die ziemlich weit angelegt ist, besteht die
»Shanghai Local
Post«, ein der Stadtverwaltung unterstehendes
Institut mit eignen
Briefmarken. Damit nicht zu verwechseln ist die von der europäischen Seezollbehörde ins
Leben gerufene chinesische
Post mit
Markensystem nach europäischem
Muster, die den
Verkehr zwischen
S. und den nördlichen Häfen vermittelt. DieChinesen
haben den
Fluß mit mehreren starken
Batterien befestigt. 1876 wurde zwischen dem Mündungsort Wusung und S. die
Anlage der
ersten
Eisenbahn in
China
[* 2] gestattet, deren erste
Strecke eröffnet wurde.
Darauf ließ sich die chinesische
Regierung vom ab das
Eigentum an dieser von einer englischen
Gesellschaft erbauten
Bahn abtreten, stellte den Betrieb aber sofort ein. S. ist das Zentraldepot für Manchestergüter sowie
für alle
Baumwoll- und Wollwaren für die meisten übrigen chinesischen Häfen von
Niutschuang bis
Futschou, ebenso für
Opium
und
Metalle.
Thee und
Seide
[* 3] sind die Hauptausfuhrprodukte, auch ist hier der
Markt für Strohborten,
Moschus,
Rhabarber,
Häute u. a. Der Wert des
Handels in fremden Fahrzeugen betrug 1887: 691,2 Mill. Mk.; davon
entfielen auf die Einfuhr fremder
Waren 315,1, auf die chinesischen Erzeugnisse 225,1 und auf die
Ausfuhr chinesischer Erzeugnisse 151 Mill. Mk.
Bezeichnung für zwei wesentlich verschiedene
Geschwüre, welche durch
Ansteckung
an den äußern
Geschlechtsteilen, seltener an den
Lippen vorkommen. Der weiche S. entsteht 2-3
Tage nach der
Ansteckung durch
direkte Berührung mit einem gleichen
Geschwür, es ist daher anzunehmen, daß irgend ein Krankheitsträger (Bakterium) existiert,
welcher diese umschriebene Hautverschwärung vermittelt; derselbe ist aber nicht bekannt. Der weiche
S. ist ein
Haut- oder Schleimhautgeschwür von sehr verschiedenem
Umfang, graurotem, leicht blutendem
Grund und meist weichen,
jedoch nicht selten durch
Entzündung der Nachbarschaft harten Rändern. Im letztern
Fall ist der weiche S. von dem harten
S. direkt kaum zu unterscheiden; das Merkmal beruht darin, daß der weiche S. meist mit schmerzhaften,
der harte mit schmerzlosen Schwellungen der
Leistendrüsen verbunden ist, und daß der weiche S. leicht durch Waschungen mit
adstringierenden
Wässern heilt, während der harte S. stets die
Einleitung zu allgemeiner
Syphilis (s. d.) bildet.
(Schankgebühr,Lizenzsteuer),
Abgabe, welche die
Inhaber von Schankwirtschaften zu entrichten haben. Die
S. kommt nicht nur als Finanzquelle für
Staat und
Gemeinde, sondern auch als
Mittel zur Bekämpfung der
Trunksucht in Betracht,
weil sie zu einer Verminderung der Schankwirtschaften beitragen soll. Nach der deutschen
Gewerbeordnung (§ 33) können die
Landesregierungen die Erlaubnis zum Branntweinschank und zum
Kleinhandel mit
Branntwein von der Bejahung
der Bedürfnisfrage abhängig machen.
Dasselbe kann auch bezüglich sonstiger Schankwirtschaften in
Orten mit weniger als 15,000 Einw. sowie in Ortschaften mit
einer größern Einwohnerzahl dann geschehen, wenn dies durch
Ortsstatut festgesetzt wird. Das Schankgewerbe wird dadurch
zu einem Konzessionsgewerbe, und der Umstand, daß zu diesem
Gewerbebetrieb eine besondere Erlaubnis
(Lizenz)
nötig ist, wird von den
Freunden der S. zur Begründung einer besondern
Abgabe seitens des also Bevorzugten angeführt. In
Preußen
[* 6] ist
die Einführung einer S. wiederholt, jedoch vergeblich, beantragt worden. Dagegen besteht die
S. in verschiedenen
außerdeutschenStaaten, wie z. B. in
Holland.
Binnenprovinz des nördlichen
China, im W. von
Schensi durch den
Huangho geschieden, grenzt im N. an die
Mongolei
(durch die
GroßeMauer davon getrennt) und hat ein
Areal von 170,853 qkm (3102 QM.) mit (1879) 10,791,341 Einw.
Das Land ist hügelig, im
Süden sogar gebirgig; die
Berge übersteigen hier 3000
m und gelten dem
Chinesen
als die heiligsten in
China.
Ackerbau reicht bis 2400 m hinauf, liefert aber nicht genug Brotkorn; hier allein in
China wird
guter
Wein gekeltert. Die
Bevölkerung
[* 7] widmet sich eifrig dem
Handel mit der
Mongolei. Hauptstadt ist Taijuenfu. S.
Karte
»China«.
Küstenprovinz im nordöstlichen
China, am Eingang in den
Golf von
Petschili, 139,282 qkm (2529 QM.) groß
mit (1879) 36,545,704 Einw. und einer der dichtest bevölkerten Teile
der
Erde, Geburtsland des Weltweisen
Konfutse, Mündungsgebiet des
Huangho und vom
Kaiserkanal durchschnitten, hat im Innern
Gebirge bis zu 1200 m
Höhe, dazwischen bis zum
Meer ungemein fruchtbare, leicht gewellte Thalebenen, produziert
in großen
QuantitätenBohnen und
Seide (die vom Eichenspinner erzeugte Ailanthusseide) sowie vorzügliche Strohborte zum
Flechten
[* 8] von
Hüten und hat ausgedehnte
Lager
[* 9] von
Steinkohlen,
Kupfer
[* 10] und
Eisen.
[* 11] Dem europäischen
Handel ist S. durch den wichtigen
Hafen
von
Tschifu eröffnet. Hauptstadt ist Tsinanfu. S.
Karte
»China«.
Die wissenschaftlichen
Arbeiten von S. gehören vorzüglich dem Gebiet der Wirtschaftsgeschichte und der
Finanzwissenschaft
an. Er schrieb: »Zur Geschichte der Gesellenverbände im
Mittelalter« (Leipz. 1876);
Nach
ihrem
Grundriß unterscheidet man offene oder geschlossene Schanzen, unter den letztern
Redouten (s. d.) und
Sternschanzen,
bei denen aus- und einspringende
Winkel
[* 20] abwechseln. S. heißt auch der hinter dem Großmast liegende Teil
des Oberdecks eines
Kriegsschiffs.