oder Schichtensystem bezeichnet. Die einzelnen
Schichten eines solchen
Systems können dem
Material nach gleich oder verschiedenartig
sein. Bei Ungleichheit des
Materials ändert sich die
Beschaffenheit der einzelnen
Schichten oft ganz allmählich; es stellt
sich beispielsweise ein
Bestandteil zuerst in geringer
Menge ein, nimmt einen immer bedeutendern
Anteil an derZusammensetzung
des Gesteins und dominiert endlich. So verwandeln sich glimmerfreie
Sandsteine in glimmerreiche, oder es entsteht durch allmähliche
Verfeinerung des
Korns ein Schichtensystem, dessen
Schichten nach unten
Konglomerate, nach
obenSandsteine sind.
Zeigen zwei aufeinander folgende Schichtensysteme untereinander parallele S., sei es horizontale, sei es gleichartig streichende
und fallende, so sind sie konkordant, im entgegengesetzten
Fall diskordant. In der
Richtung der Verbreitung der
Schichten können
Schichtensysteme dadurch ineinander übergehen, daß sich zwischen das
Material des einen zuerst dünne, nach einer bestimmten
Richtung aber immer mächtiger werdende
Schichten eines verschiedenartigen
Materials eindrängen, bis sie
zuletzt das
System allein zusammensetzen. Da die mittlern
Partien unter solchen Verhältnissen
Wechsellagerung zeigen und sich
die abwechselnden
Schichten nach entgegengesetzten
Richtungen auskeilen, so spricht man von einem Übergang durch auskeilende
Wechsellagerung.
Schichtensysteme, deren einzelne
Schichten von einem tiefsten
Punkt aus nach allen
Richtungen ansteigen,
heißen
Becken
(Bassins).
Fallen
[* 2] die
Schichten von den Seiten
(Flügeln) aus nicht sowohl einem
Punkt, sondern einer
Linie zu, so
entsteht eine
Mulde mit der Muldenlinie. In beiden
Fällen sind die
Schichten synklin, d. h. sie fallen von entgegengesetzter
Richtung einander zu. Zeigt ein Schichtensystem einen höchsten
Punkt im Innern, von dem die
Schichten allseitig
abfallen, so ist es kuppelförmig und wird zum
Sattel, wenn kein
Punkt, sondern eine
Linie (Sattellinie) das
Höchste der
Schichten
bildet.
Fehlt dieses
Höchste infolge späterer
Erosion,
[* 3] so entsteht ein Luftsattel. Die
Schichten der
Kuppel und des
Sattels sind antiklin,
d. h. sie fallen nach entgegengesetzter
Richtung voneinander ab. Der
Bildung nach weist das Auftreten der S. auf successive
Entstehung der einzelnen
Schichten hin, sei es durch allmählichen
Absatz aus
Wasser (S. der sedimentären
Gesteine),
[* 4] sei es
durch lagenweise Ausbreitung des mittels wiederholter
Eruptionen gelieferten vulkanischen
Materials (vgl.
Vulkane).
[* 5] In beiden
Fällen würde die tiefere (liegende)
Schicht die ältere, die höhere (hangende) die jüngere sein, die
Bildung selbst sich
also in der
Richtung von unten nach
oben vollzogen haben. Es ließe sich aber auch nach
Analogie des allmählichen
Ansatzes der
Eisschichten auf einem immer tiefer ausfrierenden
See eine
Bildung derSchichten in der
Richtung von
oben
nach unten denken.
Diejenigen Geologen, welche in gewissen geschichteten
Gesteinen
(Gneis,
Glimmerschiefer) die ersten Erstarrungsprodukte der
ehemals feurig-flüssigen
Erdkugel ansprechen, würden
für die S. dieser
Gesteine eine ähnliche Entstehungsart anzunehmen
haben. Hinsichtlich der ursprünglichen
Lage der
Schichten setzt die S., vorzüglich der sedimentären
Gesteine, weniger
die des vulkanischen
Materials (vgl.
Vulkane), eine annähernd horizontale
Richtung voraus. Die so häufigen
Abweichungen von der
Horizontalität müssen demnach als
Resultate späterer, nach der
Bildung erfolgter Schichtenstörungen gedeutet werden. Vgl.
Hebung
[* 6] und
Verwerfung.
1)
Margarete, geborne
Hamel, berühmte Sängerin, geb. zuMainz,
[* 7] verheiratete
sich 1791 mit dem Violinvirtuosen
Ernst S. (gest. 1813 in
Berlin),
[* 8] debütierte ein Jahr später in
Mainz als Sängerin, ging 1794 nach
Hamburg
[* 9] und bald darauf nach
Berlin, wo sie zugleich als Kammersängerin angestellt wurde und infolge des Zerreißens
einer Halsarterie nach kaum beendigter Mitwirkung bei der Aufführung von
RighinisTedeum im
Berliner
[* 10]
Dom
starb.
Frau S. wird von den Zeitgenossen sehr hoch gestellt und gleich nach der
Mara genannt, namentlich als Interpretin
Glucks.
ist, was sich schickt (»chic« hat), d. h.
den gegebenen Verhältnissen, insbesondere den eben herrschenden
Anstands- und
Sitten-, aber auch
Geschmacks- und Kunstregeln,
gemäß ist, und daher mit dem unbedingt, d. h. unter allen Umständen
und zu allen
Zeiten (in
Kunst und
Sitte), Gebotenen keineswegs eins sein muß, aber auch mit diesem nicht in direktem Widerstreit
sich befinden darf.
Wer dasselbe mit Leichtigkeit zu finden, d. h. sich zu schicken, weiß, heißt geschickt.
Clarke (s. d. 1) hat das Schickliche (the fitting) seiner
Moral zuGrunde gelegt.
(Geschick), sowohl das Geschickte, d. h. entweder ein einzelnes Ereignis oder eine ganze
Reihe von solchen, als auch das Schickende, d. h. das (im
Gegensatz zur
Gottheit) unpersönlich gedachte
¶
mehr
Wesen, von welchem die Begebenheiten und Verhältnisse ausgehen, die wir Schicksale nennen. Im erstern Sinn unterscheidet man
verdientes (selbstverschuldetes) und unverdientes (unverschuldetes), im letztern gerechtes (Nemesis) und ungerechtes S. (Fatum).
Das verdiente S. (Lohn) ist Belohnung, wenn es durch eine Wohlthat, Strafe, wenn es durch eine Missethat herbeigeführt, das
unverdiente S. (Los) tragisch, wenn es dem Betroffenen verderblich, komisch, wenn es demselben unschädlich
ist. Das gerechte S., welches das Los des Handelnden nach dessen moralischer Beschaffenheit bestimmt, heißt moralische (sittliche),
das gegen diese gleichgültige (blinde) Fatum dagegen physische (mechanische) Weltordnung. Dem S. im ersten Sinn steht der (grundlose)
Zufall, dem S. im zweiten Sinn die (persönliche) Vorsehung gegenüber.