haben. Die
Gefäße oder
Eimer können beweglich sein, hängen dann z. B. an runden
Nägeln und kippen, indem sie mittels eines
an ihrer Seite angebrachten Bügels an den
Rand der Rinne streifen. Sind die
Gefäße fest, so müssen sie so gestellt sein,
daß sie in der höchsten
Stellung ihr
Wasser freiwillig ausfließen lassen. Hierher gehört das uralte
chinesische Schöpfrad, dessen
Gefäße aus Bambusrohr bestehen. Anstatt die Radperipherie mit einzelnen
Gefäßen zu besetzen,
führt man auch den ganzen Radkranz als Hohlraum aus, der durch Scheidewände, die der Radachse parallel sind, in
Zellen geteilt
wird
(Zellenräder). Diese
Zellen erhalten auf der
Peripherie oder seitlich die zum Schöpfen und Ausgießen
erforderlichen Öffnungen. Hierher gehören auch das
Trommelrad (das
Tympanum der Alten) und das
Schneckenrad. Die S. werden
meist durch ein auf ihrer
Achse sitzendes
Wasserrad
[* 2] betrieben, können aber auch durch
Menschen-, Tierkräfte oder einen andern
Motor mit
Zahnrädern in
Gang
[* 3] gesetzt werden.
die Hervorrufung des
Alls durch den göttlichen
Willen aus
Nichts, auf der hebräischen
und babylonischen
Kosmogonie beruhendes jüdisches und christliches
Dogma, womit schon die Apologeten des 2. Jahrh. den meist
zugleich
Theogonien darstellenden
Kosmogonien des
Heidentums, insonderheit auch der griechischen
Vorstellung von einer ewigen
Materie, gegenübertraten. Während Gott unter letzterer Voraussetzung nur Weltbildner wäre, betont
daher schon das sogen.
apostolische Glaubensbekenntnis den »allmächtigen Schöpfer des
Himmels und der
Erde«.
Später unterschied man, um die griechisch-philosophische und die christlich-religiöse
Ansicht zu vermitteln, eine erste S.
(die des
Chaos) und eine zweite (die der sechs
Tagewerke oder Zeiträume). Während man sich aber theologischerseits
selbst neuerdings noch bemühte, die althebräische Schöpfungssage
vor der neuern Naturkunde zu rechtfertigen, entschieden
der gleiche
Charakter jener mit der altassyrischen
Sage, die Art und doppelte Gestalt der
Überlieferung und der
Widerspruch
mit der
Naturwissenschaft für die mythische
Ansicht in mancherlei
Formen, und mit wenigen Ausnahmen reduzieren heute auch die
streng bibelgläubigen
Dogmatiker den
Kern der Schöpfungslehre auf den
Satz, daß die zeitlich-räumliche
Welt ihren
Grund in
einem bewußten und freien Willensakt
Gottes habe.
Unter dem Einfluß der geologischen
Erkenntnis, daß der
Bau derErdrinde auf eine allmähliche Entstehungsweise hindeutet,
und daß die Erdoberfläche in mannigfachen, aufeinander folgenden
Epochen von den heute lebenden völlig
verschiedene
Tier- und Pflanzengeschlechter getragen hat, begann das von einigen
Kirchenlehrern aufgestellte
Dogma von der plötzlichen
Erschaffung des Weltalls mit allem, was sich darin regt und bewegt, der
Idee einer allmählichen
Entwickelung der lebendigen
wie der leblosen
Welt Platz zu machen.
Nachdem man lange den geschichteten
Bau derErdrinde und ihre
Versteinerungen als Überreste der
Sintflut
(s.
Diluvianismus) betrachtet hatte, sind seit dem ersten Erscheinen von
Buffons
»Epochen der
Natur« (1749)
Versuche aufgetaucht,
den mosaischen Schöpfungsbericht und die
Geologie
[* 4] durch sogen.
Konkordanz- oder Harmonisierungshypothesen zu vermitteln, indem
man entweder den erstern nur auf die imMenschen gipfelnde letzte
S. (in der sogen. Restitutionstheorie)
bezog und alle frühern Schöpfungen in das
Chaos verwies, oder die geologischen
Perioden der Erdbildung als die bildlich zu
verstehenden sechs Schöpfungstage der
Bibel
[* 5] ausdeutete. An
solchen
Versuchen,
Theologie und
Wissenschaft zu versöhnen, ist
namentlich die
englische Litteratur ungemein reich; allein nachdemLyell nachgewiesen, daß die Veränderungen
der
Erde nicht in wohlgetrennten
Perioden (s.
Katastrophentheorie), sondern in ununterbrochener
Folge, wie noch heute, vor sich
gegangen sind, und seitdem durch
Darwins Auftreten die
Ansicht einer langsamen
Entwickelung der höhern Lebensformen aus niedern
bei den Naturforschern die Oberhand gewonnen hat, beschränken sich die Vermittelungsvorschläge der
Theologen auf eine Rückkehr zum Standpunkt des heil.
Augustin, welcher eine mittelbare S. (creatio indirecta) lehrte, wonach
Pflanzen und
Tiere, ja selbst der
Mensch im Anbeginn der
Dinge nur der
Anlage nach erschaffen worden wären, um sich, wenn ihre
Zeit gekommen sei, zu entwickeln. Vgl.
Kosmogonie.
Allgemein verhaßt, so daß er seine Werke zum Teil pseudonym veröffentlichen mußte, fand er nirgends
bleibenden Aufenthalt und starb in
Padua.
[* 10] Er hat besonders
Verdienste um die
Reinigung des
Latein. Hierher gehören:
»Grammatica philosophica«, sein Hauptwerk
(Mail. 1628 u. öfter; dazu das unter dem
Pseudonym des Mariangelus de
Fano Benedicti
erschienene »Auctuarium«);
»Observationes linguae latinae« (Frankf. 1609);
die
Ausgabe von Sanctius'
»Minerva«
(mit Anmerkungen,
Padua 1663) u. a. Sonst nennen wir: »Verisimilium libri IV« (Nürnb. 1596);