deren Mitglied S. seit 1811 war, ihn 1814 zum
Sekretär
[* 2] der philosophischen Abteilung erwählte, ließ er sich von seiner
Beschäftigung im Ministerien entbinden, wie er denn überhaupt wachsende Ungunst seitens der
Regierung zu erfahren hatte
und eine Zeitlang in
Gefahr stand, wegen angeblicher Demagogie in Untersuchung gezogen oder abgesetzt zu
werden. Die
Schriften der königlichen
Akademie bereicherte er durch eine große Anzahl von
Reden und Abhandlungen, namentlich
über einzelne schwierige
Punkte der Geschichte der alten
Philosophie.
Seine
Teilnahme an dem allgemeinen kirchlichen
Leben und eine klare Einsicht in die Bedürfnisse desselben hatte er schon bekundet
durch die 1804 anonym erschienenen »Zwei unvorgreiflichen
Gutachten in
Sachen des protestantischen Kirchenwesens in Beziehung auf den preußischen
Staat«, worin er namentlich auf die
Nachteile der Trennung der protestantischen
Kirchen hinwies. Als nun 1817 die
Union auf einer von ihm präsidierten
Synode zu
stande gebracht wurde und die Ausschreiben zur
Bildung einer
Presbyterial- und Synodalverfassung erschienen
waren, suchte er das Werk mit
Rat und That, wenngleich ohne Erfolg, zu fördern.
Ebensowenig richtete er aus im
Kampf gegen die lediglich im königlichen
Kabinett entstandene
Agende. Unter dem
Namen »Pacificus
Sincerus« schrieb er 1824 ein
»Theologisches Bedenken über das liturgische
Recht evangelischer
Landesherren«, das den alten
Streit über die Rechtsprinzipien in dem
Verhältnis zwischen
Kirche und
Staat wieder anregte. Als
Prediger
übte S. fortgehend, namentlich auf den gebildeten Teil des
Publikums, einen bedeutenden Einfluß aus.
Nach seinem erfolgten
Tod vereinigten sich seine
Freunde und Anhänger zur Herausgabe seiner Werke, welche in drei
Abteilungen (Berl. 1836-65) erschienen. Die erste Abteilung: »Zur
Theologie« (11 Bde.) enthält außer
den
oben erwähnten: »Die christliche
Sitte« und »Der christliche
Glaube« folgende Werke: »Einleitung in das
NeueTestament« (hrsg.
von
Lücke, 1845);
Schleiermachers
»PädagogischeSchriften« wurden besonders herausgegeben
von Platz (2. Aufl.,
Langens. 1876); auch sind seine
»Rätsel und
Charaden« (3. Aufl., Berl. 1883) zu erwähnen.
das Wegnehmen gröberer oder feinerer Teilchen von der Oberfläche eines Arbeitsstückes zur
Erzielung
einer glatten
Fläche (die oft später poliert wird), zur Formgebung oder zur Herstellung scharferSchneiden
oder
Spitzen an
Werkzeugen. Man benutzt zum S. runde umlaufende
Schleifsteine (s. d.), Handschleifsteine und zwar
Ölsteine (zum
S. von Stahlarbeiten, meist zum
Schärfen schneidender
Werkzeuge)
[* 6] und Wassersteine, ferner
Bimsstein, der mit einer passenden
Fläche versehen und stark mit
Wasser befeuchtet wird (meist auf
Silber, zuweilen auf
Kupfer,
[* 7]
Zink undMessing),
Kohle und verschiedene pulverförmige
Körper, welche, mit
Baumöl oder
Wasser zu einem dünnen Brei angemacht, auf geeignete
hölzerne oder metallene
Werkzeuge aufgetragen und mit diesen auf den Arbeitsstücken herumgerieben werden
(Schmirgel-,
Feuerstein-,
Sand-,
Glaspapier).
Das vorzüglichste Schleifpulver, der
Schmirgel, dient vorzugsweise zum S. von
Stahl,
Eisen,
[* 8]
Messing,
Britanniametall etc. Er
wird, mit
Öl befeuchtet, mittels eines passenden härtern oder weichern, wohl auch mit
Filz bekleideten
Holzes aufgetragen
und verrieben. Runde Gegenstände schleift man auf der
Drehbank
[* 9] und
Cylinder zwischen zwei mit bogenförmigen
Ausschnitten versehenen
und durch zwei
Schrauben
[* 10] nach
Bedürfnis zusammengeklemmten
Hölzern. Man verwendet den
Schmirgel auch nach Art der
Drehsteine, indem man ihn auf die Stirnfläche oder die ebene
Fläche einer rotierenden hölzernen, bisweilen mit
Blei,
[* 11]
Filz
oder
Leder belegten Holzscheibe aufträgt oder daraus besondere
Scheiben
(Schmirgelscheiben) fertigt.
Schleifmaschinen (Lapidares) mit mehreren feinern und gröbern
Scheiben benutzen besonders die Uhrmacher. Gegenstände mit
unregelmäßiger Oberfläche werden mit steifen
Borsten- und
Drahtbürsten,
Öl und
Schmirgel geschliffen.
Häufig bearbeitet man zwei zu schleifende
Platten mit
Öl und
Schmirgel aufeinander und erreicht dadurch am sichersten eine
völlige
Ebene derselben. Zum S. von
Messing und
Argentan benutzt man das Schleifpapier, welches entweder direkt aus freier
Hand
[* 12] gebraucht, oder auf
Holz
[* 13] geklebt wird.
Letztere ist ein federhartes Stahlblech, dessen
Kanten auf dem
Schleifstein so geschliffen sind, daß ihre Ränder scharf rechtwinkelig
gegen die breiten
Flächen stehen. Man streicht sie mit einem glatten, glasharten Ziehklingenstahl, wodurch
sie einen feinen, gegen die breite
Fläche aufstehenden
Grat erhalten, und schabt mit letzterm höchst zarte, staubartige Späne
von dem
Holz ab. Das so abgezogene
Holz wird nun mit der ebenen
Fläche eines
StückesBimsstein gerieben, während
man es mit
Leinöl, Leinölfirnis (mit
Terpentinöl verdünnt),Talg oder
Wasser befeuchtet.
Leinöl und noch mehr Leinölfirnis
machen das
Holz dunkel, deshalb schleift man
Mahagoni mit
Talg und ganz weiße
Hölzer mit
Wasser.
Gesims
[* 14] oder Leistenwerk schleift
man mit Bimssteinpulver, indem man letzteres auf ein mit
Öl benetztes
Stück Pappelholz streut, welches ebenso (nur entgegengesetzt)
ausgekehlt ist wie die
Arbeit. Nach dem S. wird das
Fett und der Schleifschmutz mit
Sägespänen, Kreidepulver,
Tripel-
¶
mehr
oder Ziegelmehl entfernt. Über das S. des Glases s. Glas.
[* 16] S. 390. Zum S. von Holz, Glas und dergleichen plattenförmigen Körpern
dient sehr vorteilhaft eine Schleifmaschine, diese besteht (s. Figur) aus einer rotierenden Scheibe a, die eine mit Sand bekleidete
Kautschukplatte trägt und nach und nach über die ganze Fläche T hinweggeführt wird. Zu diesem Zweck
befindet sich die Schleifscheibe an dem vordern Ende eines Arms b c, der sowohl bei o als bei u um vertikale Achsen drehbar,
also wie ein Armgelenk konstruiert ist, um somit leicht nach allen Stellen des Tisches geführt werden zu können. Die sehr
schnelle Drehung der Schleifscheibe erfolgt von der Riemenscheibe 1 aus durch die Transmissionen 2, 2, 3, 4.
das Zerstören von Festungswerken, welches, abgesehen von Fällen des Aufgebens einer Festung
[* 17] als solcher,
entweder infolge auferlegter Friedensbedingungen oder dann stattfinden kann, wenn man eine genommene feindliche Festung wieder
verlassen muß. - In der Musik heißt s. aufeinander folgende Töne aneinander gezogen vortragen, ohne
zwischen ihnen abzusetzen;
das Zeichen dafür ist ein bogenförmiger Strich über den betreffenden Noten.