Teilchen von
Metallen,
Schwefelmetallen etc. oder als Auflösungsmittel dienen sollen, indem
Bi- und Trisilikatschlacken noch
Basen, Singulo- und Subsilikatschlacken noch
Kieselsäure aufzunehmen vermögen. Liegt der
Schmelzpunkt der S. nicht zwischen
den betreffenden leicht und schwer reduzierbaren
Oxyden, so werden entweder erstere verschlackt, wenn die Schlacke früher
schmilzt, als sie sich reduzieren, oder letztere werden, wenn die Schlacke zu strengflüssig ist, teilweise
reduziert. Am häufigsten schlägt man bei Metallhüttenprozessen Eisenfrischschlacken oder geröstete
Schwefelkiese zu, deren
Eisenoxydul alle
Silikate leichtflüssig macht,
Kupfer- und
Bleioxyd austreibt, bei hoher
Temperatur sich selbst reduziert und
als Niederschlagmittel auf Schwefelungen wirkt.
Saure S. lassen sich zu
Bausteinen (Schlackensteinen) formen, während basische S. zu rasch erstarren
und nach dem Erkalten zerspringen. Glasige, spröde S. gehen bei langsamer Abkühlung in größern
Massen, z. B. unter einer
Kohlenlöschdecke, in steinige, harte (getemperte, basaltierte S.) über und geben ein ausgezeichnetes Chausseebaumaterial.
Granulierte S. dienen im Gemisch mit gebranntem
Kalk alsBausteine, als Unterlage für
Straßenpflaster
und
Eisenbahnen, als
Sand zum
Mörtel und zur Formerei,
[* 2] zu Schwefelbädern, zur Glasbereitung etc. Hochofenschlacken,
welche mit
Säuren gelatinieren, können zur Anfertigung von hydraulischen
Kalken, zum
Düngen, zu
Kitten und
Dachziegeln, zur
Darstellung von
Alaun,
[* 3]
Mörtel,
Zement, zur
Reinigung von
Holzsäure etc. benutzt werden.
Die sofortige Benutzung der mit S. gefüllten
Thäler zum
Ackerbau, nachdem sie mit etwas
Erde überfahren
sind, hat sich vorteilhaft erwiesen. Leitet
man in nicht zu basische, flüssige S. einen starken Luftstrom oder gespannten
Wasserdampf, so wird die Schlacke in äußerst feine
Fäden verteilt und bildet dann die
Schlackenwolle
(Ofenwolle). ZurDarstellung
dieses
Fabrikats läßt man die Schlacke in einem etwa 1
cm starken
Strahl herabfallen und leitet etwa 15
cm unter der Ausflußstelle
aus einer
Düse von sichelförmigem
Querschnitt einen Dampfstrahl gegen den Schlackenstrahl.
Dorf im preuß. Regierungsbezirk
Hildesheim,
[* 8]
Kreis
[* 9]
Goslar,
[* 10] an der
LinieWolfenbüttel-Harzburg der Braunschweigischen
Staatsbahn, hat eine evangelische und eine kath.
Kirche, ein
Schloß, ein Rettungshaus, eine Zuckerfabrik, Maschinenfabrikation
und (1885) 2274 Einw.
Markt im österreich. Herzogtum
Steiermark,
[* 11] Bezirkshauptmannschaft Gröbming, an der
Enns und der
Eisenbahn
Bischofshofen-Selzthal, mit Bezirksgericht und
(1880) 974 Einw.
(Somnus), derjenige physiologische Zustand, in welchem die Äußerungen des
Bewußtseins zurücktreten oder selbst
vollständig aufgehoben sind. Über die nächste
Ursache dieses Zustandes konnten bisher nur
Vermutungen aufgestellt werden.
Während des Schlafs setzen die äußern
Sinne ihre spezifischen Verrichtungen aus, die willkürlichen
Bewegungen fehlen, und der gesamte
Stoffwechsel wird erheblich gemindert. Die auch während des Schlafs vorhandene
Reaktion
auf äußere
Reize braucht durchaus nicht auf einen noch vorhandenen Rest von Seelenfunktionen zurückgeführt zu werden,
sondern steht im vollen
Einklang mit unsern Kenntnissen von den geordneten Reflexbewegungen.
Der tiefe S. ist ruhig und dauert in der
Regel länger, der leise S. ist zugleich auch unruhig; der Anfangsschlaf
ist der tiefste und vorzugsweise erquickende: in ihm kommen die Verrichtungen des
Körpers am meisten zur
Ruhe. Verhältnismäßig
am längsten erhält sich beim
Einschlafen von allen Sinnesthätigkeiten das
Gehör.
[* 13] Nach dem normalen
Ablauf
[* 14] des Schlafs hat sich der Erwachte vollständig erholt. Das Hungergefühl nach dem S. ist trotz des vorangegangenen
Fastens nicht besonders lebhaft, die
Sinne sind geschärft, die
Aufmerksamkeit gesteigert.
Man ist zu jeder körperlichen und geistigen Anstrengung neu gekräftigt. Diese
Wirkungen bleiben aber nach einem zu langen,
das individuelle
Bedürfnis übersteigenden
S. in der
Regel aus. Im spätern Verlauf des Schlafs werden
die
Sinne empfindlicher, die
Träume lebhafter und deren Einfluß auf den
Körper größer; die
Muskeln
[* 15] sind weniger ruhig; der
Organismus nähert sich allmählich den Verhältnissen, die das
Wachen charakterisieren, und kommt in einen Halbschlaf, in
welchem der
Verkehr mit der
Außenwelt nach und nach wieder angeknüpft wird, so daß das Erwachen infolge
der geringfügigsten äußern oder innern Veranlassung eintritt.
Das Schlafen wird begünstigt durch körperliche und geistige
Ermüdung, durch Minderung der äußern Sinnesreize oder durch
fortgesetzte monotone Einwirkung solcher (z. B. durch einförmige
Geräusche), ferner durch
Kälte, starke
Mahlzeiten, den
Genuß von
Spirituosen und gewisser
Gifte (Narkotika). Als äußere Weckungsmittel dienen die Sinnesreize, namentlich
der
Schall,
[* 16] grelles
Licht,
[* 17] Erregungen der Hautnerven.
Starke Verminderung oder völliges Aufhören gewohnter
Reize können ebenfalls
erwecken. Der
Müller erwacht, sobald das gewohnte
Geräusch des Mühlwerkes aufhört.
Vgl.
Preyer, Über die
Ursache des Schlafs
(Stuttg. 1877);
Spitta, Die Schlaf- und Traumzustände der menschlichen
Seele
(Tübing. 1878);
(Agrypnia,Asomnia), nervöser Zustand, welcher bei längerer Dauer, namentlich bei
¶
mehr
Kindern und jungen Leuten, zu den quälendsten, erschöpfendsten Zwischenfällen gehört. Die S. verbindet sich oft mit
allgemeinem Unbehagen, Kopfweh, Muskelzuckungen, ängstlichen Träumen und Aufschrecken; sie hinterläßt Abspannung, üble
Laune, Nervenreizbarkeit, Appetitmangel etc.; ist sie andauernd vorhanden, so hat sie Lebensüberdruß
zur Folge und führt nicht selten zum Selbstmord. Die S. beruht immer auf einem gereizten Zustand der sensibeln
Nerven,
[* 20] mag die Reizung nun eine mehr psychische sein, wie bei lebhaften Gemütsaffekten, geistiger Überanstrengung,
lebhaftem Schmerz, oder mag sie körperlich bedingt sein durch Blutwallungen, Fieber, Rausch, übermäßigen Genuß von Thee und
Kaffee, durch Tabakrauchen, Mißbrauch von narkotischen Arzneimitteln, durch juckende Hautkrankheiten
[* 21] (Krätze,
Prurigo), durch Husten, Herzklopfen, Atemnot u. dgl. Die Behandlung der S., möge
sie nun für sich bestehen, wo sie meist ein Vorbote schwerer Nerven- und Geisteskrankheiten ist, oder möge sie die Begleiterin
andrer Krankheiten sein, richtet sich hauptsächlich auf Vermeidung der oben genannten Ursachen, daher auf geistige und körperliche
Beruhigung, auf Zerstreuung desGeistes, auf zweckmäßige Regulierung der geistigen und körperlichen Thätigkeiten.