(1887 auf 10 Jahre verlängert) ausdrücklich stipuliert, daß den Aufsichtsbeamten des einen
Staats die Verfolgung von Schleichhändlern
in das Gebiet des andern
Staats gestattet sein, und daß denselben dabei durch
Steuer-,
Zoll- und Polizeibeamte sowie durch
die Ortsvorstände alle erforderliche Auskunft und
Beihilfe zu teil werden soll.
(Rupia,
Rhypia), Hautausschlag, welcher mit der
Bildung von
Blasen auf der geröteten
Haut
[* 4] beginnt. Der
Inhalt der
Blasen wird eiterig, oft auch blutig und vertrocknet nach einiger Zeit zu einem
Schorf. Meist ist
die
S. eine Teilerscheinung und
Symptom der konstitutionellen
Syphilis. Die nicht syphilitische S. kommt am häufigsten bei
herabgekommenen Individuen vor, gewöhnlich an den Extremitäten, wo die einzelnen
Blasen und
Borken isoliert
stehen.
Nach
Entfernung der
Borken hat man eine entblößte
Stelle oder auch ein tiefes, zuweilen brandiges
Geschwür vor sich, welches
sich bald von neuem mit einer
Borke bedeckt. Während die einfache S. gewöhnlich mit
Genesung endigt und mit Hinterlassung
einer flachen, oft pigmentierten
Narbe heilt, kann die brandige S. durch Erschöpfung zum
Tod führen. Bei der Behandlung der
S. ist die Besserung der Körperkonstitution, der
Ernährung etc. die Hauptsache, außerdem örtliche
Bäder,
Höllenstein und
andre
Reizmittel. Die syphilitische S. erfordert Quecksilberkur.
unweit
Brandon
(England) befindliche, schon in vorgeschichtlicher Zeit ausgebeutete
Feuersteingruben, die, etwa 254 an Zahl, ungefähr einen
Durchmesser von 20-60
Fuß aufweisen. Greenwell hat nachgewiesen,
daß dieselben, obgleich gegenwärtig nicht sehr tief, ursprünglich bis zu einer Tiefe von 39
Fuß gingen und von da in
Gänge
ausliefen, die oft ineinander mündeten. An der Ostseite der
Gruben befindet sich ein
Hügel, der offenbar
aus der
Kreide,
[* 5] die der ersten Vertiefung entnommen ist, gebildet wurde. Die
Werkzeuge,
[* 6] deren man sich bei diesen vorgeschichtlichen
Bergwerksarbeiten bediente, waren zugespitzte Hirschgeweihe. Bedeutende prähistorische Feuersteinwerke, die gleich den S.
aus
Gängen und
Schächten bestehen, befinden sich in
Belgien
[* 7] unweit Spienne.
in welchen er zum erstenmal von seiner philosophisch-historischen
Kunstanschauung
Zeugnis gab, sowie vielen kleinern
Schriften und
Aufsätzen ist es insbesondere sein Hauptwerk, die »Geschichte
der bildendenKünste« (Düsseld. 1843-64, 7 Bde.; 2. Aufl.
1865-79, 8 Bde.), welches ihm eine epochemachende Bedeutung in der
Entwickelung der modernen
Kunstwissenschaft zuweist. S. hat zuerst gezeigt, wie die
Kunst eines
Volkes aus der allgemeinen
Beschaffenheit
des
Klimas, des
Bodens, dann der
Sitte und
Gewohnheit sich entwickelt, und damit eine Grundlage für die
geschichtliche
Darstellung der allgemeinen Kunstentwickelung geschaffen. Seine Marmorbüste wurde in der
Säulenhalle des
NeuenMuseums zu
Berlin aufgestellt.
(Rostrum), bei den
Vögeln die
Kiefer, welche an
Stelle der
Zähne
[* 20] mit einer mehr oder minder harten, hornigen
Scheide bekleidet sind. Seine knöcherne Grundlage wird vom
Ober-, Zwischen- und
Unterkiefer gebildet; die
Einlenkung am
Schädel ist derart, das beim Öffnen des Schnabels nicht nur der Unterschnabel gesenkt, sondern auch der Oberschnabel
ein wenig gehoben wird. Seine Form wird zum großen Teil von der
Nahrung, welche der
Vogel zu sich nimmt, bedingt, ist äußerst
mannigfaltig und wird von den Zoologen zur Klassifizierung der
Vögel
[* 21] benutzt (soz. B.
Zahnschnäbler).
JohannGottfried, Schriftsteller, hauptsächlich durch seinen im 18. Jahrh. berühmten und weitverbreiteten
Roman »Die
InselFelsenburg« bekannt. Die Lebensumstände dieses eigentümlichen und begabten
Autors lagen
bisher trotz der litterarischen Würdigung, welche
Tieck,
Öhlenschläger,
Hettner u. a. seinem
Roman angedeihen ließen, völlig
im
Dunkel. S. hatte in seiner
JugendReisen und
Feldzüge mitgemacht, scheint später in
Diensten eines der jüngern
GrafenStolberg-Stolberg
gestanden zu haben und ward 1731 gräflich StolbergscherHofagent zu
Stolberg
[* 26] am
Harz, gab hier 1731-38
eine
Zeitung: »Stolbergische Sammlung neuer und merkwürdiger
Weltgeschichte«, heraus und veröffentlichte unter dem
Namen Gisander:
»Lebens-,
Helden- und Todesgeschichte des berühmtesten
Feldherrn Eugenii Francisci von
Savoyen« (Stolb. 1737) und den erwähnten
Roman unter dem (abgekürzten)
Titel: »Wunderliche
Fata einiger Seefahrer, vornehmlich
Alberti Julii, eines
gebornen
Sachsen,
[* 27] und seiner auf der
Insel¶
mehr
Felsenburg zu stande gebrachten Kolonien« (Nordh. 1731 bis 1742 u. öfter, 4 Tle.; bearbeitet hrsg. von Tieck, Bresl. 1827, 4 Bde.),
der, weit über die Masse der Robinsonaden hervorragend, neben vielem Abenteuerlichen einen wahrhaft poetischen Kern enthält.