besuchte
Punkte sowie das Dorf Postelwitz mit großartigen Sandsteinbrüchen. Bei S., am Eingang des Kirnitzschthals, befindet
sich eine eisenhaltige
Mineralquelle mit Badeanstalt,
[* 2] welche gegen
Bleichsucht, Schwächezustände, Nervenleiden etc. empfohlen
wird.
im
Gegensatz zur
Ehre (s. d.) die nachteilige Meinung andrer von uns,
daher sie ebensogut wie jene verdient oder unverdient, wahr oder falsch sein kann.
Schändlich, was S. macht, d. h. bei andern
eine nachteilige Meinung von unserm (sittlichen) Wert erzeugt.
fratzenhafte
Masken,
[* 3] mit denen ehemals
Weiber, die sich gegen das sechste
Gebot vergangen hatten, öffentlich
ausgestellt oder durch die
Straßen geführt wurden.
Sophus, dän.
Lyriker und Romanschriftsteller, geb. zu
Ringsted, studierte auf der
UniversitätKopenhagen
[* 4]
Theologie, wandte sich später der romanischen
Philologie und Litteratur zu und erwarb sich 1874 den philosophischen
Doktorgrad mit einer Abhandlung über
Goldoni und
Gozzi.
Schon 1862 hatte er einen
Band
[* 5] Gedichte veröffentlicht,
die aber im ganzen nur Nachklangspoesie der alten
Romantik waren. Auch seine dramatische
Dichtung
»Ude i Skoven« (»Draußen
im
Wald«, 1868) gehört noch dieser
Richtung an, während die
»Nye Digtninger« (1868) schon einen großen Fortschritt bekunden.
eine Sammlung novellistischer
Skizzen, waren die erste reife
Frucht der Umwandlung.
Nach der Heimkehr von einer 1877-1878 ausgeführten
Reise nach dem
Süden veröffentlichte er ferner: »Uden
Midtpunkt« (1878; deutsch: »Ohne innern Halt«,
Norden
[* 6] 1881),
einen zum Teil in
Rom
[* 7] geschriebenen
Roman, worin er gewisse
Gebrechen
der Zeit schildert, und den er später (1887) dramatisierte;
Der Grundzug all dieser durch treffliche
Charakteristik und
Frische der
Darstellung
ausgezeichneten
Dichtungen ist ein gesunder, etwas derber
Humor. Eine Gesamtausgabe seiner »Gedichte« erschien 1882, eine neue
Sammlung folgte unter dem
Titel: »Fest-og Søgnedage« (1886).
(Schankala,Bazen,
Kunama), die nach F.
Müller zur Nubarasse, nach
Hartmann zu den
Negern
gehörigen Bewohner der westlichen Abhänge des abessinischen
Hochlandes am
Takazzé und
Atbara. Der
Name, welcher auf eine
Reihe
von
Stämmen angewandt wird, deren Ursprung, Äußeres und
Sprache
[* 8] verschieden sind, ist bei den so Bezeichneten selbst unbekannt.
Sie sollen das Dalla sprechen und sind einander durch die dunkle, fast schwarze
Farbe der
Haut
[* 9] ähnlich
und im Zustand der Barbarei, worin beständige
Kriege und der von abessinischen
Großen seit undenklichen
Zeiten geübte
Menschenraub
sie halten. In der
Ebene sind die Araber ihnen in gleicher
Weise verderblich geworden.
[* 1] Stadt in der chines.
ProvinzKiangsu, seit 1842 Traktatshafen und von einer unbedeutenden Stadt zum größten
Handelsplatz in
Ostasien erblüht, liegt 20 km von der
Küste entfernt am Wusung, einem Zufluß des
Jantsekiang,
der für Seeschiffe tief genug ist, und durch welchen in
Verbindung mit einem umfassenden Kanalnetz die wichtigsten
ProvinzenChinas von S. aus dem europäischen
Handel erschlossen sind. Die Stadt besteht aus einer chinesischen Stadt, mit engen, schmutzigen
Straßen und von einer hohen
Mauer umgeben, sowie ausgedehnten Vorstädten, die sich an jene anschließen;
Häfen und
Häuser der
Europäer liegen nördlich der Stadt unmittelbar am
Fluß. S. zählt 355,000 chines. Einwohner.
In den fremdländischen Niederlassungen wohnen an 3000
Ausländer (davon fast 1500
Engländer und etwa 300 Deutsche).
[* 11] Sie teilen
sich in ein englisches und ein französisches Gebiet und haben städtische
Verfassungen, die auf der französischen
Seite unter
Aufsicht des französischen, auf der englischen unter der des gesamten Konsularkorps stehen;
Deutschland
[* 12] ist durch
ein Generalkonsulat vertreten. Das europäische
Viertel hat schöne, breite
Straßen, geschmackvolle Prachtbauten,
Gasbeleuchtung,
elektrisches Licht,
Wasserleitung,
[* 13]
Theater
[* 14] für die zahlreichen den fernen
Osten durchziehenden Künstlergesellschaften,
Klubs,
Zeitungen etc. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 17° C., die Maximalhitze im
Sommer 38, das
Minimum
in Winternächten -4,5°. S. ist Hauptplatz für den
Thee-Export und den Opiumimport. Es gibt daselbst verschiedene europäische
Banken,
Versicherungs- und
Handelsgesellschaften, darunter sehr thätige chinesische (für Versicherungswesen,
Handelsgeschäfte
und
Schiffahrt, welch letztere erst 1877 dieFlotte der amerikanischen
Fluß- und Küstenfahrtgesellschaft
ankaufte). S. ist der Ausgangspunkt des
Kabels nach
Europa
[* 15] wie nach
Japan,
[* 16] erhält seine
Posten regelmäßig durch französische,
englische und amerikanische
Postschiffe und nimmt seit dem
BeitrittHongkongs an den Portosätzen des
Weltpostvereins
teil. Lediglich zum
Zweck der Verkehrsvermittelung innerhalb derGrenzen
[* 17] der europäischen Niederlassung,
die ziemlich weit angelegt ist, besteht die »Shanghai Local Post«, ein der Stadtverwaltung unterstehendes Institut mit eignen
Briefmarken. Damit nicht zu verwechseln ist die von der europäischen Seezollbehörde ins Leben gerufene chinesische Post mit
Markensystem nach europäischem Muster, die den Verkehr zwischen S. und den nördlichen Häfen vermittelt. Die Chinesen
haben den Fluß mit mehreren starken Batterien befestigt. 1876 wurde zwischen dem Mündungsort Wusung und S. die Anlage der
ersten Eisenbahn in China gestattet, deren erste Strecke eröffnet wurde.
Darauf ließ sich die chinesische Regierung vom ab das Eigentum an dieser von einer englischen
Gesellschaft erbauten Bahn abtreten, stellte den Betrieb aber sofort ein. S. ist das Zentraldepot für Manchestergüter sowie
für alle Baumwoll- und Wollwaren für die meisten übrigen chinesischen Häfen von Niutschuang bis Futschou, ebenso für Opium
und Metalle. Thee und Seide
[* 19] sind die Hauptausfuhrprodukte, auch ist hier der Markt für Strohborten, Moschus,
Rhabarber, Häute u. a. Der Wert des Handels in fremden Fahrzeugen betrug 1887: 691,2 Mill. Mk.; davon
entfielen auf die Einfuhr fremder Waren 315,1, auf die chinesischen Erzeugnisse 225,1 und auf die
Ausfuhr chinesischer Erzeugnisse 151 Mill. Mk.