andre liegen teilnahmlos und apathisch da.
Kinder werden nicht selten von vorübergehenden Zuckungen befallen.
Andre Kranke
ertragen das Vorläuferstadium viel leichter und scheinen während desselben kaum ernsthaft krank zu sein. Das
Stadium des
Scharlachausschlags kündigt sich fast immer durch eine
Steigerung des
Fiebers an. Auch die
Kopfschmerzen, das Schwächegefühl,
die Aufregung oder
Apathie der Kranken steigern sich, und gerade in dieser Zeit werden bei
Kindern am häufigsten
konvulsivische Anfälle beobachtet.
Die dunkelste
Röte findet sich am
Hals, an den Streckseiten der
Arme und
Beine, an den
Gelenken,
Händen und
Füßen. Mit dem
Ausbruch
des
Exanthems steigern sich die Halsbeschwerden, die Rötung des
Gaumens wird stärker, die
Zunge zeigt
nicht bloß an den Rändern, sondern auch auf dem
Rücken, von dem sich der anfangs vorhandene Belag gewöhnlich abgestoßen
hat, eine dunkle Himbeerröte
(»Himbeerzunge«). Das
Stadium der
Blüte
[* 2] des
Ausschlags, welches 4-5
Tage anzudauern pflegt, ist
dadurch charakterisiert, daß etwa am zweiten
Tag desselben das
Fieber, der
Ausschlag und die Halsbeschwerden
ihren Höhepunkt erreichen.
Der
Harn enthält jetzt reichliche
Mengen abgestoßener Nierenepithelzellen und häufig etwas
Eiweiß. Auch das Allgemeinbefinden
der Kranken ist zu dieser Zeit am schwersten beeinträchtigt. Dann aber pflegen sämtliche Krankheitserscheinungen langsam
abzunehmen, die Pulsfrequenz und Temperaturerhöhung herabzugehen; dasExanthem erblaßt, die
Schlingbeschwerden
werden geringer, und das Allgemeinbefinden bessert sich. Gewöhnlich am fünften
Tag nach dem
Ausbruch des
Exanthems beginnt
das
Stadium der
Abschuppung.
Die
Haut,
[* 3] welche bisher gerötet war, wird blaß, rauh und spröde, und die
Epidermis
[* 4] löst sich in vielen kleinen Fetzen oder
in größern
Lappen ab; es verlieren sich auch die letzten
Spuren des
Fiebers und der Halsbeschwerden. Die
Krankheit endigt bei normalem und gutartigem Verlauf in der 3.-4.
Woche mit vollständiger
Genesung. Zu den gutartigen
Fällen
von S. rechnet man auch noch zwei rudimentäre
Formen der
Krankheit, nämlich das S. ohne Halsbeschwerden (scarlatina sine
angina) und solche
Fälle von
Angina, welche zur Zeit einer Scharlachepidemie auftreten, bei welchen aber
kein Scharlachausschlag auf der äußern
Haut vorhanden ist (scarlatina sine exanthemate).
Ist der Verlauf ein ungünstiger, so kann in jedem
Stadium der
Tod eintreten, entweder unter
Steigerung der fieberhaften Allgemeinkrankheit
oder der Rachendiphtheritis oder der
Nierenentzündung. Im letztern
Fall entsteht
Wassersucht. Die Behandlung
erfordert, wie bei allen
Seuchen, mehr Vorsichtsmaßregeln als
Mixturen. Strenge
Absonderung des
Kindes ist dringend geboten,
daneben achte man auf jede Verdauungsstörung und frage bei etwanigen Mandelschwellungen ungesäumt um ärztlichen
Rat.
Bei normalen Scharlachfällen sorgt man für eine gleichmäßige, eher kühle (15-20° C.) als zu warme
Temperatur des
Krankenzimmers, welches sorgfältig und öfters gelüftet werden muß. Als
Getränk passen kühles
Wasser oder
eine säuerliche
Limonade, als
Nahrung einfache, dabei leicht nährende
Suppen,
Milch u. dgl. Der Kranke muß bis zur beendigten
Abschuppung im
Bett
[* 5] bleiben und auch dann noch ängstlich vor
Erkältungen geschützt werden, daher mindestens
noch 14
Tage das
Zimmer hüten.
Sonst ist in gutartigen
Fällen keine besondere medikamentöse Behandlung erforderlich. Erreicht in bösartigen
Fällen die
Körpertemperatur eine gefahrdrohende
Höhe, so leisten abkühlende Vollbäder und Einwickelungen des ganzen
Körpers in nasse,
kalte Leintücher vorzügliche
Dienste.
[* 6] Diese Einwickelungen müssen drei- bis sechsmal hintereinander in
Pausen von 10-15
Minuten wiederholt werden, worauf der Kranke in das
Bett geschafft wird, bis sich neue
Entwickelungen nötig
zeigen.
Galmeigrube bei dem schlesischen Dorf
Piekar (s. d.). ^[= (Deutsch-P.), Dorf im preuß. Regierungsbezirk Oppeln, Kreis Beuthen, hat eine kath. Pfarrkirche, ...]
(v. ital. scaramuccia), bei zufälligem Zusammentreffen
entstehendes kurzes
Gefecht zwischen kleinen Truppenabteilungen, bei dem von keiner Seite eine ernste
Entscheidung gesucht
wird.