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Ludwig, Bühnensänger
(Tenor), Sohn des vorigen, geb. zu
München,
[* 2] studierte während des
Jahrs 1854 am
Konservatorium
zu
Leipzig,
[* 3] begab sich aber noch Ende desselben
Jahrs behufs schauspielerischer
Ausbildung zu
EduardDevrient nach
Karlsruhe
[* 4] und
wurde hier alsbald für die
Bühne engagiert. Nachdem er sich einige Jahre später mit der dortigen ersten
Sängerin Malvina
Garrigues vermählt hatte, folgte er 1860 mit seiner
Gattin einem
Ruf nach
Dresden,
[* 5] wo sich beide namentlich
in Wagnerschen
Opern so glänzend bewährten, daß bei der 1865 in
München veranstalteten ersten Aufführung von
»Tristan und
Isolde« der
Komponist ihnen die Titelrollen übertrug. Doch sollte S. sich des hier durch seine wahrhaft
großartige Leistung als
Sänger wie als
Schauspieler errungenen Erfolgs nicht lange erfreuen, da er, nach
Dresden zurückgekehrt,
schon 21. Juli d. J. starb.
Vgl. R.Wagner,
ErinnerungenanL. S. -
SeinBruderFranz, geb. zu
München, Oberbibliothekar
an der königlichen öffentlichen
Bibliothek in
Dresden, als welcher er die Herausgabe des »Handschriftenkatalogs«
besorgte, gab 1873-87 das von
Gosche begründete
»Archiv für Litteraturgeschichte« (Bd. 3-15) heraus
und schrieb: »Zur Geschichte des deutschen
Meistergesangs« (Berl. 1872) u. a.
(Koryza), der
Katarrh der Nasenschleimhaut, befällt häufiger schwächliche, zarte und skrofulöse
Individuen als kräftige und muskulöse. Meist entsteht der S. infolge von
Erkältung der äußern
Haut,
[* 6] zumal der
Füße, dann
auch durch Einatmen von heißer
Luft, nachdem man vorher in kühler
Luft gewesen ist, das Einatmen von
Staub, ungewohntes Tabakschnupfen
etc. Häufig tritt S. zu
Geschwüren,
Polypen etc. der Nasenschleimhaut hinzu, auch
ist er nicht selten
Symptom von
Masern,
Scharlach,
Syphilis,
Grippe und chronischer
Jodvergiftung.
Für die gangbare
Ansicht, daß der S. ansteckend sei, fehlt es an genügenden
Beweisen. Im Beginn des akuten Nasenkatarrhs
(gemeiner S.) klagen die Kranken über ein
Gefühl von Trockenheit in der
Nase
[* 7] und über
Verstopfung des
einen oder andern Nasenlochs. Es entsteht
Jucken und Prickeln in der
Nase, welches gewöhnlich zum
Niesen führt.
Bald folgt
sehr reichliche
Absonderung, und es fließt fast unaufhörlich eine farblose, salzige
Flüssigkeit, welche die Oberlippe reizt
und rötet, aus den Nasenlöchern hervor.
Das
Geruchs- und Geschmacksvermögen ist beeinträchtigt.
Fast immer ist der
Katarrh auch auf der Schleimhaut
der
Stirnhöhlen verbreitet, und die Kranken klagen über
Druck oder lästigen
Schmerz in der
Stirn. Sehr häufig ist mit dem
S. eine katarrhalische
Entzündung der
Bindehaut des
Auges kompliziert; die Kranken sind lichtscheu, und aus den geröteten
Augen
fließen reichliche
Thränen ab.
Fast immer ist der S., zumal wenn er heftig und weit verbreitet ist, von
einem fieberhaften Allgemeinleiden begleitet, welches bald sehr gering, bald höchst lästig sich zeigt.
Dieses Katarrhalfieber äußert sich in oft wiederholtem
Frösteln, durch schmerzhafte Abgeschlagenheit der
Glieder,
[* 8] Appetitlosigkeit
etc.
Schnupfenfieber währt selten länger als 1-2
Tage, und meist am 5.-8.
Tag endet der S. mit vollständiger
Genesung. Während der S. für Erwachsene eine ganz leichte
Krankheit ist, wird er für
Säuglinge dadurch gefährlich, daß
die
Verstopfung der Nasenlöcher das Saugen erschwert. Bei dem chronischen S. pflegt das
Gefühl von Prickeln in der
Nase, das
Niesen, der Stirnkopfschmerz, dasFieber zu fehlen; dagegen bewirkt
die Wulstung der Nasenschleimhaut gewöhnlich
eine dauernde
Verengerung der Nasengänge und dadurch eine Erschwerung der Nasenatmung
(Stockschnupfen).
Die
Absonderung der kranken Nasenschleimhaut ist bald schleimig, bald schleimig-eiterig; in manchen
Fällen zeigt das
SekretNeigung zur fauligen
Zersetzung und nimmt einen übeln
Geruch an (s.
Stinknase). Der chronische Nasenkatarrh
spottet nicht selten jeder Behandlung und kann mit wechselnder Heftigkeit jahrelang fortbestehen. Der akute S. wird durch
starkes
Schwitzen in vielen
Fällen wirklich abgeschnitten. Wo sich daher ein russisches
Dampfbad befindet, wird ein solches,
mit Vorsicht gebraucht, den S. sehr abkürzen.
Ein in neuerer Zeit viel empfohlenesMittel, eine Mischung von
Alkohol,
Karbolsäure und
Ammoniak, läßt
meistens im
Stiche. Auch Schnupfpulver aus
Menthol und
Kokain werden empfohlen. Bei
Säuglingen ist es notwendig, daß man die
Nasenlöcher durch Ausspritzen mit lauwarmem
Wasser von dem verstopfenden
Sekret befreit, und daß man ihnen, solange das Saugen
erschwert ist, die
Milch mit dem Theelöffel oder der Schnabeltasse zuführt. Wichtig für die Beseitigung
des chronischen Schnupfens ist die örtliche Behandlung. Am wirksamsten ist das Bepinseln der gewulsteten Nasenschleimhaut
mit einer
Lösung von
Höllenstein oder das von Zeit zu Zeit wiederholte Touchieren derselben mit
Höllenstein in
Substanz. Daneben
sind Ausspritzungen mit der
Nasendouche, oft das
Einziehen von warmen kochsalzhaltigen Wasserdämpfen zweckmäßig.
das Umgeben einzelner Körperteile mit fest anliegenden Kleidungsstücken
(Schnürbrust, Schnürleibchen,
Korsett), ist durch die Herrschaft der
Mode, namentlich beim weiblichen
Geschlecht, besonders zur Verschönerung der Form des
Oberkörpers, allgemein üblich geworden. Ein mäßiger
Grad von S. ist für die gute
Haltung des Oberkörpers und zur Unterstützung
derWirbelsäule gewiß von Nutzen, doch darf der
Druck in der
Magengrube nicht zu stark sein, da die
Verdauung
unter solcher Einschränkung leidet und namentlich die
Leber jene Mißgestaltung annimmt, die als Schnürleber bekannt ist
und im spätern
Alter so häufig zur
Bildung von
Gallensteinen Veranlassung gibt (s.
Leberkrankheiten, S. 599). -
In der Jägersprache bezeichnet S. das eigentümliche Setzen der
Läufe, bei welchem die
Spur eine gerade
Linie bildet. Besonders
der
Fuchs
[* 12] und der
Wolf schnüren beim
Traben
(Trollen). Der
Gegensatz vom S. ist
Schränken (s. d. und die Abbildung bei
Fuchs,
S. 767).
vonWartensee,Xaver,
Komponist und musikalischer Schriftsteller, geb. zu Luzern,
[* 14] widmete sich, nachdem
er einige Zeit auf einem Finanzbüreau daselbst gearbeitet hatte, von
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