Dorf im preuß. Regierungsbezirk
Oppeln,
[* 2]
Kreis
[* 3]
Kattowitz,
[* 4]
Knotenpunkt der
LinienTarnowitz-S.,
Kosel-Oswiecim
und S.-Sosnowice der Preußischen Staatsbahn, hat Steinkohlengruben, eine große Zinkhütte (Wilhelminenhütte), Maschinenölfabrikation
und (1885) 5200 meist kath. Einw.
(Eschara), eine krustenartige
Lage abgestorbenen
Gewebes, bald trocken, bald feucht, entsteht an Oberflächen
der
Haut
[* 16] und aller
Schleimhäute. Der S. kann hervorgebracht werden durch absichtliches Ertöten von
Geweben durch
Ätzmittel,
Glüheisen, bei
Vergiftungen mit starken
Säuren und
Alkalien, oder er entsteht beim selbständigen Gewebstod
(Nekrose), z. B.
auf Typhusgeschwüren, bei
Heilung von
Eiterbeulen der
Haut, bei jeder Art der diphtherischen Erkrankung.
»Heilung unter dem
S.« bezeichnet eine Art der offenen
Wundbehandlung, bei welcher der
Luft freier Zutritt gewährt wird. Auch die eingetrockneten
Borken, welche bei
Krankheiten der behaarten Kopfhaut,
Ekzem oder
Grind entstehen, werden zuweilen als S.
bezeichnet.
Burghard,Freiherr von,
Politiker, geb. im
Schloß Herringshausen bei
Lippstadt,
[* 17] trat 1845 in
ein Ulanenregiment, aus
dem er nach zwölf
Jahren als Premierleutnant wieder ausschied, um sich ganz der Bewirtschaftung seines
Gutes Alst beiBurgsteinfurt zu widmen, wurde 1863 auch Mitglied des
Landes-Ökonomiekollegiums, gründete
den
WestfälischenBauernverein und ward dieser
Verdienste wegen 1885 Mitglied des
Staatsrats. Auch widmete er sich mit großem
Eifer der politischen Thätigkeit im ultramontanen
Interesse, wofür er zum
GeheimenKämmerer des
Papstes ernannt wurde. Seit 1870 Mitglied
des Abgeordnetenhauses, seit 1875 des
Reichstags, gehört er zu den dreistesten, schlagfertigsten und
humoristischten Rednern der Zentrumspartei. Doch legte er 1885 sein Reichstagsmandat nieder,
weil er mit der
Haltung der Zentrumspartei
in agrarischen
Fragen nicht einverstanden war. Seine
Reden aus den
Jahren 1872-79 erschienen
Osnabrück
[* 18] 1879.
die mit Anmerkungen versehene Übersetzung von
Vasaris
»Leben der ausgezeichnetsten
Maler, Bildhauer und
Baumeister« (Stuttg. 1832-37, Bd. 1 u.
2; fortgesetzt von
Förster, Bd. 3-6, 1843-49);
2)
Karl,
Maler,
Neffe des vorigen, geb. zu
Düsseldorf,
[* 23] besuchte die
DüsseldorferAkademie, dann von 1824 bis 1827 zu
Paris
[* 24] die
Ateliers von
Gros undIngres und kam mit
Cornelius nach
München, wo er sich bei einem zweiten Aufenthalt
unter Heinr.
Heß weiterbildete. 1832 begab er sich nach
Berlin,
[* 25] von wo er 1847 als Akademieprofessor nach
München berufen
wurde. Er starb Seine Geschichts- und Genrebilder tragen den
Charakter einer gewissen Unsicherheit in derWahl
der
Stoffe, der Auffassung und Behandlung; aber sie zeigen auch einen gesunden
Realismus in Form und
Farbe und wirkten dadurch
einflußreich. Seine Hauptwerke sind: Pygmalion;
(Schlot,Esse), aufrechter
Kanal
[* 31] zur Abführung der Verbrennungsgase einer
Feuerung und zur Erzeugung des
nötigen Luftzugs, durch welchen dem Brennmaterial die erforderliche
Luft zugeführt wird. Der S. wirkt
zugfördernd, weil die in ihm enthaltene
Säule erwärmter
Luft leichter ist als eine gleich hohe
Säule der freien, kältern
Luft. Je höher der S. ist, um so energischer befördert
er denZug.
Schornsteine mit rundem
Querschnitt sind zweckmäßiger
als eckige, weil sie dem spiralförmig aufsteigenden
Rauch weniger Hindernisse entgegensetzen. Aus dem letztern
Grund sind
Schornsteine mit möglichst glatten Innenwänden vorzuziehen.
Eiserne Schornsteinröhren erfüllen diesen
Zweck, leiden aber
(besonders bei
Feuerungen mit sehr schwefelhaltigen
Steinkohlen) durch die
Bildung von
Schwefeleisen und
Eisenvitriol. Gemauerte
Schornsteine sind dagegen von weit längerer Dauer und
¶
mehr
veranlassen, wenn sie innen sorgfältig geputzt, oder namentlich, wenn sie mit glasierten Thonröhren gefüttert sind, ebenfalls
eine nur geringe Reibung.
[* 33] Bei gemauerten Schornsteinen gibt man dem Querschnitt ihrer Mündung gewöhnlich 3/5, dem untern
Querschnitt ⅓ der freien Rostfläche (s. Rost) und verlängert den Kanal um 0,5-1 m unter die Raucheinführung.
Blechschornsteinen gibt man gewöhnlich eine schwach konische Gestalt, eine Blechstärke von 3-4 mmoben und 5-6 mm unten und
befördert ihre Stabilität durch Verankerung mittels Drähte oder Drahtseile.
Die Schornsteine in Wohngebäuden liegen am zweckmäßigsten nicht in den Umfassungswänden, um vor Abkühlung möglichst
geschützt zu sein, müssen zur Verhinderung der Feuersgefahr mit dem Lichten 25 cm von jeglichem Holzwerk
entfernt bleiben und dürfen keine geringere Wandstärke als ½ Backsteinlänge erhalten. In der Regel ist es gestattet, die
engsten, sogen. russischen Rauchröhren zu 16 cm, die weitern zu 21-26 cm im Geviert oder besser im Durchmesser weit anzulegen,
wenn sie für geschlossene (verdeckte) Feuerungen (für Stubenöfen, für sogen. Sparherde und die meisten
technischen Feuerungsanlagen)
[* 34] dienen.
Soll das Rohr zur Reinigung von Menschen bestiegen werden, so erhält es eine Weite von 40-47 cm und bis 47 cm im Quadrat. Im allgemeinen
führt man die Schornsteine wenigstens 0,25 m bis über die Dachfirste hinaus,
bei niedrigern Schornsteinen wird der Rauch durch Windstöße häufig zurückgetrieben. Der Wind läßt den Zug
mindestens ganz
unverändert; ja, man darf voraussetzen, daß wagerecht wehender Wind saugend wirke. Nach Buff befördert der Wind, in welcher
Richtung er auch wehen mag, die Zugkraft hoher, frei stehender Schornsteine. Um aber das Aufsteigen
des Windes am S. zu begünstigen, ist es nötig, den Kranz am obern Ende des Rohrs nach oben abzurunden und nur wenig über die
Fläche der Seitenwand hervortreten zu lassen. Um das Eintreten des Windes in die Schornsteinöffnung sowie das die Luft abkühlende
Einregnen zu verhindern, bedient man sich auch wohl eines besondern Schornsteinaufsatzes.
Der einfachste besteht aus einer auf mehreren Säulchen ruhenden wagerechten Deckplatte. Andre mehr oder minder brauchbare
Schornsteinaufsätze sind teils fest, teils beweglich, teils von Metall, teils von Thon und laufen darauf hinaus, den Wind durch
mehrere Öffnungen unten aufzufangen und oben wieder austreten zu lassen, wodurch der Rauchabzug, statt
gehindert, befördert wird. Der im S. aufsteigende Rauch entweicht teils durch die untern, teils durch die obern Öffnungen.
S. auch Rauchverbrennung.
[* 35]