wurde aber gewaltsam unterdrückt. 1632 eroberten die
Schweden
[* 2]
S. und traten es 1634 an
Frankreich ab.
Ludwig XIV. ließ die
Festungswerke 1673 schleifen, durch
Vauban aber 1676 wiederherstellen. 1814 und 1815 belagerten es die Verbündeten vergeblich,
dagegen gewannen es die
Deutschen durch
Kapitulation. Seitdem sind die Festungswerke abgetragen
worden. Die Stadt ist Geburtsort J.
^[Jakob] Wimpfelings, des
Reformators M. Butzer und des Humanisten
BeatusRhenanus (dessen
Büchersammlung sich in der Stadtbibliothek befindet).
Vgl. Dorlan, Notices historiques sur l'Alsace et principalement sur
la ville de Schlestadt (Kolm. 1843);
[* 1] Wurfwaffe, aus einem langen, in der Mitte breiten Lederstreif oder aus einem
StückLeder, an dessen Seiten
zwei
Schnüre befestigt sind, bestehend. Die S. wurde entweder unmittelbar mit der
Hand
[* 3] erfaßt (funda,
[* 1]
Fig. 1), oder war am
Ende eines etwa 1 m langenStabes angebracht (Stabschleuder, fustibalus,
[* 1]
Fig. 2). Man warf mittels derselben
Steine oder rautenförmige Bleigeschosse (Schleuderbleie, glandes), die noch auf 500
SchrittHelm undSchild
[* 4] zerschmetterten.
Die S. war vom frühsten
Altertum an bis in das 16. Jahrh. neben dem
Bogen
[* 5] und der
Armbrust
[* 6] im
Gebrauch und diente zuletzt zum
Werfen von
Handgranaten (vgl.
Fechtart).
[* 7] Bei den
Hebräern waren besonders die Benjaminiten, bei den Griechen
die Akarnanier und Ätolier als Schleuderer berühmt.
das Verkaufen von
Waren zu ungewöhnlich niedrigen
Preisen (Schleuderpreisen).
In der
Technik heißt S. einen
Körper auf der
Schleuder- oder Zentrifugalmaschine behandeln, entweder um denselben zu pulvern, oder
um flüssige
Bestandteile von festen zu trennen.
Wasserbauten zur Erleichterung der
Schiffahrt (Schiffahrtsschleusen), zur
Ableitung und
Absperrung von
Wasser
(Wasserregulierungsschleusen), zur Abführung von Abfallstoffen (Reinigungsschleusen).
1) Die Schiffahrtsschleuse vermittelt den
Verkehr von
Schiffen auf Wasserstraßen von verschiedenem
Niveau. Die beste Schiffahrtsschleuse
(Kammerschleuse,
Fang-, Zapfschleuse) besteht aus einer stromab- und stromaufwärts verschließbaren Schleusenkammer. Der
Eintritt des
Schiffs in dieselbe von
oben erfolgt nach deren
Füllung (bei geschlossenem untern und geöffnetem obern
Thor) bis
zum
Spiegel
[* 12] des Oberwassers; der
Austritt desselben erfolgt nach deren Entleerung bis
zum
Spiegel des Unterwassers bei geschlossenem
obern und geöffnetem untern
Thor.
Der
Eintritt des
Schiffs von unten erfolgt beim niedrigsten Wasserstand der
Kammer, worauf das untere
Thor
geschlossen, die
Schütze des obern
Thors geöffnet und so die
Kammer allmählich gefüllt wird. Das allmähliche
Füllen und
Entleeren der Schleusenkammer erfolgt durch kleine
Schützen, welche von
oben mehr oder minder hoch aufgezogen werden können,
oder durch Einlaufkanäle, welche in den Umfangswänden der
Schleuse angelegt werden, den Innenraum mit
dem Außenraum in
Verbindung setzen und verschließbar sind.
Außerhalb der
Thore befinden sich noch die allmählich verengerte Einfahrt, das sogen.
Ober- oder Vorderhaupt, und die allmählich
erweiterte Ausfahrt, das sogen. Unter- oder Hinterhaupt, beide mit Vertiefungen, in welche sich
die geöffneten
Flügel der Schlagthore einlegen lassen. Das Öffnen und Schließen der
Thore erfolgt meist
durch mechanische Vorrichtungen, z. B. durch
Rad und
Getriebe
[* 13] in
Verbindung mit
Zahnstangen oder durch hydraulische
Pressen. Der
Boden von
Kammer und Unterhaupt liegt in der Sohlhöhe des untern, derjenige des Oberhaupts in der Sohlhöhe des obern Stromteils;
den Niveauunterschied beider nennt man den
Fall der
Schleuse, derselbe beträgt gewöhnlich 1,5-2,5, bisweilen
auch 6 m; bei größerm
Gefälle werden mehrere S. gekuppelt, indem das Unterhaupt jeder obern zugleich das Oberhaupt der
folgenden untern
Schleuse bildet.
Hydraulische
[* 14] S. sind Mechanismen, bei welchen das
Schiff
[* 15] in einer beweglichen
Kammer sich vertikal aufwärts
bewegt, während eine zweite
Kammer, die erstere balancierend, abwärts geht. Die Betriebskraft wird gewonnen, indem man den
Wasserspiegel in der sinkenden
Kammer erhöht. Die hydraulische
Schleuse zu Anderton am Weaverfluß besteht aus zwei
Kammern,
welche auf je einem Preßkolben ruhen und
Schiffe
[* 16] von 2500 Ztr. aufzunehmen vermögen. Die Spülschleusen sind
an Flußmündungen und kleinen Häfen angelegte Stauschleusen, die bei hinreichendem Hinterwasser geöffnet werden, worauf
das
Wasser durchschießt und die Versandungen wegspült.
2) Die Wasserregulierungsschleusen werden den
Sielen (s. d.) ähnlich konstruiert.
3) Die Reinigungsschleusen dienen zur
Aufnahme von Flußwasser oberhalb einer Stadt, um dasselbe durch die städtischen
Kanäle
zu treiben und unterhalb der Stadt wieder in den
Fluß zurückzuführen.
Bleiweiß,
[* 19] starke Bierbrauerei,
[* 20] Holzhandel und (1885) 3613 fast nur evang.
Einwohner. - S. war von 1245 bis 1583 Sitz der Hauptlinie der Grafen von Henneberg und gehörte bis 1815 zum königlich sächsischen
Anteil der ehemaligen GrafschaftHenneberg, seitdem zu Preußen.
[* 21]
Vgl. Geßner, Geschichte der Stadt S. (Schleusing. 1861);