welche dem
Leder die eigentümliche knieförmige Gestalt im Fußgelenk geben, die Pappmaschinen zum Aufkleben des
Futters und
der sogen. Oberlederkleinigkeiten, Abschärfmaschinen zum Abschärfen der
Lederkanten zu einem
Keil und endlich
Maschinen zum Aufzwicken des Oberleders auf den
Leisten, um das Oberleder mit der Brandsohle
richtig zu verbinden.
Durch eine Anzahl
Zangen wird das Oberleder an verschiedenen
Punkten gefaßt und über den
Leisten gespannt, worauf es durch
schwache Stiftchen festgezwickt wird. Zum
Nähen und
Steppen der
Schäfte und des Oberleders dienen Steppmaschinen,
welche nur mit einem
Faden
[* 24] arbeiten, der gepicht und während der
Arbeit leicht erwärmt wird. Nach dem Aufzwicken wird die
Sohle aufgelegt und durch
Stifte in der Mitte aufgezwickt. Die
Sohle ist bereits vorher auf der Rißmaschine mit einem die
ringsum gehende
Naht verzeichnenden
Riß in 6
mmEntfernung vom
Rand versehen worden, welcher zur
Aufnahme der
Naht bestimmt ist.
Der Zwicker öffnet nun den
Riß und schlägt in kürzern
Abständen Rißnägel in die
Kante, damit beim
Nähen die
Sohle nicht
verschoben werden kann. Hierauf wird der
Leisten aus dem
Stiefel gezogen, dieser aber an die
Sohlennähmaschine
(Besohlmaschine) abgeliefert. Bei dieser wird der zu nähende S. oder
Stiefel auf ein um seine senkrechte
Achse bewegliches
Horn gesteckt, in welchem
Apparate und Maschinenteile von unten thätig sind, während von
oben die
Nadel gerade durch den
Riß
hindurch durch die
Sohle, den
Rand des Oberleders und die Brandsohle einen gepichten
Faden zieht.
Der
Faden wird hierbei so fest angezogen, daß sich der auf der Brandsohle, also im Innern, bildende
Kettenstich ganz in das
Leder hineinzieht, also nicht drücken kann. Dadurch entsteht eine ganz vollkommen wasserdichte
Verbindung, da auch die
Löcher
vollkommen dicht durch den gepichten
Faden ausgefüllt werden, welcher sich so fest mit dem
Leder verbindet,
daß er auch noch hält, wenn die
Sohle abgelaufen ist und die
Schlingen geöffnet sind. Bei aller Vollkommenheit des
Produkts
arbeitet die
Maschine so schnell, daß in 1½
Minute ein
PaarSohlen aufgenäht sind, während man hierzu
mit der
Hand
[* 25] wenigstens eine halbe
Stunde braucht.
Dieser
Arbeit schließen sich nun diejenigen zur
Befestigung des
Absatzes an, von denen bereits die
Rede war, sowie kleine Vollendungsarbeiten,
z. B. das Zudrücken des
Risses über der
Naht, das
Abputzen der
Sohlen etc. Zur
Befestigung der
Sohlen benutzt man auch vielfach
die Holznagel- oder
Pflockmaschine, welche das Holzpflockschlagen so schnell und vollkommen ausführt, daß das
Produkt hinter
den genähten Schuhwaren nicht zurücksteht. Bei dieser
Maschine wird der
Holzstift zunächst in ein nach unten verjüngtes
Rohr gebracht, durch welches vorher eine
Ahle gegangen
¶
mehr
war, die in das darunter befindliche Leder ein Loch gestochen hatte. Wird nun der Holzstift durch einen in das Rohr hineinragenden
Hammer
[* 27] getroffen, so wird er in dem Rohr zunächst zusammengepreßt und tritt sodann mit Leichtigkeit in das etwas dünner
gebohrte Loch in dem Leder ein, welches er, indem er sich wieder ausdehnt, sehr vollkommen ausfüllt. Die
Holzpflöcke werden bei dieser Maschine von langen, aufgerollten Holzbändern von der Dicke der Pflöcke und einer Breite gleich
der Länge der Pflöcke abgeschlagen.
Alle hier vorkommenden Einzeloperationen, zu denen auch die selbstthätige Fortschiebung der Sohle und die gewünschte Distanz
zweier Löcher gehören, werden von der Maschine selbstthätig und mit großer Geschwindigkeit vollzogen.
Neuerdings werden die Sohlen auch oft mittels besonderer Maschinen durch Schrauben
[* 28] befestigt. Das Glätten der Sohlen besorgt
die Glätt- oder Glaspapiermaschine. Die Maschinen-Schuhmacherei liefert ein gleichmäßigeres und besseres Produkt zu billigerm
Preis als die Handschuhmacherei und wird sich daher trotz alles Widerstrebens der letztern immer
mehr Bahn brechen.
Vgl. Schneider, Die moderne Schuhfabrikation (Weim. 1877, mit Atlas);
[* 29]
Knöfel, Lehrbuch der Fußbekleidungskunst
(2. Aufl., Leipz. 1879);
Rodegast, Die Fußbekleidungskunst (Weim. 1888);
Franke, Die Schuhmacherei (3. Aufl., Artern 1887).
[Hygienisches.]
Das Schuhwerk soll sich naturgemäß dem Bau des Fußes anpassen, unsre moderne Fußbekleidung
aber ist so unnatürlich gestaltet, daß man selbst bei heranwachsenden jungen Leuten schwerlich noch einen normal gebildeten
Fuß findet, da das Schuhwerk sehr frühzeitig zur Verkrüppelung der Zehen und zu Mißbildungen des Fußskeletts führt. Da
sich der Fuß beim Aufsetzen auf den Boden um 1/10 verlängert und um mehr als 1/30 verbreitert, so sollte
das Maß nicht im Sitzen genommen werden.
BeimGehen löst sich der Fuß derartig vom Boden los, daß schließlich die Spitze der großen Zehe gegen den Boden abdrückt.
Hierzu bedarf sie freien Spielraums, aber auch alle übrigen Zehen, die behufs seitlicher Stützung des Fußes sich krümmen
und fest an den Boden andrücken sollen, müssen im Schuhwerk frei beweglich bleiben. Letzteres muß daher, anstatt in eine
Spitze auszulaufen, berücksichtigen, daß die Zehenränder mit der durch die Köpfchen der Mittelfußknochen gezogenen geraden
Linie ein unregelmäßiges Viereck
[* 30] bilden.
Die Sohle ist richtig geformt, wenn eine Linie, die um die halbe Breite der großen Zehe entfernt von dem
vordern Teil des innern Sohlenrandes parallel mit diesem gezogen wird, in ihrer Fortsetzung durch den Mittelpunkt des Absatzes
geht. Letzterer muß groß, breit und höchstens 15-20 mm hoch sein, weil bei zu hohem Absatz der Unterstützungspunkt des Körpers
zu weit von seinem Schwerpunkt
[* 31] entfernt ist und das Körpergewicht auf die Zehen drückt, so daß die Wadenmuskeln
nur unvollkommen fungieren können und das Gehen und Stehen sehr unsicher wird.
Der Fußrücken ist wegen der hier verlaufenden Gefäße und Nerven
[* 32] ganz besonders vor Druck zu schützen. Das Oberleder soll
weich und geschmeidig erhalten werden. Der Fuß wird am besten durch wollene Strümpfe vor Erkältung geschützt,
doch ist notwendig, daß das Schuhwerk die Ausdünstung nicht behindere, um das Feuchtwerden zu vermeiden. Deshalb ist dauerndes
Tragen von Gummischuhen ungesund, und besser als die über dem Fuß fest anschließenden Stiefeletten sind Stiefel mit halbhohem,
weitem Schaft oder Schuhe.
Vgl. Meyer, Die richtige Gestalt der Schuhe (Zürich
[* 33] 1858);
Derselbe, Die richtige Gestalt
des menschlichen Körpers in ihrer Erhaltung und Ausbildung (Stuttg. 1874);
Günther, Über den Bau des menschlichen Fußes und
dessen zweckmäßigste Bekleidung (Leipz. 1863);
Starcke, Der Militärstiefel etc. (»Deutsche
[* 34] militärische
Zeitschrift« 1880).