ein schon im
Altertum gebräuchliches, halbkugelförmiges oder ganz flaches
Gefäß
[* 10] mit und ohne
Füße, ohne
Henkel oder mit einem oder zwei Henkeln. Es diente zum Schöpfen und Trinken und bei Opferhandlungen zu
Libationen (Weinspenden).
Die flachste Form hieß bei den Griechen
Patera. Die
Schalen waren imAltertum aus
Metall,
Glas
[* 11] oder
Thon.
Je tiefer die S. wird, desto mehr nähert sie sich der Form des
Napfes, und je flacher sie wird, desto mehr wird sie zum
Teller.
Im modernen Tafelgerät spielen Fruchtschalen aus
Glas,
Kristall,
Bronze
[* 12] oder
Edelmetall eine Hauptrolle.
das Abziehen der jungen, noch spiegeligen
Rinde schwacher
Stämme durch die Schneidezähne des
Wildes. Am schädlichsten
wird in dieser Beziehung das
Elch-, dann das
Rotwild, welches mit den nur im
Unterkiefer befindlichen Schneidezähnen die
Rinde
von unten nach
oben abstreift, um sie zu äsen. Im
Winter, wenn
Schnee
[* 14] liegt, schält auch der
Hase
[* 15] mit seinen
Nagezähnen die
Rinde junger
Stämme verschiedener
Laubhölzer und besonders der Obstbäume, soweit er reichen kann. Man schützt
sich dagegen durch Umbinden der Stämmchen mit
Stroh oder Strauchwerk und bestreicht die geschälten
Stellen, um das
Eingehen
zu verhüten, mit dickem
Steinkohlenteer, den man mit
Kies bewirft.
Vgl.
Reuß,
[* 16] Die Schälbeschädigung
durch Hochwild (Berl. 1888). -
In der
Landwirtschaft heißt S. das sehr flache Umpflügen von Stoppeln, um durch schnellere Abtrocknung des bewegten
BodensUnkräuter leichter zu vertilgen und die
Gare des
Bodens zu befördern.
(Schalent), Sabbatgericht der
Juden, im nördlichen
Deutschland
[* 17] meist die schon
Freitags zu
Feuer gebrachte Bohnensuppe
mit dem Mehlkloß, in Süddeutschland puddingartige Mehlspeise.
(Zahnausschlag oder
Friesel der
Säuglinge,
Strophulus), bei kleinen
Kindern häufig vorkommender Hautausschlag,
besteht in knötchenförmigen
Erhebungen der
Haut,
[* 25] welche meist gerötet, zuweilen aber auch von normaler
Farbe oder selbst blässer als ihre Umgebung sind. Die hirsekorngroßen, meist in
Gruppen bei einander stehenden
Knötchen entstehen
in vielen
Fällen infolge äußerer
Reize durch Ungeziefer, grobe Wäsche, Unreinlichkeit etc.; häufiger bleibt die
Ursache
der S. unbekannt. Zuweilen veranlassen die S. einiges
Jucken und etwas
Unruhe, besonders in der Bettwärme.
Diese sehr leichte
Krankheit dauert gewöhnlich nur einige
Tage, doch kann sie sich durch neue
Ausbrüche in die
Länge ziehen.
Man beobachtet den kranken
Kindern gegenüber ein vorsichtigeres Verhalten, vermeidet örtliche Hautreizungen, wendet lauwarme
Bäder an, hält sorgfältigereDiät und sorgt für offenen
Stuhl.
Der S. entsteht durch eine schwingende
Bewegung
(Oszillation,
Vibration) elastischer
Körper, welche sich auf die umgebende
Luft
überträgt und in dieser bis zu unserm
Ohr
[* 26] fortgepflanzt wird. Die Mitteilung einer schwingenden
Bewegung
von Teilchen zu Teilchen, wobei jedes in der Fortpflanzungsrichtung später folgende Teilchen seine
Oszillation etwas später
beginnt als das vorhergehende, heißt eine
Wellenbewegung.
[* 27] Wird eine
Stimmgabel angeschlagen, so nimmt sie, indem sich ihre
Zinken nach innen biegen, die
[* 1]
(Fig. 1) punktiert angedeutete Gestalt
a' b' an, kehrt wieder in die Gleichgewichtslage
a b zurück, überschreitet dieselbe, biegt nun ihre
Zinken nach auswärts
(a'' b''), kehrt wieder zurück u. s. f.; jede
Zinke
schwingt so zwischen zwei äußersten
Lagen (a' und a'') nach denselben
Gesetzen wie ein
Pendel
[* 28] hin und her.
Die schwingende
Zinke veranlaßt die ihr zunächst liegenden Luftteilchen, diese
Bewegung nachzuahmen;
diese wirken ebenso auf die nächstfolgenden, und nach und nach wird eine ganze
Reihe von Luftteilchen von der schwingenden
Bewegung ergriffen. In
[* 1]
Fig. 2 mögen die
Punkte 1-12 die Ruhelagen von zwölf gleich weit abstehenden Luftschichten andeuten.
Wir betrachten dieselben in dem
Augenblick, in welchem die Stimmgabelzinke a, nachdem sie zuerst von der
Gleichgewichtslage nach einwärts, dann nach auswärts und wieder zurück in die Gleichgewichtslage sich bewegt hat, gerade
im
Begriff ist, wieder nach
einwärts zu schwingen. Die Stimmgabel hat alsdann eine ganze Schwingung
[* 30] vollendet, um nun eine zweite zu beginnen. Hat sich
während der Dauer dieser Schwingung die Bewegung bis zu der Luftschicht 12 fortgepflanzt, so ist diese gerade im Begriff, ihre
erste Schwingung anzutreten, d. h. sie ist um eine ganze Schwingung hinter der Bewegung der Stimmgabel zurück.
Die Luftschicht 1 ist alsdann, weil ihr Abstand von der Stimmgabel nur 1/12 ist, auch nur um 1/12 Schwingung gegen die Stimmgabel
zurückgeblieben; sie hat demnach 11/12 einer ganzen Schwingung vollendet, ist in ihre Ruhelage noch nicht zurückgekehrt,
sondern befindet sich noch rechts von derselben.
Ebenso haben die Luftschichten 2, 3, 4... resp. nur 10/12, 9/12, 8/12... ihrer Schwingung ausgeführt und befinden sich sonach
im betrachteten Augenblick in den Stellungen, welche in der Zeichnung angegeben sind; die Luftschicht 6 z. B. hat erst 6/12
oder ½ Schwingung ausgeführt, nämlich von ihrer Ruhelage nach einwärts und wieder in die Ruhelage
zurück, und passiert also gegenwärtig ihre Ruhelage. Überblicken wir jetzt sämtliche gleichzeitige Stellungen der Luftschichten,
so ergibt sich, daß die Schichten zu beiden Seiten von 6, nämlich zwischen 3 und 9, näher zusammengerückt sind, als es
im Ruhezustand der Fall war, die Schichten von a bis 3 und von 9-12 aber weiter voneinander abstehen.
Zwischen 3 und 9 ist demnach die Luft verdichtet, und in 6 findet das Maximum der Verdichtung statt; von a bis 3 und von 9-12
ist die Luft verdünnt, und zwar befinden sich die Schichten bei a und bei 12 im Zustand der größten
Verdünnung. Schwingt nun die Stimmgabel z. B. um 1/12 Schwingung weiter, so setzt auch jede Luftschicht ihre Bewegung um 1/12
Schwingung fort; die Luftschicht 7 z. B. erreicht jetzt ihre Ruhelage, und die Schichten 6 und 8 nehmen in Bezug auf sie dieselben
Stellungen ein, welche 5 und 7 vorhin in Bezug auf 6 innehatten; die größte Verdichtung rückt daher
von 6 nach 7 und ebenso die stärkste Verdünnung von a nach 1 und von 12 nach 13 u. s. f.
Während also jedes Luftteilchen, ohne sich weit von seiner Gleichgewichtslage zu entfernen, in engen Grenzen
[* 31] hin- und herschwingt,
pflanzen sich Verdichtungen und Verdünnungen durch die Reihe der Luftteilchen fort, wie Wellenberge und
Wellenthäler über eine Wasserfläche hineilen, ohne die bloß auf- und abschwankenden Wasserteilchen mit sich fortzuführen.
Eine Verdichtung und die darauf folgende Verdünnung bilden Zusammen eine ganze Welle; der Abstand (a bis 12) von einer Verdünnung
bis zur nächsten oder von einer Verdichtung bis zur nächsten heißt die Wellenlänge. Die Wellenlänge
ist demnach diejenige Strecke, auf welche sich die schwingende Bewegung während der Dauer einer ganzen Schwingung fortpflanzt.
Bezeichnet man die Wellenlänge mit λ, die Fortpflanzungsgeschwindigkeit mit v und die Schwingungsdauer mit t, so ist hiernach
λ = vt. Jede ganze Schwingung des vibrierenden Körpers erzeugt eine ganze Welle; ist daher n seine Schwingungszahl,
d. h. macht er n Schwingungen in einer Sekunde, so erzeugt er auch n Wellen,
[* 32] welche zusammen eine Strecke einnehmen gleich derjenigen
(v), auf welche sich die Bewegung während einer Sekunde fortpflanzt, d. h. es ist n λ = v.
Von einem schwingenden Punkt aus pflanzt sich der S. durch Luft von gleichmäßiger Beschaffenheit in konzentrischen Kugelschalen
fort, welche sich abwechselnd im Zustand der Verdichtung und der Verdünnung befinden; jeder Radius einer solchen kugelförmigen
Welle heißt ein Schallstrahl.
Die Reihe von Luftteilchen, deren
Bewegung wir vorhin betrachteten, bildet einen solchen Schallstrahl;
ihre Schwingungen erfolgen in der Längsrichtung des Strahls selbst und werden daher longitudinale oder Längsschwingungen
genannt. Da die innerhalb einer Kugelwelle bewegte Luftmasse im quadratischen Verhältnis ihres Radius wächst und sich demnach
die von der Schallquelle ausgehende Bewegungsenergie auf immer größere Luftmassen verteilt, so muß die Stärke
[* 33] des
Schalles mit wachsender Entfernung abnehmen, und zwar steht sie im umgekehrten Verhältnis des Quadrats der Entfernung. Wird
die allseitige Ausbreitung der Schallstrahlen verhindert, indem man z. B. den S. in einer cylindrischen Röhre sich fortpflanzen
läßt, so findet eine solche Schwächung nicht statt. Darauf beruht die Anwendung der Kommunikationsrohre (Sprachrohre) in
Gasthöfen, Fabriken, auf Dampfbooten etc.
Die Schallstrahlen werden nach denselben Gesetzen zurückgeworfen und gebrochen (letzteres beim Übergang in Luft von andrer
Dichte oder aus Luft in Wasser) wie die Lichtstrahlen. Von einer ebenen Fläche werden die Schallstrahlen so reflektiert, als
kämen sie von einem Punkt, welcher auf der vom Erregungspunkt auf die Fläche gefällten Senkrechten ebenso
weit hinter der Fläche liegt als der Erregungspunkt vor ihr (Echo). Stehen sich zwei Hohlspiegel
[* 34] (Schallspiegel) gegenüber,
und bringt man in den Brennpunkt des einen eine Taschenuhr, so hört ein Beobachter, der sein Ohr in den Brennpunkt des andern
Spiegels bringt, selbst in beträchtlicher Entfernung deutlich das Ticken der Uhr;
[* 35] die von letzterer ausgehenden
Schallstrahlen werden nämlich von dem ersten Spiegel
[* 36] in paralleler Richtung auf den zweiten geworfen und von diesem in seinem
Brennpunkt gesammelt. Auf die Reflexion
[* 37] des Schalles gründen sich auch das Hörrohr und das Sprachrohr.
Zur Fortpflanzung des Schalles ist die Luft oder ein andres materielles Mittel unbedingt erforderlich; im
leeren Raum pflanzt sich der S. nicht fort. Ein unter die entleerte Glocke der Luftpumpe
[* 38] gebrachtes Schlagwerk wird nicht gehört.
In verdünnter Luft, z. B. auf hohen Bergen,
[* 39] ist die Intensität des Schalles viel geringer als in Luft von gewöhnlicher Dichte.
Der S. pflanzt sich von unten nach oben, aus dichtern in dünnere Luftschichten, leichter und mit größerer
Stärke fort als von oben nach unten.
Daß Geräusche bei Nacht weiter und deutlicher gehört werden als bei Tag, erklärt sich daraus, daß die Schallstrahlen bei
Tag in den durch die Sonne
[* 40] ungleich erwärmten und daher ungleich dichten Luftschichten durch zahlreiche
Reflexionen geschwächt werden. Auch in flüssigen und festen Körpern pflanzt sich der S. fort. Ein Taucher hört, was am Ufer
gesprochen wird, und die leisesten Schläge an das Ende eines langen Balkens sind einem ans andre Ende gelegten Ohr vernehmbar.
Zur Ermittelung der Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Schalles wurden an zwei Stationen, deren Entfernung
genau gemessen war, bei NachtKanonen in vorher verabredeten Zeitpunkten abgefeuert und an jeder Station die Zeit beobachtet,
welche zwischen dem gesehenen Lichtblitz und dem gehörten Knall verstrich. Dividiert man die gemessene Entfernung durch die
Anzahl der Sekunden, welche der S. brauchte, um sie zurückzulegen, so ergibt sich der Weg, den er in
einer Sekunde durchläuft. Das Bureau des longitudes fand 1822 nach dieser Methode 331,05 m, Moll und van Beek (1823) 332,26
m, neuere Versuche von Regnault ergaben 330,7 m bei 0°. Die Geschwindigkeit des Schalles wächst mit der
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