über liegen, ohne zu schmelzen. Die Schneedecke der
Gebirge steigt im
Winter gegen die
Niederungen herab und zieht sich im
Sommer wieder gegen die Gipfel der
Gebirge zurück. Jene Höhengrenze, bis zu welcher sich der S. der
Gebirge im
Sommer zurückzieht,
bezeichnet man als
Schneegrenze oder
Schneelinie, auch dieGrenze des ewigen (besser fortdauernden) Schnees
genannt. Sie ist von zwei klimatischen
Faktoren abhängig: von der Sommerwärme und von der
Mächtigkeit der winterlichen Schneemengen.
Die
Schneelinie fällt deshalb keineswegs mit der Jahresisotherme von 0° zusammen, sondern liegt bald über, bald unter
dieser Jahresisotherme, je nach dem
Verhältnis der Sommerwärme zu der
Menge des im
Winter gefallenen Schnees.
Die mittlere Jahrestemperatur an der
Schneelinie sinkt um so tiefer unter den
Gefrierpunkt des
Wassers, je kontinentaler das
Klima
[* 2] (s. d.) und je geringer die Schneemenge des
Winters ist. Deshalb ist auch die jahreszeitliche
Wanderung der untersten
Schneegrenze in jenen Gegenden am größten, wo der Unterschied zwischen Sommerhitze und Winterkälte
am größten ist, also im kontinentalen
Klima; sie ist im Küstenklima kleiner und sehr klein unter dem
Äquator, wo namentlich
in den
Höhen der
Schneegrenze fast kein Wärmewechsel der
Jahreszeiten
[* 3] mehr besteht. Nachstehende Zahlenangaben geben eine
Übersicht der Höhengrenze der
Linie des »ewigen Schnees« unter verschiedenen
Breitengraden und verschiedenen klimatischen Verhältnissen:
1) höchster Gipfel der niederösterreich.
Alpen,
[* 9] 2075 m hoch, von der
Raxalpe durch das
wildromantische, von der
Schwarza durchflossene
Höllenthal getrennt, nordöstlich gegen das Buchberger
Thal
[* 10] schroff abfallend,
wegen seiner ausgezeichneten Fernsicht namentlich von
Wienern stark besucht, mit Alpengasthaus. Von seinen Abhängen nimmt
die
Wiener Hochquellenleitung ihren Ausgangspunkt (Kaiserbrunnen im
Höllenthal).
In der
Nähe der große
Filzteich, welcher 1783 seineDämme durchbrach und mehrere Ortschaften und
Bergwerke
bedeutend beschädigte, ferner der 16 km lange, teilweise in
Felsen gesprengte Flößgraben, der tiefe Fürstenstollen und
der
Marx-Semler-Stollen, welche die meisten
Gruben der Umgegend lösen. Die Stadt verdankt ihre
Existenz dem
Bergbau; wurde
die
Zeche St.
Georg erschürft, und bereits 1481 erhielt S. Stadtgerechtigkeit.
Vgl.
Lehmann,
Chronik von
S. (Schneeb. 1837-40, 3 Bde.).
(Schneedruck), die
Beschädigungen, welche an
Bäumen durch die
Schwere sehr großer
Schneemassen verursacht werden. Durch S. werden die
Bäume am
Schaft, im Wipfel, an den
Ästen oder
Zweigen einzeln oder in
Horsten
und größern
Massen gebrochen (Schaftbruch, Wipfelbruch, Astbruch, Zweigbruch, Einzelbruch, Nesterbruch, Massenbruch); der
Schneedruck bewirkt kein Zerbrechen, sondern ein Niederbiegen und Umlegen von schwächern
Stämmen. Am gefährlichsten ist
der S. bei den wintergrünen
Nadelhölzern, namentlich bei
Kiefer und
Fichte.
[* 15] Gebirgslagen zwischen 400 und 700 m,
Ost- und Nordosthänge sind demselben am meisten ausgesetzt.
Naß fallender
Schnee mit darauf folgendem
Frost, abermaligem starken
Schneefall und hinzutretendem
Wind¶
mehr
bewirken in Nadelholzrevieren oft bedeutende Waldverwüstungen. In Gemeinschaft mit S. und Schneedruck und ähnlich in den
Wirkungen treten häufig Reif- (Duft-) und Eisanhang auf. Duftbruch kommt hauptsächlich in der Höhenzone von 600-1000 m ü. M.
und besonders in Örtlichkeiten vor, die dem Zuströmen sehr kalter Nebelmassen ausgesetzt sind (nördliche Vorterrasse der
Schneeeifel, Nordrand des Brockengebirges im Harz, Nordwestabdachung des Erzgebirges etc.). Der Schaden
verursachende Duftabhang bildet sich meist bei hohem Luftdruck, beim Herumgehen des Windes aus Süden oder W. nach N. oder O.
und sinkender Luftwärme.
Eisbruch ist in verheerender Gestalt im letzten Vierteljahrhundert zweimal in Deutschland
[* 17] beobachtet worden (1858 in der Pfalz, 1875 am
Nordharz, im Erzgebirge, Thüringer Wald, auf der Platte von Paderborn
[* 18] und am Nordabhang der Schneeeifel) und tritt ein, wenn
bei fortdauerndem Regen die Temperatur (bei meist niedrigem Barometerstand) unter den Gefrierpunkt sinkt und das Regenwasser
an den Kronen
[* 19] der Bäume festfriert. Eisbruch kommt unter Umständen in allen Höhenlagen vor.
Die Wirkung der genannten Schnee-, Duft- u. Eisbeschädigungen läßt sich durch folgende Maßregeln abstumpfen:
1) Begründung der Fichtenbestände durch weitständige Pflanzungen allseitig gleich entwickelter kräftiger Einzelpflanzen;
2) frühe, sehr vorsichtig zu führende und oft zu wiederholende, im Frühjahr vorzunehmende Durchforstungen;
4) Vermeiden des Anbaues der Kiefer in den Gebirgswaldungen, welche in der Schneebruchregion liegen, weil diese Holzart in
den Bergwäldern fast immer dieser Kalamität erliegt.
Vgl. Schubert, Schneewehen und Schneeschutzanlagen (Wiesb. 1887).