Anna,
Soubrette, geb. zu
Reichenberg
[* 5] in
Böhmen,
[* 6] kam, nachdem sie mehrere Jahre in der
Provinz gespielt
hatte, 1861 an das
Wallner-Theater in
Berlin,
[* 7] wo sie neben
Helmerding,
Reusche u. a. eine Hauptstütze der
Berliner
[* 8] Lokalposse
wurde, war 1867-70 Mitglied des
Friedrich Wilhelmstädtischen
Theaters, gab darauf Gastspiele und zog sich 1876 wegen
Verheiratung von der
Bühne zurück, nahm aber nach einigen
Jahren ihre Bühnenthätigkeit wieder auf und ist seit 1888 wieder
Mitglied des Wallnertheaters für das
Fach der komischen Mütter. Sie glänzte durch eine ungemeine
Frische, verbunden
mit scharfer Beobachtungsgabe und glücklichem
Auffassungsvermögen.
[* 9] ursprünglich ein oblonger, kastenartiger Behälter, welcher in der
Kirche zur
Aufbewahrung der heiligen Geräte,
der Priestergewänder etc. diente und deshalb an der Vorderseite vergittert wurde.
Später erhielt der S.
Thüren, die mit
Malereien verziert waren, und wurde auf vier niedrige Pfosten gesetzt, welche erst in der Renaissancezeit
zu gedrehten
Füßen ausgebildet wurden. Von der Vergitterung blieb später, als der
S. in den profanen
Gebrauch übergegangen
war, in der Schrankthür eine kleine vergitterte Öffnung übrig, hinter welcher man
Heiligenbilder,
Reliquien, Prunkstücke
u. dgl. zur
Schau stellte.
Unter dem Einfluß des gotischen
Stils wurde der S. architektonisch gegliedert (s. Tafel
»Möbel«,
[* 10] Fig.
9),
und die
Füllungen der
Thüren wurden mit Schnitzereien verziert, welche dann durch die
Renaissance zu größtem
Reichtum
entwickelt wurden (s. Tafel
»Möbel«, Fig. 6 u. 10). Der S. der
Renaissance blieb auch für die spätere Gestaltung dieses
Möbels bis auf die Gegenwart maßgebend. Gegenwärtig wird der
Name S. für jedes Aufbewahrungsmöbel
gebraucht, dessen Vorderseite mit
Thüren geschlossen werden kann
(Kleider-,
Geld-,
Küchen-,
Bücher- etc. S.).
in Süddeutschland gebräuchlicher
Ausdruck, ursprünglich s. v. w.
Schranke, verschränkter
Raum (Gerichtsschranne),
dann
Bank zum Feilhalten
(Fleisch-, Brotschranne etc.) oder s. v. w.
Tenne, namentlich Getreidemarkt.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Merseburg,
[* 21]
Mansfelder Seekreis, an der Waida und der
Linie Oberröblingen
a.
S.-Querfurt der Preußischen Staatsbahn, hat bedeutende Kalksteinbrüche und Kalkbrennerei und (1885) 1919 Einw.
Eine zentrale Höhlung enthält die Sprengladung (Gewehrpulver), welche durch den
Zünder vor dem
Ziel
in der
Luft entzündet wird und nur so groß sein soll, daß das
Geschoß durch sie zertrümmert wird, die
Kugeln und Sprengstücke
aber möglichst wenig aus der Flugbahnrichtung fortgetrieben werden. Die
Entfernung des Sprengpunktes vom
Ziel,
Sprengweite
(Intervall), soll etwa 50 m betragen, um den Sprengteilen eine genügende Ausbreitung zu geben. Der
Abstand des Sprengpunktes vom Erdboden, Sprenghöhe, beträgt je nach der Schußweite und Schußart 3-10 m.
Die Herstellung von
Zündern mit Brennzeit von 30-40
Sekunden hat ermöglicht, S. auch aus
Mörsern zu schießen.
Die englischen
Segmentgranaten der gezogenen
Geschütze
[* 24] sind gewöhnliche
Granaten,
[* 25] deren cylindrische Höhlung
vom
Boden aus, der verschraubbar ist, mit eisernen Ringsegmenten derart gefüllt wird, daß in der Geschoßachse eine cylindrische
Kammer zur
Aufnahme der Sprengladung frei bleibt. Die
Beobachtung des Schrapnellschusses ist eine schwierige. Bei richtiger
Anwendung aber kann der Schrapnellschuß, namentlich gegen zerstreut fechtende
Truppen, von großer
Wirkung sein,
weshalb derselbe in neuerer Zeit mit der Vervollkommnung des
Zünders eine steigende Verwendung findet.
(Erdlöcher,Erdställe,Hauslöcher), unterirdische Höhlungen in
Ober- und
¶
mehr
Niederbayern, Oberpfalz, Ober- und Niederösterreich, Mähren, Steiermark,
[* 29] Ungarn,
[* 30] vom Volk mit Spukgestalten oder Kriegsläuften
in Verbindung gebracht, sind nach Karnerin sich abgeschlossene Systeme, die aus Kammern und labyrinthisch verzweigten, oft sehr
niedrigen Gängen bestehen, auch senkrechte Schlupfgänge besitzen. Die Kammern, meist 1,6 m hoch, 1,5 m breit und 2 m
lang, sind oft elegant gestaltet, haben Sitze und Bänke sowie Nischen, in welchen brennende Lampen
[* 31] gestanden haben. Die Kammern
und oft ganze Anlagen sind von Süden nach N. angelegt, oft in Kreuzform mit Schlußvorrichtung und mit tiefen Quellen und Brunnen
[* 32] in Verbindung. Nach Karner stammen die S. aus der Zeit der Quaden, also aus den ersten Jahrhunderten nach
Christo, und dienten wohl religiösen, kulturellen Zwecken; urkundlich werden sie zuerst im 13. Jahrh. erwähnt.