Scaphander-Apparat,
s. Taucherapparate. ^[= Vorrichtungen, mittels welcher man längere Zeit unter Wasser verweilen kann. Da die geschicktesten ...] [* 2]
s. Taucherapparate. ^[= Vorrichtungen, mittels welcher man längere Zeit unter Wasser verweilen kann. Da die geschicktesten ...] [* 2]
(spr. -päng), stehende Maskenrolle in der ital. Volkskomödie, stellt ähnlich wie der Brighello einen verschmitzten und ränkesüchtigen Bedienten vor, der, aus Bergamo stammend, ein reich mit Bändern verziertes Kostüm [* 3] trägt.
Die Sklaven im römischen Lustspiel werden als seine Vorfahren angesehen.
(lat.), Schulterblatt. ^[= s. Schultergürtel.]
(lat.), Schaft, Stiel im allgemeinen;
im besondern der Schaft der Säule;
an der Treppe [* 4] die Säule, um welche sich die Treppe windet, Treppenwange;
(lat.), der heilige Pillenkäfer, s. Pillendreher. ^[= (Ateuchus Weber), Käfergattung aus der Gruppe der Pentameren und der Familie der Blatthornkäfer ...]
(spr. -múttscha), s. Skaramuz. ^[= (ital. franz. Scaramouche), einer der stehenden Charaktere des ital. Lustspiels, ...]
schott. Insel in Argyllshire, nördlich von Jura, 15 qkm groß, mit Wildgehege und (1881) 15 Einw.
(spr. skárböro), 1) Seestadt in
Yorkshire
(England), malerisch an und auf Felsenhöhen gelegen und durch
eine wilde Schlucht, über die in einer
Höhe von 23
m eine 127 m lange
Brücke
[* 6] führt, in zwei Teile getrennt. In der nördlichen
Altstadt liegen ein
Schloß (1136 erbaut) und die alte Marienkirche, in der
Neustadt
[* 7] das
Kurhaus (Spa),
das
Museum und die neue Martinskirche; unten am
Meer, zu dem eine hydraulische
Eisenbahn herabführt, ein
Aquarium. S. hatte
1881: 30,504 Einw. und ist die
Königin der Badeorte Nordenglands.
Sein
Hafen wird durch zwei
Dämme gebildet, und es
gehören zu demselben (1887) 148
Schiffe
[* 8] von 18,421
Ton.
Gehalt und 150 Fischerboote. Der
Verkehr mit dem
Ausland ist ohne Bedeutung.
- 2) Hauptstadt der westind.
Insel
Tobago (s. d.).
Rotkarpfen. ^[= ( Bon.), Gattung aus der Ordnung der Edelfische und der Familie der Karpfen (Cyprinoidei ...]
Emil, Opernsänger
(Baß), geb. zu
Graz,
[* 9] widmete sich dem
Studium der
Rechte und bezog 1856 die
Universität
Wien,
[* 10] ging jedoch hier bald zur
Musik über und bildete sich unter der Leitung Gentiluomos zum dramatischen
Sänger
aus. Als solcher trat er Ende der 50er Jahre zuerst in
Pest in der
Rolle des
Saint-Bris
(»Hugenotten«) auf und sang bald danach
auch in
Frankfurt
[* 11] a. M. und in
Brünn,
[* 12] ohne indessen die gehofften Erfolge zu erzielen, weshalb er 1860 zu
Garcia nach
London
[* 13] ging, um sich weiter zu vervollkommnen.
Nach
Deutschland
[* 14] zurückgekehrt, gastierte er, diesmal mit außerordentlichem Beifall, in
Dessau
[* 15] und
Leipzig,
[* 16] erhielt dann
ein
vorteilhaftes
Engagement am
Dresdener Hoftheater und ging von hier an die
Wiener Hofoper, wo er 1881 zum
k. k.
Kammersänger ernannt wurde. Er starb in
Blasewitz bei
Dresden.
[* 17] S. hat sich namentlich durch seine Mitwirkung
bei den
Baireuther
Festspielen als Da
rsteller des
Hagen
[* 18] und des Gurnemanz
(»Parsifal«) als ein
Sänger und
Schauspieler höchsten
Ranges bewährt.
Scarl,
Val da
, einsames, waldreiches
Thal
[* 19] im schweizer. Kanton Graubünden,
[* 20] mit dem Hauptort S. (1813 m ü. M.).
Es enthält Lager [* 21] von Bleierz, die aber gegenwärtig nicht abgebaut werden.
Der Thalbach Clemgia zwängt sich, nachdem er die Gewässer der Gegend gesammelt, durch eine enge Schlucht hinaus und erreicht oberhalb Schuls den Inn (1210 m).
Scarlatina
(sc. febris), das
Scharlachfieber.
Scarlatti,
1) Alessandro,
Komponist, geb. 1659 zu
Trapani auf der
Insel
Sizilien,
[* 22] erhielt seine
Ausbildung, wenn man den
sehr ungenauen
Berichten über seine ersten 20 Lebensjahre
Glauben schenken darf
, zu
Rom
[* 23] durch
Carissimi. 1680 führte er seine
erste
Oper: »L'onestà nell' amore«, da
selbst im
Palast der
Königin
Christine von
Schweden
[* 24] auf, in deren
Umgebung
er wahrscheinlich bis zu ihrem
Tod (1688) geblieben ist. Nachdem er während der nächsten Jahre unablässig teils
für die
Kirche, teils für das
Theater
[* 25] komponiert hatte, folgte er um 1694 einem
Ruf als königlicher
Kapellmeister nach
Neapel,
[* 26] kehrte jedoch 1703 nach
Rom zurück und bekleidete hier anfangs die zweite, von 1707 an aber die erste
Kapellmeisterstelle an der
Kirche
Santa Maria
Maggiore. Im März 1709 ging er abermals nach
Neapel, wurde daselbst Oberkapellmeister
und leitete abwechselnd die Konservatorien di
Sant' Onofrio, dei poveri di Gesù Cristo und di
Loreto. Er starb in
Neapel. S. war einer der fruchtbarsten
Komponisten aller
Zeiten: er schrieb gegen 118
Opern, 200
Messen, 10 Oratorien,
eine große Anzahl von
Motetten und
Psalmen, einige hundert
Kantaten, endlich
Madrigale, Kammerduette,
Serenaden, Tokkaten für
Klavier und
Orgel etc. Mit dieser großen Anzahl von Werken stand übrigens der innere Wert derselben
keineswegs in
Widerspruch, denn S. war gleich groß in der
Kunst des
Kontrapunkts wie in der
Erfindung anmutiger
Melodien, und da er überdies als praktischer
Musiker auf allen Gebieten, als
Sänger, als Klavierspieler, als
Dirigent und als
Lehrer, gleich tüchtig war, so konnte er, ein
Reformator im vollsten
Sinn des
Wortes, jenen Umschwung vorbereiten,
dessen sich die
Tonkunst unter der von ihm gegründeten neapolitanischen
Schule zu erfreuen hatte. Namentlich dankt ihm die
Oper einen wichtigen Fortschritt, indem er zuerst das sogen. obligate
Recitativ, in welchem das
Orchester an den darzustellenden
Vorgängen und
Charakteren selbständigen
Anteil nimmt, sowie die zweiteilige Arienform einführte. Als
die bedeutendsten
Schüler Scarl
attis sind
Durante und
Hasse zu nennen.
2) Domenico, Sohn des vorigen, geb. 1683 zu Neapel, begann seine musikalischen Studien bei seinem Vater und beendete dieselben zu Rom bei Gasparini. 1709 traf er in Venedig [* 27] mit Händel zusammen, den er, um ihn möglichst häufig zu hören, nach Rom begleitete. Nachdem er sich als Kirchenkomponist mehrfach ausgezeichnet hatte, wurde er 1715 zum Kapellmeister der Peterskirche ernannt, gab jedoch diese Stellung wieder auf und wandte sich 1719 nach London, wo er an der Italienischen Oper die Stelle eines Klavierspielers bekleidete und 1720 auch seine fünf Jahre früher schon zu Rom gegebene Oper »Narciso« zur Aufführung brachte. Im folgenden Jahre reiste er nach Lissabon, [* 28] woselbst ihn der König unter den ehrenvollsten Bedingungen an seinen Hof [* 29] fesselte. 1725 war er wieder in Neapel, später in Rom und endlich 1729 am Hof zu Madrid, [* 30] wo er 1757 starb (nach andern zu Neapel, wohin er 1754 zurückgekehrt sein soll). S. ist sowohl als Virtuose wie als Komponist für die Geschichte des Klavierspiels epochemachend. Im besondern darf er als Vater der modernen Klaviersonate gelten, die bei ihm zwar nur aus einem Satz besteht, in diesem jedoch die spätere Form des ersten Sonatensatzes völlig ausgeprägt erkennen läßt.
Sodann gebührt ihm das Verdienst, eine neue klaviermäßige Schreibweise eingeführt zu haben, indem er den polyphonen, die Gleichberechtigung mehrerer Stimmen bedingenden Satz mit dem homophonen vertauschte, welcher durch das Vorherrschen einer melodieführenden Hauptstimme gekennzeichnet ist. Durch diese sowie durch zahlreiche andre Neuerungen rein technischer Art, Übersetzen der einen Hand [* 31] über die andre, fortlaufende Terzen- und Sextenpassagen, wiederholtes Anschlagen derselben Taste mit verschiedenen Fingern etc., führte er zugleich die Trennung des ¶
Klavierspiels vom Orgelspiel herbei, welche bis zu seiner Zeit kaum unterschieden waren.