hoben, so daß etwas Öl durch b in den Cylinder gelangen kann. Der Hahn e dient zum Ablassen des Kondensationswassers. Andre S.
führen dem zu schmierenden Maschinenteil das Schmieröl in einzelnen Tropfen zu und zwar in Intervallen, deren Größe von der
Geschwindigkeit der sich reibenden Flächen abhängig gemacht wird. Ein solcher Apparat hat folgende Einrichtung
(Fig. 4). Auf dem Arbeitscylinder ist ein Ölgefäß a angebracht, in welchem ein Zahnrad b durch
ein kleines Triebrad c kontinuierlich gedreht wird.
Der Antrieb erfolgt durch eine Schnurscheibe d mit Hilfe einer von der Steuerwelle e der Maschine aus bewegten Lederschnur. Auf
dem Rad b sind zu beiden Seiten kleine, um Zapfen drehbare Stifte ff angebracht, die, wenn sie aus dem Öl
auftauchen, einen Tropfen davon mitnehmen und an dem Rande des Röhrchens g abstreifen. Solch ein Röhrchen befindet sich zu
beiden Seiten des Rades b, eins führt zum Schieber, das andre zum Treibkolben. Der Ölzufluß ist durch
die Anzahl und Stärke der Drahtstiftchen regulierbar. Litteratur s. Schmiermittel.
rote und weiße Präparate, mit welchen man die Hautfarbe zu verschönern sucht. Als rote S. dienen der Farbstoff
des Safflors, eine mit Rosenöl parfümierte Lösung von Karmin in Salmiakgeist und Rosenwasser oder eine Mischung
von Karmin oder Safflorrot mit Talk. Eine sehr gute rote S. ist das Schnouda, eine farblose Mischung von Alloxan (aus Harnsäure
bereitet) mit Cold-cream, welche die Haut rot färbt. Beim Gebrauch von weißer S. muß man sich vor Metallpräparaten hüten,
obwohl dieselben allerdings das zarteste Weiß geben.
Sie sind für die Haut schädlich und werden in unreiner (schwefelwasserstoffhaltiger) Luft grau. Sehr gebräuchlich ist das
Wismutweiß (blanc de perle), welches in Rosenwasser verteilt und häufig mit sehr feinem Talk, Stärkemehl, Bleiweiß und Zinkweiß
gemischt wird. Die unschuldigste weiße S. ist reiner Talk, feinstes Stärkemehl und feine Schlämmkreide.
Fettschminken sind Mischungen von Schminkpulver mit Mandelöl, die nur auf dem Theater benutzt werden.
Vgl. Altmann, Die Maske
des Schauspielers (2. Aufl., Berl. 1875).
(Smirgel), die feinkörnige Varietät des Korunds (s. d.), fast stets mit Magneteisen innig
gemengt, welches auch ein nie fehlender mikroskopischer Einschluß in der bläulichen oder gelblichen Korundmasse ist. Diese
ständige Beimengung mag die Ursache sein, daß die Härte des Schmirgels hinter derjenigen der übrigen Korundvarietäten
zurückbleibt. Setzt man die Härte des Saphirs = 100, so ist die des Korunds 55-77, die des Schmirgels
40-57. Ebenso erklärt sich das höhere spezifische Gewicht des Schmirgels (bis 4,31) durch diesen Gehalt an Magneteisen. S.
bildet mitunter sehr mächtige Lager in Glimmerschiefer und körnigem Kalk, so bei Schwarzenberg in Sachsen, in Dalmatien, Spanien,
auf Naxos, in Kleinasien, China, Massachusetts etc. Seine bedeutende Härte macht ihn zu einem gesuchten Schleifmaterial;
namentlich
der Naxosschmirgel wird geschätzt. Außer Korund kommt aber unter dem Namen S. noch mancherlei in den Handel, so:
Gemenge von allerlei harten Edelsteinen, von Eisenglanz und Quarz (levantischer oder venezianischer S.), von Eisenkiesel und Granat,
die an Wert hinter dem S. um so mehr zurückstehen, je geringer ihre Härte ist.
eine kreisrunde hölzerne Scheibe, welche an der Peripherie mit Schmirgel und Öl überzogen und um
ihre Achse in schnellen Umlauf gesetzt wird, oder eine aus 1 Teil Schellack und 3 Teilen Schmirgel, oder
aus vulkanisiertem Kautschuk und Schmirgel hergestellte Scheibe (oder Cylinder), die gleichfalls schnell rotierend zur Wirksamkeit
gelangt. Berühmt sind die Tannite-Schmirgelscheiben, welche auf folgende Weise erzeugt werden. Man läßt 77 Teile Leim in
Wasser quellen und dann durch Erwärmen schmelzen, vermischt ihn mit 23 Teilen in Methylalkohol gelöstem
Tannin und 600 Teilen Schmirgel. Die Masse wird in Formen gepreßt, welche auf 105° vorgewärmt sind und längere Zeit bei etwa
125° heiß gehalten werden. Schmirgelmaschine, Schleifmaschine mit S. (s. Schleifen).
Aloys, Komponist, geb. 26. Aug. 1788 zu Erlenbach a. M. in Bayern, machte seine Kompositionsstudien
unter André in Offenbach und ließ sich dann als Musiklehrer zu Frankfurt a. M. nieder. Nachdem er von da aus einige Kunstreisen
gemacht hatte, folgte er einem Ruf als Hoforganist nach Hannover, gab aber diese Stelle bald wieder auf, um in Frankfurt unabhängig
als Komponist und Virtuose zu leben. Er starb hier 25. Juli 1866. Seine zahlreichen Kompositionen verbinden
Gediegenheit mit moderner Grazie. Als die bedeutendsten derselben sind die Konzerte und Etüden für Klavier zu betrachten; doch
zeichnen sich auch seine Kammer- und Orchesterkompositionen durch ungesuchte Eigentümlichkeit, Feuer, reiche Melodik und gewandte
Harmonisierung aus.
Vgl. Henkel, Leben und Wirken von Dr. Aloys S. (Frankf. 1873). -
Auch sein Sohn Georg Aloys S., geb. 1827, seit 1857 Hofkapellmeister in Schwerin, sowie sein Bruder Jakob S., geb. 2. Nov. 1803,
gestorben im Juni 1853 als Klavierlehrer in Hamburg, haben sich einen geachteten Namen in der Musikwelt erworben, ersterer
durch seine Klavierkompositionen leichtern Stils und eine Oper: »Trilby«, namentlich aber durch seine Thätigkeit
als Musikpädagog, letzterer durch zahlreiche Rondos, Variationen, Sonaten für Klavier etc. und eine Oper: »Alfred der Große«.
Friedrich Jakob, Gelehrter und Schriftsteller, geb. 17. März 1796 zu Oberdreis im Fürstentum Wied, studierte
seit 1813 zu Marburg und Gießen Philosophie, Geschichte und Theologie, ward 1815 Rektor in Dierdorf, 1827 Direktor
des Seminars in Idstein und 1828 Professor der Geschichte in Gießen;
starb daselbst 19. Juni 1850. Unter seinen sprachwissenschaftlichen
Arbeiten sind hervorzuheben: »Ursprachlehre« (Frankf. 1827);
»Teutona oder ausführliche deutsche Sprachlehre« (das. 1828) und
»Kurzes deutsches Wörterbuch« (Darmst.
mehr
1834; später von K. Weigand umgearbeitet, 6. Aufl. 1881, 2 Bde.);
außerdem »Grundriß der politischen und historischen Wissenschaften« (Gieß. 1830-32, 2 Bde., unvollendet). Von seinen »Zwölf
Büchern vom Staat« erschienen nur Bd. 1 (2. Aufl.,
Gieß. 1839) und Bd. 3 (das.
1843-45).