(Schirwa,
Kilwa), großer
Salzsee in
Ostafrika, südlich vom
Nyanza, vom Schirefluß durch die Zombaberge getrennt.
Er empfängt zahlreiche kleinere Zuflüsse, hat aber keinen Abfluß.
Südwestlich davon liegen die englischen Missionsstationen
Magomero und weiter
Blantyre.
[* 1] gewöhnliche Bezeichnung einer Anzahl
Pilze
[* 4]
(Schimmelpilze), welche als faseriger, flockiger oder staubiger,
weißer, grauer, bläulichgrüner, gelblicher, rötlicher, bräunlicher oder schwärzlicher Überzug auf an der
Luft befindlichen
leblosen
Körpern der verschiedensten Art sich bilden und den Beginn einer
Fäulnis der organischen
Substanzen,
aus denen diese
Körper bestehen, bezeichnen. Zuerst bildet sich aus zufällig auf die Unterlage gefallenen
Sporen des
Schimmelpilzes
[* 1]
(Fig. 1
Aa) ein
Mycelium
[* 1]
(Fig. 2b) in Form langer, dünner, vielfach verzweigter
Pilzfäden, welche sich von einzelnen
Punkten
aus allseitig zentrifugal ausbreiten, indem sie oft mit
großer
Geschwindigkeit an ihren
Spitzen weiter
wachsen, so daß der S. nicht selten rasch über große
Flächen sich ausdehnt.
Die Myceliumfäden erzeugen alsbald zahlreiche vertikal von der Oberfläche sich erhebende Fruchthyphen
[* 1]
(Fig. 1 Ab,
[* 1]
Fig. 2 c), welche bei schwacher Vergrößerung wie ein kleiner
Wald erscheinen. Auf diesen sind gewöhnlich
reiche
Mengen von ihnen erzeugter
Sporen angehäuft
[* 1]
(Fig. 1
Cd), und der S. nimmt daher in dieser
Periode eine mehr staubige
Beschaffenheit an. Die
Schimmelpilze gehören sehr verschiedenen
Gattungen und selbst verschiedenen
Familien an; sie werden nach
den Merkmalen ihrer Fruchthyphen unterschieden; auch findet man auf gewissen
Substraten fast immer nur
bestimmte
Arten, während andre auf allen möglichen
Körpern sich ansiedeln. Nur die Mukorineen stellen in der Form des Schimmels
den vollständigen
Pilz
[* 5] (Fig. 1) dar; alle übrigen
Schimmelpilze sind nur die konidienbildenden Zustände vollkommener
Pilze
aus der
Klasse der
Askomyceten, besonders unter den
Perisporiaceen und
Pyrenomyceten. Die konidienabschnürenden Fruchthyphen
[* 1]
(Fig. 3) derselben bilden den
S., und erst, wenn dieselben vorüber sind, und auch nur unter gewissen Umständen und verhältnismäßig
selten, erscheinen auf dem
Mycelium die vollkommenen
Früchte, nämlich die
Perithecien.
Daher kennt man noch nicht einmal von
allen
Schimmelpilzen diese vollkommene Fruchtform. Die gewöhnlichsten
Schimmelpilze sind: der gemeineKopfschimmel
(MucorMucedoL.,
[* 1]
(Fig. 1) und der ähnliche
Mucor stolonifer, die auf allen möglichen organischen
Substanzen wachsen (s.
Mucor);
häufig begegnet
man auch dem Cephalothecium roseumCorda, welches auf faulenden Pflanzenteilen weißen oder blaßroten S. darstellt und durch
birnförmige, zweizellige Sporen, die ein Köpfchen auf den unverzweigten Fruchthyphen bilden, ausgezeichnet ist, desgleichen
dem Acrostalagmus cinnabarinusCorda, dessen zierlich baumförmige Fruchthyphen viele quirlständige und wiederholt
quirlförmig verzweigte Äste mit endständigen, runden Sporenköpfen haben, und welcher einen ziegelroten S. an faulenden
Vegetabilien bildet, besonders an faulen Kartoffelknollen, wo auch Fusisporium solaniMart. wächst, dessen wenig verzweigte
Fruchthyphen weiße oder gelbliche, dichte Polster bilden und spindelförmige, mehrzellige Sporen tragen.
Als S. bezeichnet
man wohl auch gewisse üppig entwickelte, aber steril vorkommende Myceliumformen, die sich an dumpfen,
der Luft und dem Licht
[* 8] entzogenen Orten entwickeln, wie das sogen. Kellertuch (Rhacodium cellarePers.), welches in Kellern an alten
Fässern und sonstigem Holzwerk oft mehrere Fuß ausgebreitete, dicke, samtartig weiche, schwarze, grün schillernde, aus
verfilzten Myceliumfäden gebildete Überzüge darstellt, oder wie die sogen.
Wetterzotte oder Schwindfaser (Hypha floccosaLink), welche sich wie baumwollartige, an der Luft zusammenfallende, schneeweiße
Fäden in Bergwerken zeigt.
Die Schimmelpilze ziehen ihre Nahrung aus den Substanzen, auf denen sie sich ansiedeln, und bedingen dadurch zugleich die Zersetzung
und Verderbnis derselben; aber man weiß noch nicht, in welcher Weise sie die verschiedenen fäulnisfähigen
Substanzen chemisch zersetzen. Das Verschimmeln läßt sich nur vermeiden, wenn man die Sporen der Schimmelpilze fern hält,
die allerdings überall in der Luft verbreitet sind. Eingekochte Früchte u. dgl. bleiben in luftdicht verschlossenen
Gefäßen schimmelfrei, wenn nicht schon beim Verschließen zufällig Sporen hineingeraten sind, oder wenn
die hineingeratenen Sporen durch anhaltende hohe Temperatur getötet wurden.
Empfehlenswert ist das Aufstreuen einer etwa 6 mm dicken Schicht gepulverten Zuckers auf die Oberfläche der Früchte. Nicht
verschließbare, leicht schimmelnde Eßwaren, wie Schinken, Würste u. dgl., bestreiche man mit einer breiigen
Auflösung von Kochsalz in Wasser; die Salzkruste schützt nicht nur, sondern erstickt auch schon vorhandenen
S. Das Faulen und Schimmeln größerer reifer Früchte läßt sich oft schon durch Einhüllen derselben in Baumwolle
[* 9] oder Papier
vermeiden.
[* 7]
^[Abb.:
Fig. 3. Entwickelung der Konidien auf der Fruchthyphe von Penicillium. A junger Zustand der Fruchthyphe. B Dieselbe hat mehrere Seitenäste und eine einzige endständige Konidie gebildet. C Älterer Zustand mit zahlreichen Konidien.]
[* 1] Hendrik Jan, holländ. Dichter und Schriftsteller, geb. zu
's Graveland, erst in Handelsgeschäften thätig, jetzt Direktor des Niederländischen Kreditvereins. Schriftstellerisch
trat er zuerst als Bühnendichter auf; sein erstes Drama war »Joan Woutersz« (1847),
dem 1848 »Gondebald«, 1849 »Giovanni di
Procida«, 1851 »Napoleon Buonaparte, eerste konsul« folgten. Alle diese Dramen wurden mit Beifall aufgenommen und erschienen
gesammelt mit andern unter dem Titel: »Dramatische poezij« (1885, 3 Bde.).
Ferner gab S. »Verspreide gedichten« (2. Aufl.
1874) heraus. Seit 1857 schrieb er eine Reihe meist historischer Romane, von welchen »Mary Hollis« (1860),