Später beschäftigte er sich vorzüglich mit Untersuchung der Oxydationsvorgänge und entdeckte auf diesem Gebiet so
viele neue
Thatsachen, daß die darauf bezüglichen
Ansichten vollständig umgewandelt wurden. Außer Beiträgen
in
Zeitschriften und Sammelwerken sind von seinen
Schriften hervorzuheben: »Das Verhalten des
Eisens zum
Sauerstoff« (Basel
1837);
2) Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Liegnitz,
[* 4]
Kreis
[* 5]
Lauban, hat eine evangelische und eine kath.
Kirche,
Pappwaren- und
Kartonagen-,
Zigarren- und Schuhwarenfabrikation und (1885) 1365 meist evang.
Einwohner. - 3) Dorf in der preuß.
ProvinzSchleswig-Holstein,
[* 6]
KreisPlön, Hauptort des Ländchens
Propstei, hat ein
Amtsgericht,
Ausfuhr des bekannten
Propsteier Saatgetreides und (1885) 1530 fast nur evang.
Einwohner. - 4) (Mährisch-S.) Stadt in
Mähren,
[* 7] im malerischen Theßthal, Kreuzungspunkt der Eisenbahnlinien
Sternberg-Grulich
und
Hohenstadt-Zöptau, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat 3 katholische und eine prot.
Kirche,
ein Landesrealgymnasium,
Acker- und Flachsbauschule, ein
Zwangsarbeitshaus, eine Gasanstalt, bedeutende
Leinen- und Baumwollwaren-,
dann Seidenzeugfabrikation,
Bleichereien, Ziegelbrennerei und (1880) 8562 Einw.
1) kaiserl. Lustschloß in
Niederösterreich, südwestlich bei
Wien,
[* 25] am rechten
Ufer des Wienflusses, mit
Wien durch Pferdeeisenbahn und Dampftramway verbunden, war schon unter
KaiserMatthias ein fürstliches Jagdschloß, ward von
Maria Theresia seit 1744 in seiner gegenwärtigen Gestalt hergestellt und dient seitdem dem
Hof
[* 26] einen Teil
des
Sommers¶
mehr
zum Aufenthalt. Die Hauptfronte ist 156 m lang; mit Inbegriff der Nebengebäude zählt man 1441 Gemächer. Sehenswert sind
die Schloßkapelle, der große Saal, die drei Landschaftszimmer, das Zimmer mit den Hamiltonschen Gemälden und der Zeremoniensaal.
An der Südseite des Schlosses dehnt sich ein im französischen Geschmack des 18. Jahrh. angelegter Park
aus, der dem Publikum offen steht. Zunächst am Schloß befinden sich geschlossene Gartenanlagen und eine Orangerie.
Vor der Gartenfronte des Schlosses breitet sich das schöne Parterre aus, welches mit 32 Marmorstatuen geziert und durch ein
großes Wasserbecken mit einer Neptungruppe abgeschlossen ist. Der westlich anstoßende Teil gegen Hietzing enthält
unter anderm einen zoologischen und den berühmten botanischen Garten
[* 28] mit großem Palmenhaus, der östliche Teil gegen Meidling
den »schönen Brunnen«,
[* 29] nach welchem die ganze Anlage den Namen erhalten hat, eine künstliche römische Ruine und einen Obelisken.
Auf der Höhe des Bergs, welche das Parterre abschließt, erhebt sich die sogen. Gloriette, eine Säulenhalle
mit aussichtsreicher Plattform. In S. wurde der zu Preßburg
[* 30] abgeschlossene Friede bestätigt und der
WienerFriede abgeschlossen (s. Österreich-Ungarn,
[* 31] S. 514).
Vgl. Freudenreich, Das k. k. Lustschloß S. (Wien 1873);