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von dem treibenden Wasser durchflossen wird, ihm zum Zweck der Reinigung des letztern den Zutritt gestatte und es dulde, daß Schlamm, Sand u. dgl. auf das Ufer geworfen werde.
von dem treibenden Wasser durchflossen wird, ihm zum Zweck der Reinigung des letztern den Zutritt gestatte und es dulde, daß Schlamm, Sand u. dgl. auf das Ufer geworfen werde.
s. Paternosterwerke. ^[= (Rosenkranzmühlen, franz. Chapelets, engl. Chainpumps), Maschinen, welche dazu dienen, Wasser ...]
die breiten Vorderzähne der Wiederkäuer [* 2] etc.;
dann die breiten Zähne, [* 3] welche Schafe [* 4] mit zunehmendem Alter statt der spitzigen Milchzähne bekommen.
Hippolyt August, Bühnendichter, geb. zu Winnweiler in der Rheinpfalz, studierte 1852-56 zu München [* 5] Rechtswissenschaft, trat dann in den Staatsdienst und ward 1868 zum Assessor in Germersheim befördert. Nachdem er noch in demselben Jahr mit seinem Lustspiel »Schach dem König« (Wien [* 6] 1869) den vom Wiener Hofburgtheater ausgesetzten ersten Preis gewonnen hatte, nahm er einen einjährigen Urlaub, den er in Wien verlebte, und begab sich dann nach Speier, [* 7] wo er, schon länger kränkelnd, starb.
Außer dem genannten Preislustspiel, worin er einen urwüchsigen Humor und einen glücklichen Griff für drastisch wirkende Situationen bei im ganzen mangelhafter Technik bekundet, veröffentlichte er noch: »Vater Brahm«, Volksschauspiel (Mainz [* 8] 1871);
»Ein Erbfolgekrieg«, Lustspiel (Leipz. 1871),
und die Novelle »Dorothea« (Regensburg [* 9] 1873).
Zahlreiche Bühnenstücke, wie: »Verwechselte Annoncen«, »Der Gaisbock von Lambrecht«, »Eine Frau um eine Schnepfe«, »Das Mußestündchen des Ministers« u. a., sind ungedruckt geblieben.
alter Elch- oder Damhirsch (wegen des schaufelförmigen Geweihs);
s. Geweih, S. 285.
Turngeräte, die in Schwingung [* 10] versetzt werden können. So die Wippe, ein an einem aufrechten Ständer, etwa in Kopfhöhe der Übenden, in senkrechter Ebene drehbar angebrachter leichter Balken mit Querhölzern an den Enden zum Greifen der Hände;
oder auch ein in geringerer Höhe entsprechend drehbares Brett zum Auftreten.
Andre S. hängen frei an Seilen oder Ketten, wie insbesondere das Schaukel- oder Schwebereck (Trapez), [* 11] die vielbenutzten Schaukelringe und die (an den vier Enden getragene) Schaukeldiele.
s. Granit. ^[= ein weitverbreitetes gemengtes kristallinisches Gestein, aus Feldspat (zum Teil nur weißem, ...]
Heinrich, Maler, geb. zu Tübingen, [* 12] bezog 1858 die königliche Kunstschule in Stuttgart, [* 13] studierte dann an der Tierarzneischule Anatomie und siedelte 1864 nach München über, wo er als Genre- und Tiermaler thätig ist. S. bereiste wiederholt England, Frankreich, die Niederlande [* 14] und Italien, [* 15] wo er eifrig Kunst- und kunsthistorische Studien trieb. Von seinen Gemälden sind hervorzuheben: Kindesraub (München, Neue Pinakothek), Kirchweihe, Ertappt, landwirtschaftliche Preisverteilung, Brotneid, der Hochzeitlader (Galerie zu St. Gallen), der Jongleur, Volksfest in Kannstatt [* 16] (Staatsgalerie zu Stuttgart), der Hahnentanz u. a. Auch ist er ein geschickter Zeichner und Illustrator und lieferte einen Cyklus Typen vom Kannstatter Volksfest.
Heinrich, Volksschriftsteller, geb. zu Neustadt [* 17] a. d. Heide, besuchte 1861 bis 1864 das Seminar in Koburg, [* 18] wirkte dann als Lehrer an mehreren Orten (zuletzt in Weißenbrunn bei Schalkau), mußte aber 1872 aus Gesundheitsrücksichten seinen Beruf aufgeben und starb bereits zu Davos in der Schweiz, [* 19] wo er Heilung seines Leidens gesucht hatte. Schaumbergers Gebiet ist die Dorfgeschichte auf dem lokalen Boden seiner engern Heimat. Edle Gesinnung und sichere Darstellung der Charaktere bei schlichter volkstümlicher Sprache [* 20] zeichnen seine Erzählungen aus, unter denen wir »Vater und Sohn« (3. Aufl. 1885),
»Zu spät« (3. Aufl. 1883) und »Im Hirtenhaus« (5. Aufl. 1884) besonders hervorheben. In dem Roman »Fritz Reinhardt« (3. Aufl. 1881, 3 Bde.) hat S. seinen eignen Entwickelungsgang geschildert. Seine »Gesammelten Werke« erschienen in 9 Bänden (Braunschw. 1875-76).
Vgl. Möbius, Heinr. S. (Wolfenb. 1883).
1) (eigentlich Schauenburg) vormalige deutsche Grafschaft im westfälischen Kreis, [* 21] an der Weser, zwischen dem hannöverschen Fürstentum Kalenberg, der Grafschaft Lippe [* 22] und dem Fürstentum Minden, [* 23] benannt nach der Burg Schauenburg zwischen Rinteln und Oldendorf, deren Erbauer Adolf I., bisher von Santersleben genannt, um 1030 von Kaiser Konrad II. mit dem umliegenden Landstrich belehnt ward. Sein Enkel Adolf III. erhielt 1106 von Kaiser Lothar die Grafschaft Holstein (s. d., S. 662). S. blieb mit Holstein vereinigt, bis 1290 Adolf VII., Gerhards I. von Holstein-Rendsburg Sohn, die Nebenlinie S. begründete, welcher jedoch in Holstein die Grafschaft Pinneberg verblieb.
Nach dem Aussterben der Holsteiner Hauptlinie 1459 machte Otto II. vergebens seine Ansprüche auf das Herzogtum Holstein gegen Dänemark [* 24] geltend und begnügte sich mit einer Geldentschädigung. Otto IV., von 1531 bis 1537 Bischof von Hildesheim, [* 25] gab das Stift auf und übernahm 1544 die Verwaltung der Grafschaft, in welcher er 1558 die Reformation einführte. Nachdem das Geschlecht mit Ernst III. von Kaiser Ferdinand II. 1619 in den Reichsfürstenstand erhoben worden, erlosch es 1640 mit Otto VII. von S.-Gehmen, worauf dessen Mutter Elisabeth, Gemahlin des Grafen Georg Hermann, Tochter des Grafen Simon von der Lippe, ihren Bruder, den Grafen Philipp von der Lippe, 1643 zu ihrem Erben ernannte.
Ein Teil der schaumburgischen Besitzungen, die Grafschaft Pinneberg, wurde von Dänemark eingezogen; das jetzige hannöversche Amt Lauenau und ein Teil von Hameln [* 26] aber mußten 1647 den Herzog Georg von Braunschweig-Lüneburg, welcher sich derselben auf Grund eines Vertrags von 1595 bemächtigt hatte, überlassen werden. Zugleich erhoben die Landgräfin Amalie Elisabeth von Hessen-Kassel und das Bistum Minden Ansprüche. Im Westfälischen Frieden kam es zu einem Vergleich, durch den Philipp die Ämter Stadthagen, Bückeburg, [* 27] Arensburg und Hagenburg nebst einem Teil des Amtes Sachsenhagen, der Landgraf von Hessen-Kassel aber die Ämter Schaumburg, Rodenberg und den übrigen Teil von Sachsenhagen erhielt.
Der kurhessische Anteil, der jetzt zur preußischen Provinz Hessen-Nassau [* 28] gehörige Kreis Rinteln, liegt zwischen Hannover, [* 29] Lippe-Detmold, S.-Lippe und der preußischen Provinz Westfalen [* 30] und hat einen Flächenraum von 452 qkm (8,2 QM.) mit (1885) 39,942 meist protest. Einwohnern.
Von S. erhielten 1831 die morganatische Gemahlin des letzten Kurfürsten von Hessen [* 31] den gräflichen Titel (s. Hanau, [* 32] Fürstin von).
Vgl. Piderit, Geschichte der Grafschaft S. (Rinteln 1831);
Freudenstein, Geschichte des Waldeigentums in der vormaligen Grafschaft S. (Hannov. 1879).
Der lippesche Anteil bildet das Fürstentum Schaumburg-Lippe (s. d.).
2) Standesherrschaft des ehemaligen Herzogtums Nassau, etwa 70 qkm groß, früher reichsunmittelbar, aber ohne Stimme auf dem Reichstag, gehörte ehemals dem Haus Limburg, [* 33] kam 1279 an das Haus Westerburg, ward 1656 von der Gräfin von Holzappel durch Kauf erworben und auf ihre Tochter Elisabeth, die ¶
Gemahlin des Fürsten Adolf von Nassau-Dillenburg, vererbt. Nachdem diese Linie Nassau-S. schon mit ihrem Stifter 1676 erloschen war, ging die Grafschaft S. nebst der Grafschaft Holzappel an Anhalt-Bernburg über. So entstand die Nebenlinie Anhalt-Bernburg-Hoym-S., die mit dem Fürsten Friedrich Ludwig Adolf im Mannesstamm erlosch, worauf die anhaltischen Güter an Anhalt-Bernburg zurückfielen, die Grafschaften S. und Holzappel aber durch die älteste Tochter ihrem Gemahl, dem Erzherzog Joseph von Österreich, [* 35] Palatin von Ungarn [* 36] (gest. 1847), zugebracht und auf ihren Sohn, den Erzherzog Stephan, vererbt wurden, der davon den Titel Fürst von S. annahm und 1850 das Schloß S. auf einem Berg im SW. von Dietz erbaute. Nach dessen Tod (1867) fielen beide Grafschaften an den Prinzen Georg Ludwig von Oldenburg, [* 37] der ein Enkel einer jüngern Tochter des Fürsten Friedrich Ludwig Adolf ist. Doch strengte der Fürst von Waldeck [* 38] dagegen einen Prozeß an, welcher 1887 zu seinen gunsten entschieden wurde.
3) Grafschaft im Erzherzogtum Österreich ob der Enns, früher ebenfalls reichsunmittelbar, seit 1361 und definitiv seit 1548 unter österreichischer Lehnshoheit, gehörte bis 1559 einem besondern Grafengeschlecht. Anna, die Schwester des letzten Grafen, Wolfgang, wußte einen Teil derselben (Efferding, Mistelbach etc.) ihrem Gatten Erasmus von Starhemberg zu retten.