Geschlechter leben nur während der Brutzeit beisammen; der
Hahn
[* 2] beteiligt sich weder am
Brüten noch an der
Führung der
Jungen.
Das Weibchen nistet unter einemStrauch und legt 9-16 rotgelbe, dunkel gefleckte
Eier,
[* 3] welche es in etwa 3
Wochen ausbrütet.
Zum
Winter vereinigen auch sie sich zu großen
Scharen, streifen weit umher und treten in
Amerika
[* 4] weite
Wanderungen an. Sie werden von den nordischen
Völkerschaften jährlich zu Hunderttausenden erbeutet.
Seit 1824 diente die
Kapelle als eine Gastherberge für die Reisenden, welche die
Koppe bestiegen; nachdem
aber 1850 neben ihr ein besonderes
Gasthaus aufgeführt worden, ist sie dem
Kultus zurückgegeben. Das neue
Gasthaus und die
Kapelle (beide auf preußischem Gebiet) wurden wiederholt ein
Raub der
Flammen, aber immer wieder aufgebaut, und ersterm zur
Seite wurde ein zweitesGasthaus auf böhmischem
Boden errichtet; in jenem befindet sich während des
Sommers
eine
Postanstalt, in diesem eine Telegraphenstation.
Südlich, gegen
Böhmen
[* 5] hin, fällt der
Blick von der S. aus in einen schroff hinablaufenden, 600 m tiefen Thalgrund, den Aupagrund.
Die Aussicht von der S. ist groß und mannigfaltig, da derGesichtskreis, welcher sich hier dem
Beschauer
öffnet, über 300 km im
Durchmesser beträgt. Man übersieht einen großen Teil von Niederschlesien, den östlichen Teil
der
Oberlausitz und bedeutende Teile von
Böhmen sowie die
Gebirge der
GrafschaftGlatz.
[* 6]
[* 8] hölzerne, schlittschuhähnliche Vorrichtungen von 1,50-2 m
Länge, deren man sich in
Norwegen
[* 9] und andern
nördlichen
Ländern namentlich bei der
Jagd bedient, um, ohne einzusinken, schneller über den
oben mit einer Kruste überzogenen
Schnee hinwegzukommen, wobei man sich zur Unterstützung eines unten mit einer
Scheibe versehenen
Stockes
bedient.
auf Schneedecken oft massenhaft erscheinende Insektenlarven, welche zu den verschiedensten Deutungen
Veranlassung gegeben und besonders auch durch den
Aberglauben ausgebeutet worden sind. Es sind hauptsächlich die mit dunklem,
samtartigem
Filz überzogenen sechsbeinigen
Larven des gemeinen
Weichkäfers
(Warzenkäfers,
TelephorusfuscusL.)
aus der
Familie der
Weichkäfer
(Malacoderma), welche unter
Steinen,
Lauboder an Baumwurzeln überwintern, durch Regengüsse,
warme
Tage,
Arbeiten im
Wald oder andre
Störungen hervorgelockt, durch einen
Sturm fortgeführt wurden und auf dem
Schnee besonders
in die
Augen fallen.
Die
Larven vertilgen viele andre Insektenlarven und verpuppen sich im April oder Mai. Der
Käfer
[* 10] ist 1,3cm lang, schwarz, fein
grau seidenartig behaart, am
Hinterleib, Vorderkopf, an der Fühlerbasis und dem
Thorax, mit Ausnahme eines schwarzen
Flecks
am Vorderrand des letztern, hell mennigrot. Man findet ihn im Frühjahr besonders an blühenden Sträuchern,
wo er
Insekten
[* 11] erbeutet; doch frißt er auch an jungen Eichentrieben, die dadurch getötet werden.
dem
Kopfholzbetrieb ähnliche forstliche
Betriebsart, bei welcher die
Stämme ganz oder bis zu
größerer
Höhe unverstümmelt bleiben und die
Nutzung sich nur auf die Wegnahme der
Äste erstreckt.
1)
JohannGottlob, Philolog, geb. zu Kollmen bei
Wurzen
[* 19] (daher
Saxo), vorgebildet in Schulpforta,
studierte in
Leipzig
[* 20] und
Göttingen,
[* 21] ging 1774 nach
Straßburg,
[* 22] um
Brunck bei der Herausgabe griechischer
Dichter zu unterstützen, wurde 1776
Professor der
Beredsamkeit in
Frankfurt
[* 23] a. O., siedelte 1811 bei der Verlegung der
Universität
mit nach
Breslau
[* 24] über, ward dort 1816 auch Oberbibliothekar und starb Einem besondern
Interesse für die naturgeschichtlichen
Verhältnisse bei den Alten entsprangen nicht bloß: »Ichthyologiae veterum specimina« (Frankf. 1782),
»Litterarische Beiträge
zur
Naturgeschichte aus den alten Schriftstellern« (das. 1786),
»Analecta ad historiam rei metallicae veterum« (das.
1788),
»Eclogae physicae ex scriptoribus praecipue graecis excerptae«
(Jena
[* 25] 1801, 2 Bde.) u. a.,
es war auch von Einfluß auf die Auswahl der von ihm herausgegebenen Schriftsteller. Wir nennen von seinen
Ausgaben die von Oppian (Straßb. 1776 u. Leipz.
1813);
»Animalium historia« (Leipz. 1811, 4 Bde.)
und »Oeconomica« (das. 1815);
Äsop (Bresl. 1812);
Epikurs »Physica et Meteorologica« (Leipz. 1813);
Theophrast (das. 1818-21, 5 Bde.).
Von Lateinern edierte er nur »Scriptores rei rusticae« (Leipz. 1794 bis 1797, 4 Bde.)
und Vitruv (das. 1807-1808, 3 Bde.).
Sein »Großes kritisches griechisch-deutsches Wörterbuch« (Züllich. 1797-98, 2 Bde.; 3. Aufl.,
Leipz. 1819-24) diente dem Werk Passows zur Grundlage.
Trotz seines Eifers für die Revolution und die Herrschaft des Konvents erweckte er jedoch als Deutscher
den Verdacht des verräterischen Einverständnisses mit den Österreichern und ward im Dezember 1793 auf Befehl der Konventskommissare
Saint-Just und Lebas verhaftet und zu Paris
[* 38] guillotiniert. Außer mehreren Schriften theologischen Inhalts hinterließ
er »Gedichte« (Frankf. 1790 u.
öfter) und »Predigten« (das. u. Leipz.
1790).
Vgl. Heitz, Notes sur la vie et les écrits d'Euloge S. (Straßb. 1862);
Von 1810 bis 1813 war er als Musikdirektor bei der Secondaschen Schauspielergesellschaft thätig, die abwechselnd in Dresden
[* 40] und in Leipzig spielte, und nahm sodann die Organistenstelle an der Thomaskirche in Leipzig an. Für die von Schicht gegründete
Singakademie schrieb er damals unter anderm eine Messe a cappella und für die neugegründete LeipzigerLiedertafel zahlreiche Gesellschaftslieder. 1817 wurde er Musikdirektor am Leipziger Stadttheater, vertauschte diesen Posten
aber vier Jahre später mit dem eines Organisten und herzoglichen Kapellmeisters in Dessau,
[* 41] wo er nach einer erfolgreichen Thätigkeit
als Dirigent, Komponist und namentlich als Lehrer starb.
Hinsichtlich seines
Stils ist S. als einer der talentvollsten Epigonen der Haydn-MozartschenRichtung zu bezeichnen. Bei seinen
Zeitgenossen stand er als Musiker in so hohem Ansehen, daß kaum ein größeres Musikfest veranstaltet wurde, bei welchem S.
nicht entweder als Dirigent oder als Komponist beteiligt war. Als die vorzüglichsten seiner Werke sind
hervorzuheben die Oratorien: »Das Weltgericht« (1820),
»Die Sündflut«, »Das verlorne Paradies«, »Pharao«, »Christus das Kind«,
»Christus der Mittler« und »Absalom«. Außerdem schrieb er mehrere große Messen, 7 Opern (darunter »Claudine von Villa-Bella«
von Goethe), kleinere Vokalkompositionen aller Art, Ouvertüren, Streichquartette etc. Auch machte er sich um die Bearbeitung
des evangelischen Chorals verdient. Unter seinen pädagogischen Arbeiten sind zu nennen: das »Elementarbuch der Tonsetzkunst«,
die »Vorschule der Musik«, das »Handbuch des Organisten« (Halberst. 1829-33, 4 Tle.) etc. Von 1831 bis 1846 leitete er in Dessau
auch eine Musikschule, aus der bedeutende Musiker hervorgingen.
4) Karl, Philolog, geb. zu Wiehe in Thüringen, vorgebildet zu Roßleben, studierte seit 1803 in LeipzigTheologie,
dann Philologie, ward 1811 Lehrer an der Nikolaischule daselbst, 1816 außerordentlicher und 1818 ordentlicher Professor der
klassischen Litteratur zu Breslau und starb dort Seine Schriften beziehen sich vornehmlich
auf Platon und Cäsar. Zu ersterm veröffentlichte er von der »Republik« eine große Ausgabe (Leipz. 1830-33, 3 Bde.),
»Additamenta« (Leipz. 1854) und eine Übersetzung
(Bresl. 1839, 2. Aufl. 1850),
den 2. Band
[* 42] der Didotschen Gesamtausgabe (Par. 1846-56, 2. Aufl. 1862)
und vom »Timäos« eine Übersetzung (Bresl. 1847) sowie »Procli
Commentarius in Platonis Timaeum« (das. 1847); zu letzterm ist hervorzuheben seine Ausgabe des »Bellum gallicum« (Halle 1840-55, 2 Bde.).
Sonst nennen wir seine Ausgabe von Äsop (Leipz. 1810),
Plautus' »Rudens« (Bresl. 1824) und »Vorlesungen
über griech. Grammatik« (1. Bd., Bresl.
1837).
5) Johann, Orgelspieler und Komponist, Bruder von S. 3), geb. zu Altgersdorf bei Zittau, bezog 1810 die Universität
in Leipzig, wo er 1811 Organist an der Universitätskirche wurde, kam 1812 als Organist nach Görlitz
[* 43] und ward 1825 Hoforganist
an der evangelischen Hofkirche zu Dresden, wo er zugleich die Direktion der Dreißigschen Singakademie
übernahm; starb Er war einer der ausgezeichnetsten Orgelvirtuosen der Neuzeit und hat viele Schüler gebildet.
Im Druck erschienen von ihm Phantasien und Fugen, Präludien, Chor- und Weihgesänge etc. -