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zurück und hält ihn in dieser Stellung fest. Wird der Schlüssel rückwärts gedreht, so folgt der Riegel unter dem Druck der Feder nach. Dies S. ist durch das Schlüsselloch auch ohne passenden Schlüssel mit Hilfe eines gebogenen Drahts (Dietrichs) leicht zu öffnen.
b) Die französischen Schlösser [* 1] (Fig. 3) bestehen aus einem Riegel d, der durch den Stulp b herausgeschoben werden kann u. dabei mit einem Schlitz an dem auf dem Schloßblech a aufgenieteten vierkantigen Stift e geradlinig geführt wird. Der Schlüssel z steckt mit einem über den Bart hervorstehenden runden Stift in einem Loch des Schloßblechs a und wird, wenn der in der [* 1] Figur fortgelassene Deckel auf den Umschweif c aufgelegt und mit Schrauben, [* 2] deren Muttern in den Löchern tt des Schloßblechs angebracht sind, befestigt ist, durch das in dem Deckel angebrachte Schlüsselloch vor dem Bart an einer zweiten Stelle unterstützt, so daß er sich wie in zwei Lagern am Ring drehen läßt.
Auf der Oberseite des Riegels finden sich drei Kerben 1, 2, 3, in deren eine die Zuhaltung, ein mit hakenförmigem Ansatz versehener, um g drehbarer Hebel [* 3] f, durch die Feder h hineingedrückt wird. Die drei Kerben entsprechen den drei Hauptstellungen des Riegels (1 für den ganz zurückgezogenen, 2 für den halb herausgeschobenen und 3 für den ganz herausgeschobenen Riegel). In der Zeichnung liegt die Zuhaltung in 2. Soll nun der Riegel nach einer Richtung hin bewegt werden, so muß zunächst die Zuhaltung f aus der Kerbe 2 unter Überwindung des Federdrucks herausgehoben werden.
Damit dies von dem Schlüssel bei seiner Drehung geschehen kann, ist eine Verlängerung [* 4] der Zuhaltung p (Zuhaltungslappen) hinter dem Riegel bis unter dessen Unterseite fortgeführt. Der Schlüssel hebt bei seiner Drehung zunächst diesen hoch und mit ihm den Hebel f, so daß die Zuhaltung ausgelöst wird; alsdann stößt er gegen einen der Vorsprünge r, q oder s und zwar bei der jetzigen Riegelstellung gegen q von der rechten Seite, wenn der Riegel noch weiter herausgeschoben werden soll.
Bei weiterer Drehung wirkt der Schlüssel gegen q wie der Zahn eines Zahnrades gegen einen Zahn einer Zahnstange und muß so geformt sein, daß er, wenn er den Zahn q bei fortgesetzter Drehung wieder verläßt, denselben gerade um so viel verschoben hat, daß der Riegel mit der folgenden obern Kerbe (also hier mit 3) gerade unter der Zuhaltung steht, so daß diese unter dem Druck der Feder h wieder einfällt. Will man also den eingezogenen Riegel ganz herauslassen oder das Umgekehrte thun, so muß man den Schlüssel zweimal ganz herumdrehen. Solche Schlösser nennt man zweitourige im Gegensatz zu den eintourigen, welche jedoch meist nur in kleinen Dimensionen (als Schubladenschlösser etc.) ausgeführt werden. Unten am Riegel ist noch eine Nase [* 5] u angebracht, welche sich bei der äußersten Stellung des Riegels gegen den Stulp b legt, um das Herausschleudern des Riegels zu verhindern. Auch dies S. läßt sich durch einen Nachschlüssel oder Dietrich leicht öffnen.
Um die Benutzung von falschen Schlüsseln u. Dietrichen zu erschweren, macht man häufig den Querschnitt des Bartes geschweift und gibt auch dem Schlüsselloch eine entsprechende Form. Doch bleibt dann einem Dieb immer noch das Hilfsmittel, das Schlüsselloch so auszubiegen, daß er mit einem glatten Schlüssel oder Dietrich hineinkommt. Ein sicheres Mittel, das Öffnen der Schlösser durch Unbefugte zu erschweren, besteht in der Anbringung der Besatzungen (Eingerichte, Ringe), das sind kreisförmig um das Auge [* 6] des Schlüssellochs im Schloßinnern angebrachte Blechstreifen von verschiedenem Querschnitt, welche nur zum Einlassen des Schlüssels einen Spalt haben und die Drehung eines Schlüssels nur gestatten, wenn dieser Einschnitte besitzt, welche mit dem Eingerichten korrespondieren. Aber auch diese Vorrichtungen sichern gegen geübte Diebe nicht, da man entweder zwischen den Besatzungen hindurch zur Zuhaltung und zum Riegel gelangen, oder aber die Besatzungen zum Teil mit Gewalt herausbrechen kann. Dennoch finden diese Art Schlösser noch in den meisten Fällen Anwendung.
c) Bei Bastardschlössern liegt der Riegel in seinen Endstellungen mit einer Auskerbung auf einem am Schloßblech befestigten Eisenstift und wird durch eine Feder in dieser Stellung erhalten. Soll der Riegel bewegt werden, so muß er erst von dem Schlüssel ausgehoben werden.
d) Die Sicherheitsschlösser bezwecken eine möglichst vollständige Sicherheit gegen ein unbefugtes Öffnen. Das sehr alte Buchstabenschloß, ein Hängeschloß, welches ohne Schlüssel gebraucht wird, besteht aus einer Anzahl von gleichgroßen Ringen, welche an ihrer Peripherie mit Buchstaben versehen sind. Diese Ringe haben in ihrer Mitte ein rundes Loch, welches an einer einem gewissen Buchstaben gegenüberliegenden Stelle eine schlitzartige Erweiterung hat.
Sie werden auf einen Zapfen [* 7] zwischen den Bügel des Schlosses geschoben, welcher in einer Reihe parallel zur Achse so viel Stifte hat, als Ringe vorhanden sind. Stehen nun die Ringe alle so, daß die Stifte vor den Schlitzen liegen, so läßt sich der Zapfen herausziehen und somit das S. öffnen. Die dazu nötige Stellung der Ringe, welche sich äußerlich an den Buchstaben erkennen läßt, erreicht man durch Drehung der Ringe, bis ein bestimmtes Wort zum Vorschein kommt. Zum Verschließen schiebt man den Zapfen wieder ein und dreht die Ringe aus ihrer Öffnungsstellung.
Bei den sehr sichern Bramah-Schlössern greift der Schlüssel nicht direkt an dem Riegel an, sondern versetzt einen Schließcylinder in Bewegung, welcher dann den Riegel bewegt. [* 1] Fig. 4-7 zeigen ein Bramah-Schloß in einzelnen Teilen. In [* 1] Fig. 4 ist der Schloßkasten mit dem Riegel a dargestellt. Der letztere ist mit dem Schlitz y auf dem vierkantigen Dorn x geradlinig geführt und wird durch Drehung des Schließcylinders b in der Weise verscho-
[* 1] ^[Abb.: Fig. 3. Französisches Schloß.
Fig. 4. Bramah-Schloß.] ¶
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ben, daß die an demselben befestigten beiden Stifte d mit darauf gesteckten Röllchen d' in die Ausschnitte 1, 2, 3, 4 des Riegels a wie in die Zähne [* 9] einer Zahnstange eingreifen. In der durch die [* 8] Figur angedeuteten Stellung bilden die Zapfen d d zugleich eine Art Zuhaltung. Der Schließcylinder b ist in einem auf dem Schloßblech angebrachten Messingkörper a a drehbar befestigt [* 8] (Fig. 5) und wird durch die davor festgeschraubte stählerne Ringplatte c in der Weise vor dem Herausfallen geschützt, daß diese in eine um b herumlaufende Nute eingreift.
Wäre nun der Cylinder b frei drehbar, so könnte man ihn mit Hilfe eines Schlüssels [* 8] (Fig. 6), dessen Bart z in f eingreift, ohne weiteres bewegen und mit seiner Hilfe den Schloßriegel verschieben. Nun aber befinden sich in dem Cylinder b mehrere (hier sechs) radiale Schlitze, welche von oben bis unten parallel zur Achse hindurchgehen und nur an der äußern Peripherie etwas Material stehen lassen. Auch in dem Stahlring c sind entsprechende Schlitze angebracht. In diesen Schlitzen stecken die Zuhaltungen l, welche aus zusammengebogenen Blechstreifen bestehen [* 8] (Fig. 7, Seitenansicht).
Inwendig gegen diese Zuhaltungen legt sich ein hohles Rohr h h, in dessen Innerm eine das Stück g nach aufwärts drückende Spiralfeder angebracht ist. Auf dieses Stück legen sich die hakenförmigen obern Enden der Zuhaltungen. Die Zuhaltungen werden daher stets in erhobener Stellung erhalten, so daß sie, von den Schlitzen des Cylinders einerseits und von denen der Stahlscheibe c eingeschlossen, eine Drehung des Cylinders verhindern. Nun ist aber jede Zuhaltung an ihrer Außenseite mit einer Kerbe i versehen, welche so breit ist wie die Ringplatte c dick und so tief wie die Schlitze derselben i'. Drückt man daher jede Zuhaltung so tief nach unten, daß alle Kerben i gerade vor den Schlitzen i' stehen, so können erstere sich über die Innenkante des Ringes c schieben und somit eine Drehung des Cylinders b ermöglichen.
Ferner aber sind die Kerben bei allen sechs Zuhaltungen in verschiedener Höhe angebracht; es kommt daher zum Öffnen oder Verschließen darauf an, jede Zuhaltung gerade um so viel niederzudrücken, als ihre Kerbe in normaler Stellung über der Platte c steht. Sie dürfen aber auch nicht tiefer gedrückt werden, weil dann wieder die obern Stellen der Blechstreifen die Zuhaltung besorgen. Das Niederdrücken der Zuhaltungen wird daher nur durch einen hohlen Schlüssel möglich [* 8] (Fig. 6), der, mit dem Bart z bei f eingeführt, entsprechend den sechs Zuhaltungen sechs radiale Einschnitte v von einer solchen Höhe hat, daß beim Hineindrücken jede einzelne Zuhaltung in die zum Öffnen des Schlosses geeignete Stellung zurückgeschoben wird. Erst wenn das der Fall ist, greift gerade der Bart in einen Schlitz f des Cylinders b dermaßen ein, daß er bei der Drehung den Cylinder mitnimmt. Der Höhlung des Schlüssels entsprechend, ist auf dem Boden des Schließcylinders ein Dorn e angebracht. Sind demnach auf die vorerwähnte Weise alle Zuhaltungen ausgehoben, so kann man den Schlüssel mit dem Schließcylinder so drehen, daß der Riegel von den Zapfen d d vor- und zurückgeschoben wird.
Das gebräuchlichste Sicherheitsschloß ist das sogen. Chubb-S. (von Chubb 1818 erfunden). Dasselbe weicht von den gewöhnlichen französischen Schlössern nur darin ab, daß zum Festhalten eine ganze Reihe von Zuhaltungen dienen, und daß von diesen jede einzelne nur bis zu einer ganz gewissen Höhe gehoben werden darf, um den Riegel durchzulassen. [* 8] Fig. 8-10 zeigen ein Chubb-S. in einzelnen Teilen. Der Riegel a r wird einerseits in einer Öffnung des Stulps, anderseits mit einer Spalte auf dem Dorn b geradlinig geführt.
An den Riegel ist ein Stift c angenietet, in welchen die um b drehbaren Zuhaltungen e einhaken. [* 8] Fig. 9 zeigt den Schloßriegel mit einer einzelnen Zuhaltung. Dieselbe ist mit bogenförmigen Schlitzen (Fenstern) f und g versehen, welche in der Mitte durch einen Querschlitz h von der Breite [* 10] des Stifts c verbunden sind. Der Schlüssel muß nun einen solchen Bart haben, daß bei seiner Drehung jede einzelne Zuhaltung gerade so hoch gehoben wird, daß der Stift c vor den Querschlitz h zu stehen kommt; erst dann kann der Riegel bewegt werden. Die Zuhaltungen werden von den Federn s fortwährend niedergedrückt und sind auf der Unterseite in verschiedener Tiefe ausgehöhlt. Der Schlüssel [* 8] (Fig. 10) hat dem entsprechend einen treppenförmig abgestuften Bart. Der vorderste Absatz dient dazu, einen Vorsprung am Riegel zu ergreifen und fortzuschieben, die
[* 8] ^[Abb.: Fig. 5. Schließcylinder und Zuhaltung am Bramahschloß. - Fig. 6. Schlüssel zum Bramahschloß. - Fig. 7. Seitenansicht einer Zuhaltung am Bramahschloß.
Fig. 8. Chubb-Schloß.
Fig. 9. Schloßriegel und eine Zuhaltung am Chubb-Schloß. - Fig. 10. Schlüssel zum Chubb-Schloß.] ¶