Maßstab
[* 2 ] 1:850000.
Regierungssitze sind doppelt,
Kreisämter einfach unterstrichen.
Dampfer
Kabel
Lauenburg
[* 3 ]
Schleswig - Schleswig-
* 4
Seite 14.521.
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Artikel
»Schleswig-Holstein « .
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Fehmarn erworben, mußte sie aber 1295 an Dänemark
[* 5 ] wieder ausliefern. Als Herzog Erich II. (seit 1312) 1325 starb, nahm König
Christoph II. die Vormundschaft über den minderjährigen Waldemar V . in Anspruch, wurde aber von Erichs Schwager , dem Grafen Gerhard
III. von Holstein , selbst aus seinem Königreich vertrieben. Herzog Waldemar V. von S. wurde dann 1326 zum
König von Dänemark erhoben und trat das Herzogtum an Gerhard von Holstein als dänisches Lehen ab. Durch die Constitutio Waldemariana
ward zugleich ausgesprochen, daß in Zukunft S. mit Dänemark nicht vereinigt werden dürfe.
Als 1330 Waldemar den dänischen Thron
[* 6 ] wieder verlor, gab Gerhard das Herzogtum an Waldemar zurück, ließ
sich aber die Constitutio Waldemariana und die Nachfolge seines Hauses im Herzogtum bestätigen. Herzog Waldemar nahm 1360 seinen
Sohn Heinrich zum Mitregenten an. Dieser, seit 1364 alleiniger Herzog , trat dem großen Bund gegen Dänemark 1368 bei, doch nur,
weil er völlig unter holsteinischem Einfluß stand, wie ja auch sein Land zum Teil von Holstein besetzt
war.
Als er 1375 ohne Leibeserben starb, erhoben die Grafen Heinrich und Klaus von Holstein Ansprüche auf das Herzogtum, konnten aber
während der nach König Waldemars Tod eintretenden Thronstreitigkeiten die Anerkennung Dänemarks nicht erreichen; erst 15. Aug. 1386 wurde
Graf Gerhard VI. von Holstein zu Nyborg mit dem Herzogtum belehnt und das Recht der Erbfolge seinem Haus zugesichert.
Seitdem gab es ein Schleswig-Holstein . Die fernere Geschichte Schleswigs s. unter Schleswig-Holstein , S. 523.
Schweden und Norwegen
* 7
Schweden .
2) Ehemals ein Bistum im Herzogtum S., wurde 948 von König Otto d. Gr. errichtet und gehörte zunächst zur
Erzdiözese Hamburg-Bremen , seit 1104 zum Erzbistum Lund in Schweden .
[* 7 ] Nach dem Tode des letzten katholischen Bischofs Gottfried
(1541) folgten noch fünf evangelische Bischöfe . 1643 wurde das Bistum aufgehoben, sein Gebiet war schon früher von Dänemark
eingezogen.
[* 4 ] Hauptstadt der preuß. Provinz Schleswig-Holstein , in einem Halbkreis am Westende der Schlei gelegen,
Knotenpunkt der Linie Neumünster-Wamdrup der Preußischen Staatsbahn und der Eisenbahn S.-Angeln, ist über 4 km lang und besteht
aus den drei seit 1711 miteinander verbundenen Städten Friedrichsberg (vormals Kratzenberg) westlich, Lollfuß (Fußsteig
zur Kapelle des heil. Lollus) und Altstadt nördlich der Schlei . An letztere schließt sich dann noch südöstlich der
Stadtteil Holm (d. h. Insel ).
Bevölkerungsstatistisc
* 8
Bevölkerung .
Unter den kirchlichen Gebäuden (3 evangel. Kirchen , eine katholische und eine Baptistenkapelle) sind besonders der gotische
Dom (nach dem Brand von 1440 neu erbaut) mit dem Marmordenkmal des Königs Friedrich I. von Dänemark (von 1555) und einem mit
kunstvoller Holzschnitzerei (385 Hauptfiguren) versehenen Altarschrein (ein Werk Hans Brüggemanns von 1521)
bemerkenswert. Von andern Gebäuden ist nur das auf einer Insel zwischen der Schlei und dem Burgsee liegende Schloß Gottorf
(Residenz der Herzöge bis 1713, gegenwärtig Kaserne ) hervorzuheben. Die Bevölkerung
[* 8 ] belief sich 1885 mit der Garnison (ein
Infanteriebat. Nr. 84 und ein Husarenreg. Nr. 16) auf
15,187 Seelen , meist Evangelische , welche Leder -, Zündwaren-, Dachpappen - und Maschinenfabrikation, Eisengießerei ,
[* 9 ] Schiffbau , Fischerei ,
[* 10 ] Bierbrauerei
[* 11 ] und Schiffahrt betreiben. S. ist Sitz des Oberpräsidiums,
des Provinzialschulkollegiums,
eines Generalsuperintendenten und einer Regierung für die Provinz Schleswig-Holstein , einer Kirchenpropstei für die Propstei
Gottorf , eines Landratamtes für den Kreis
[* 12 ] S . und hat ein Staatsarchiv, ein Amtsgericht , ein Gymnasium , ein
adliges lutherisches Fräuleinstift (St. Johannis ) mit reichen Besitzungen, 2 Taubstummenanstalten , eine Provinzialirrenanstalt,
eine Idiotenanstalt etc. In der Nähe des ehemaligen Danewerks (s. d.) und an der Südostseite der Schlei der reizende Landsitz
Luisenlund, nach N. das Dorf St. Jürgen, auf dem Weg dahin ein Denkmal für den Maler Carstens . - Die
Stadt war schon 808 ein wichtiger Handelsort. In dem nahen Haddeby erbaute Ansgar die erste christliche Kirche in Dänemark ; 948 ward
in S . ein Bistum errichtet, und um 1200 erhielt der Ort Stadtrechte . In den Kriegen zwischen den Deutschen und Dänen 1848-64 war
S. durch das Danewerk ein wichtiger Platz, den die Dänen 5. April 1864 nach dem Schleiübergang der Preußen
[* 13 ] räumten.
Vgl. Sach , Geschichte der Stadt S. (Schlesw. 1875). -
Der Regierungsbezirk S. umfaßt die ganze Provinz Schleswig-Holstein (s. d.).