nicht mit den
Spiralen (s. d.) zu verwechseln, sind die zuerst von dem griechischen
GeometerPerseus
[* 6] (wahrscheinlich um 400
v. Chr.) untersuchten ebenen
Schnitte der ringförmigen
Fläche, welche von einem
Kreis
[* 7] beschrieben wird, der sich um eine in seiner
Ebene liegende, aber nicht durch seinen
Mittelpunkt gehende
Achse dreht.
[* 8] atmosphärischer
Niederschlag, welcher sich nach denselben
Gesetzen bildet wie der
Regen (s. d.). Wenn die
Verdichtung
der Wasserdämpfe bei einer unter dem
Gefrierpunkt liegenden
Temperatur vor sich geht, so nimmt der
Niederschlag die Gestalt
festen
Eises an und bildet gewöhnlich
Körper (s. Figur), welche sich zu mannigfachen
Formen, oft äußerst
zierlichen
Sternen, gruppieren, in denen die Form des
Sechsecks vorherrscht und nur
Winkel
[* 9] von 60° oder 120° vorkommen.
Diese
Figuren heißen Schneekristalle. Nähert sich die
Temperatur der
Luft dem
Gefrierpunkt, so fallen besonders aus
Nadeln
[* 10] bestehende
Gebilde, während bei stärkerer
Kälte Eisblättchen auftreten; bei einer
Temperatur von -20° gehört
Schneefall zu den Seltenheiten, da bei großer
Kälte die
Luft nur wenig Wasserdampf enthalten kann. Meist sind die Schneekristalle,
deren
FormenScoresby genauer untersucht und in
Gruppen geteilt hat, flächenartige
Sterne, die senkrecht zu ihrer
Ebene nur sehr
dünn sind.
Körperhaftere Gebilde entstehen durch
Verbindung mehrerer Schneesternchen nach den
Gesetzen der Zwillingsbildung oder dadurch,
daß zwei parallele Blättchen durch eine auf ihrer
Ebene senkrechte
Säule verbunden werden, doch kommt diese letztere Form
am seltensten vor. Bei windstillem
Wetter
[* 11] ohne
Nebel sind die
Formen am reinsten;
Nebel erzeugt rauhe, wenig ausgebildete
Kristalle,
[* 12] und
Wind wirbelt die Sternchen ineinander und zerbricht sie. Bei milderer
Temperatur frieren zahlreiche
Sterne zu
oft sehr großen Flocken zusammen.
Die Wasserhöhe, welche aus einer gewissen
Höhe des gefallenen
Schnees durch Auftauen entsteht, ist sehr verschieden, da
der S., welcher bei strenger
Kälte fällt, feinkörnig und ausnehmend locker ist. Im allgemeinen verhalten
sich die
Dichtigkeiten von
S. und
Wasser wie 1:10. Bei längerm
Liegen sinkt der S. zusammen, die
Sonne
[* 13] schmelzt kleine
Quantitäten,
und wenn auch das
Wasser wieder gefriert, so verbindet es doch die
Kristalle, macht den S. dichter und erzeugt oft eine feste
Kruste und im Innern der Schneemassen sich beständig vergrößernde Eiskörner.
Diese
Erscheinung ist analog der
Bildung des
Firns der
Gletscher (s. d.). In trockner
Luft verdampft der S. schnell, wegen seiner
weißen
Farbe taut er sehr langsam, und wenn er mit
Wasser durchtränkt ist, so absorbiert das unter dem Einfluß der
Sonne
verdunstendeWasser so viel
Wärme,
[* 14] daß sich der S. lange erhalten kann. Dunkle
Körper
(Kohle, schwarze
Erde etc.), welche sich in der
Sonne stark erwärmen, befördern, wenn sie auf den S. gestreut werden, das
Tauen desselben ungemein,
ebenso das Bestreuen mit
Salz,
[* 15] indem sich eine schwer gefrierende Salzlösung bildet.
Die
Farbe des frisch gefallenen Schnees ist blendend weiß, etwas ins Bläuliche spielend.
Daher reflektiert
er viel
Licht,
[* 16] erhellt die dunkeln
Nächte, wirkt aber auch wegen des stark reflektierten
Tages- oder Sonnenlichts blendend
auf die
Augen und erzeugt dadurch namentlich in den nördlichen Gegenden die
Schneeblindheit. Auf Hochgebirgen
(Alpen,
[* 17]
Pyrenäen)
sowie im hohen
Norden
[* 18] zeigt der S. oft auf seiner Oberfläche und auch mehrere
Zoll nach innen eine rote
Farbe, welche von mikroskopisch kleinen, karmin- bis blutroten Organismen herrührt. Der roten
Farbe wegen heißt diese
ErscheinungBlutschnee (s. d.).
In den kalten
Zonen fällt der größte Teil des
Niederschlags in Gestalt von S., ebenso auf höhern
Gebirgen.
Je mehr man sich der kalten
Zone nähert, und je höher man emporsteigt, desto größer wird der
Anteil des Schnees an der
gesamten Niederschlagsmenge. Die
Region des Schnees beginnt in
Europa
[* 19] etwa im mittlern
Italien;
[* 20] in
Asien
[* 21] und besonders in
Amerika
[* 22] erstreckt sie sich aber viel weiter nach
Süden. Im allgemeinen kann man den Anfang derjenigen
Region,
in der es in der
Ebene überhaupt schneit, in die
Isotherme von 15° C. setzen, die etwa durch
Florenz
[* 23] geht.
Von hier an nimmt die Schneemenge mit der
Breite
[* 24] zu bis etwa zur
Isotherme von 5°, die ungefähr durchDrontheim
geht, worauf sie wieder abnimmt, da im hohen
Norden die
Luft zu kalt ist, um viel Wasserdämpfe enthalten zu können. Auf den
Gebirgen ist die
Höhe, in welcher S. fällt, um so beträchtlicher, je mehr man sich dem
Äquator nähert. Der größte Teil
des im
Winter gefallenen Schnees taut im
Sommer weg; doch bleibt von bestimmten
Höhen ab aufwärts ein
Teil des Schnees das ganze Jahr
über liegen, ohne zu schmelzen. Die Schneedecke der Gebirge steigt im Winter gegen die Niederungen herab und zieht sich im
Sommer wieder gegen die Gipfel der Gebirge zurück. Jene Höhengrenze, bis zu welcher sich der S. der Gebirge im Sommer zurückzieht,
bezeichnet man als Schneegrenze oder Schneelinie, auch die Grenze des ewigen (besser fortdauernden) Schnees
genannt. Sie ist von zwei klimatischen Faktoren abhängig: von der Sommerwärme und von der Mächtigkeit der winterlichen Schneemengen.
Die Schneelinie fällt deshalb keineswegs mit der Jahresisotherme von 0° zusammen, sondern liegt bald über, bald unter
dieser Jahresisotherme, je nach dem Verhältnis der Sommerwärme zu der Menge des im Winter gefallenen Schnees.
Die mittlere Jahrestemperatur an der Schneelinie sinkt um so tiefer unter den Gefrierpunkt des Wassers, je kontinentaler das
Klima
[* 26] (s. d.) und je geringer die Schneemenge des Winters ist. Deshalb ist auch die jahreszeitliche Wanderung der untersten
Schneegrenze in jenen Gegenden am größten, wo der Unterschied zwischen Sommerhitze und Winterkälte
am größten ist, also im kontinentalen Klima; sie ist im Küstenklima kleiner und sehr klein unter dem Äquator, wo namentlich
in den Höhen der Schneegrenze fast kein Wärmewechsel der Jahreszeiten
[* 27] mehr besteht. Nachstehende Zahlenangaben geben eine
Übersicht der Höhengrenze der Linie des »ewigen Schnees« unter verschiedenen
Breitengraden und verschiedenen klimatischen Verhältnissen: