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Schlyter - Schmalkaldi
Seite 14.546.
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12 Artikel Textanfang / Anzahl Wörter
Schlyter Karl Johan, namhafter schwed. Jurist, Begründer des Studiums der schwedischen Rechtsgeschichte, / 121
Schmack # s. v. w. Sumach. / 3
Schmack _2 # ein Fischerfahrzeug in der Nordsee nach Art der Lugger (s. d.), jedoch einmastig, höchstens / 27
Schmackieren s. v. w. Gallieren. / 3
Schmadden (jüd.), vom Judentum durch die Taufe zum Christentum übergehen. / 10
Schmadribach s. Lütschine. / 3
Schmähschrift s. Pasquill. / 3
Schmälen (Schrecken), der kurze, bellende Laut, welcher vom Rot- und Dam-, besonders aber vom Rehwild / 22
Schmaljungfer s. Wasserjungfern. / 3
Schmalkalden Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Kassel, in einer Exklave am Südwestabhang des Thüringer / 300
Schmalkaldische Artikel die von Luther im Dezember 1536 zu Wittenberg abgesetzte Bekenntnisschrift, welche als Grundlage / 140
Schmalkaldischer Bund der am 31. Dez. 1530 zu Schmalkalden von neun protestantischen Fürsten und Grafen aus den Häusern / 253
Fortsetzung:
Schlüter , Andreas, Bildhauer und Architekt, geb. 20. Mai 1664 zu Hamburg, kam mit seinem Vater, einem
Hof (meteorologisch) -
* 8
Hof (meteorologisch) - Hofburgwache .
mehr
für den Umbau des königlichen
Schlosses . Bevor
er an die Ausführung ging, machte er eine
Reise nach
Italien ,
[* 2 ] auf welcher er
auch die
Schöpfungen des italienischen Barockstils kennen lernte. 1695 führte
er den Mittelbau des
Schlosses zu
Charlottenburg
[* 3 ] aus, und 1697 begann
er den Neubau des Königsschlosses zu
Berlin ,
[* 4 ] welchen er, seit 1699 als Hofbaudirektor,
bis 1706 leitete, wo er wegen mangelhafter Fundamentierung des sogen. Münzturms in
Ungnade fiel. Er war auch später noch
an dem
Bau des
Schlosses thätig, welches durch ihn zu der glänzendsten
Schöpfung des Barockstils in
Deutschland
[* 5 ] wurde, ging
dann 1713 nach
Petersburg ,
[* 6 ] wo er für
Peter d. Gr. als
Architekt thätig war, und starb 1714. Von seinen
in
Berlin ausgeführten Bildhauerarbeiten sind das Denkmal des
Großen
Kurfürsten (1700 von
Jakobi gegossen) und die 21
Masken
[* 7 ] sterbender
Krieger im
Hof
[* 8 ] des
Zeughauses , welches ihm auch den äußern Trophäenschmuck verdankt, seine Meisterwerke.
Außerdem sind zu nennen die Bronzestatue des
Kurfürsten
Friedrich III. zu
Königsberg ,
[* 9 ] die Marmorkanzel
in der Marienkirche zu
Berlin und das Männlichsche
Grabmal in der Nikolaikirche daselbst. Er hat auch zahlreiche
Entwürfe
für die prächtige Innendekoration des
Berliner
[* 10 ] Stadtschlosses, für Goldschmiede etc. ausgeführt.
Vgl. v.
Klöden ,
Andr .
S. (Berl. 1855);
Adler ,
[* 11 ] Schlüters
Leben und Werke (das. 1862);
Dohme in
»Kunst und
Künstler « (Leipz. 1876);
Derselbe, Das königliche
Schloß in
Berlin (das. 1876).
Stockholm
* 13
Stockholm .
Karl
Johan , namhafter schwed.
Jurist , Begründer des
Studiums der schwedischen
Rechtsgeschichte , geb. 29. Jan. 1795 zu
Karlskrona ,
[* 12 ] wurde 1816
Dozent in der juristischen
Fakultät zu
Lund , trat später in die Justizrevision zu
Stockholm
[* 13 ] und ward 1835 als
Professor der
Jurisprudenz nach
Upsala
[* 14 ] berufen.
Da er jedoch keinen
Gehalt bezog, kehrte er 1837 nach
Lund zurück,
wo er 1838
Professor der allgemeinen Rechtskunde und 1844 der
Rechtsgeschichte wurde; er starb 26. Dez. 1888.
Sein Hauptwerk ist
das
»Corpus juris Sueo-Gotorum antiqui« (Stockh. 1827-34 u.
Lund 1838-77, 13 Bde.). Von Schlyters übrigen (sämtlich
kleinern)
Arbeiten erwähnen wir noch: »Om
Sveriges äldsta indelning i landskap och landskapslagarnas uppkomst« (»Über
die älteste
Einteilung
Schwedens in
Landschaften und über die Entstehung der Landschaftsgesetze« ,
Upsala 1835).
s. v. w.
Sumach . ^[= Pflanzengattung, s. Rhus.]
ein Fischerfahrzeug in der
Nordsee nach Art der
Lugger (s. d.), jedoch einmastig, höchstens
mit einem kleinen Beilieger.
Smack , in
England jedes kleine Küstenfahrzeug, daher Fischerschmack etc.
s. v. w.
Gallieren . ^[= (Tannieren), in der Anilin-, Schwarz- und Türkischrotfärberei das Behandeln ...]
(jüd.), vom
Judentum durch die
Taufe zum
Christentum übergehen.
s.
Lütschine . ^[= ein linksseitiger Nebenfluß der Aare, im schweizer. Kanton Bern, entsteht aus zwei Quellflüssen, ...]
s.
Pasquill . ^[= (ital. Pasquillo, Schandschrift, lat. Libellus famosus, franz. Pasquinade), ...]
(Schrecken ), der kurze, bellende
Laut , welcher vom
Rot- und
Dam -, besonders aber vom Rehwild
ausgestoßen wird, wenn dasselbe etwas Verdächtiges gewahrt.
Wasserjungfern
* 15
Wasserjungfern .
s.
Wasserjungfern . ^[= (Seejungfern, Libellen, Himmelspferde Schillebolde, Libellulina Burm., hierzu Tafel "Wasserjung ...]
[* 15 ]
Schlüter - Schmalkalde
* 16
Schmalkalden .
[* 16 ] Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Kassel ,
[* 17 ] in einer
Exklave am Südwestabhang des
Thüringer
Waldes ,
an der Schmalkalde,
Knotenpunkt der
Linien Wernshausen-S. und
Zelle-Kleinschmalkalden der Werrabahn, 296 m ü. M., hat doppelte
Ringmauern, 3 Vorstädte, 2
Kirchen (darunter die 1413-1509 erbaute gotische Stadtkirche), das
Schloß
Wilhelmsburg mit sehenswerter
Kapelle , ein
Rathaus , in dessen
Saal die sogen.
Schmalkaldischen Artikel von
Luther
und 42 Theologen
unterschrieben wurden, und (1885) 6729 meist evang. Einwohner.
Brandenburg
* 19
Brandenburg .
Die
Industrie ist bedeutend. Es finden sich dort sehr zahlreiche
Fabriken für Herstellung von Kleineisenwaren,
Eisengießerei ,
[* 18 ] Maschinen -,
Spielwaren -,
Gewehr -,
Leder -, Blasbalg-,
Seifen -,
Lichte - und Faßfabrikation, bedeutende Bierbrauereien
etc. S. ist Sitz eines Amtsgerichts, einer Oberförsterei, einer herzoglich koburgischen
Forstverwaltung , eines Bergamtes
etc. und hat ein
Realprogymnasium und ein
Solbad mit Inhalationshalle. In der
Nähe wichtige Eisenerzgruben und
Hüttenwerke .
Die ansehnlichen Staatswaldungen des (bis 1866 kurhessischen)
Kreises gingen 1866 durch
Schenkung in den
Besitz des
Herzogs von
Sachsen-Koburg-Gotha über. - S. findet sich zuerst 874 erwähnt,
kam in der Mitte des 13. Jahrh. an die
Grafen von
Henneberg , 1291 an
Brandenburg ,
[* 19 ] um 1320 an
Henneberg zurück und fiel, nachdem es 1335
Stadtrecht erhalten, 1360 zur
Hälfte an
Hessen .
[* 20 ] Am 31. Dez. 1530 wurde hier der
Schmalkaldische
Bund (s. d.) geschlossen, und im
Februar 1537 fand
hier die Unterzeichnung der
Schmalkaldischen Artikel (s. d.) statt. 1583 wurde die Stadt ganz hessisch; 1627 kam
sie pfandweise an
Hessen-Darmstadt und wurde erst 9. Aug. 1646 von den
Niederhessen wiedererobert.
Seit 1866 fiel S. mit
Kurhessen an
Preußen .
[* 21 ] S. ist
Geburts - und Sterbeort K.
Wilhelms , des
Komponisten der
»Wacht am Rhein « , welchem auf dem Marktplatz ein Denkmal
(Germania )
[* 22 ] errichtet ward.
Vgl. Geisthirt,
Historia Schmalcaldica,
1075-1734 (in der
»Zeitschrift des
Vereins für Hennebergische Geschichte« , Schmalk. 1881-86);
Wagner , Geschichte der Stadt
und Herrschaft S. (Marb. 1849);
Wilisch,
S . und Umgebungen (Schmalkald. 1884);
Frankenstein ,
Bevölkerung
[* 23 ] und
Hausindustrie im
Kreise
[* 24 ] S.
(Tübingen
[* 25 ] 1887).
Witteboom - Wittenberg
* 26
Wittenberg .
Artikel, die von
Luther im
Dezember 1536 zu
Wittenberg
[* 26 ] abgesetzte
Bekenntnisschrift , welche als Grundlage
der
Verhandlungen auf dem vom
Papst nach
Mantua
[* 27 ] ausgeschriebenen, aber von den protestantischen
Ständen auf einem
Konvent zu
Schmalkalden im
Februar 1537 abgelehnten
Konzil dienen sollte. Es ist darin der
Gegensatz gegen das
Papsttum
sehr scharf ausgesprochen, aber nicht minder schroff auch die lutherische Abendmahlslehre bekannt.
Luthers
Manuskript , das
in der
Heidelberger
Bibliothek aufbewahrt wird, wurde von
Marheineke (1817) herausgegeben.
Nur als Anhang der Schmalkaldischen Artikel findet sich in den Sammlungen der symbolischen
Bücher die
auf jenem
Konvent von
Melanchthon verfaßte Abhandlung von dem
Primat des
Papstes und der
Jurisdiktion der
Bischöfe .
Luthers Originalentwurf
der Schmalkaldischen Artikel wurde in
Lichtdruck-Autographie herausgegeben von Zangemeister (Heidelb. 1883).
Vgl. Meurer,
Der
Tag zu
Schmalkalden und die Schmalkaldischen Artikel (Leipz. 1837);
Plitt ,
De autoritate articulorum Smalcaldicorum symbolica
(Erlang . 1862).
Schmalkaldischer Krieg
* 31
Seite 14.547.
Bund, der am 31. Dez. 1530 zu
Schmalkalden von neun protestantischen
Fürsten und
Grafen aus den
Häusern
Sachsen ,
[* 28 ]
Braunschweig ,
[* 29 ]
Hessen ,
Anhalt
[* 30 ] und
Mansfeld sowie elf
Reichsstädten zur gemeinschaftlichen
Verteidigung ihres
Glaubens und
ihrer politischen Selbständigkeit gegen den
Kaiser und die katholischen
Stände verabredete und 4. April 1531 förmlich abgeschlossene
Bund . Die
Häupter des
Bundes waren der
Kurfürst
Johann der Beständige, dann
Johann
Friedrich der Großmütige von
Sachsen und
der
Landgraf
Philipp von
Hessen . Die Verbündeten verfolgten in der religiösen
Frage fortan eine
¶
mehr
gemeinsame Politik und hielten im Februar 1537 eine Bundesversammlung zu Schmalkalden , auf der die Schmalkaldischen Artikel (s. d.)
verfaßt wurden. Ihre Weigerung, das Trienter Konzil zu beschicken, führte 1546 den Schmalkaldischen Krieg herbei, der, von den
Verbündeten in Süddeutschland lau geführt, infolge des Verrats des Herzogs Moritz von Sachsen mit der
Auflösung des an der Donau aufgestellten Heers der Schmalkaldener (Dezember 1546), der Unterwerfung erst der süddeutschen Verbündeten
und, nach dem Sieg der Kaiserlichen bei Mühlberg (24. April 1547), mit der Gefangennahme des Kurfürsten von Sachsen und des Landgrafen
von Hessen und der Auflösung des Bundes endete.
Herzog Moritz erhielt zum Lohn die sächsische Kur und den größten Teil des Ernestinischen Sachsen . Durch
das Augsburger Interim suchte darauf Karl V. den kirchlichen Wirren in Deutschland ein Ende zu machen. Der Abfall des Kurfürsten
Moritz 1552 brachte aber den Kaiser um alle Früchte des Siegs und rettete im Passauer Vertrag den Protestantismus .
Vgl. G. Voigt , Die Geschichtschreibung über den Schmalkaldischen Krieg (Leipz. 1874);
Maurenbrecher , Karl V. und die deutschen
Protestanten (Düsseld. 1865).
Ende Schmalkaldischer Bund