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Altertums angeeignet. Außer einigen philosophischen Schriften und einigen für Physik und Naturgeschichte nicht wertlosen Kommentaren zu Schriften des Hippokrates, Aristoteles und Theophrast sind von seinen Werken hervorzuheben: »De causis linguae latinae« (Lyon 1540, Genf 1580, Heidelb. 1623);
»Poetices libri VII« (das. 1561 u. öfter) und »Epistolae« (Leiden 1600).
Seine »Lettres grecques à Imbert« erschienen Bordeaux 1877.
Vgl. A. Magen, Documents sur J. C. S. et sa famille (Agen 1880).
2) Joseph Justus, berühmter franz. Philolog, Sohn des vorigen, geboren in der Nacht vom 4. bis zu Agen, widmete sich in Bordeaux und Paris (unter Turnèbe) dem Studium der klassischen Sprachen und der orientalischen Litteratur, reiste 1565 als Begleiter des nachmaligen Bischofs von Poitiers und 1566 nach England und Schottland, studierte 1570 (unter Cujacius) in Valence und bekleidete 1572-74 eine Professur zu Genf. Die folgenden 20 Jahre lebte er an verschiedenen Orten, besonders im südlichen Frankreich;
1593 wurde er, nachdem er zur protestantischen Kirche übergetreten, an Lipsius' Stelle nach Leiden berufen und blieb dort bis zu seinem Tod S. kam an Gelehrtenstolz und Streitsucht seinem Vater mindestens gleich, an Gelehrsamkeit und Genialität hat er ihn weit übertroffen;
er ist einer der größten Philologen. Er handhabte die höhere und niedere Kritik mit gleicher Virtuosität;
er eroberte seiner Wissenschaft weite Gebiete und schuf der Epigraphik und Numismatik, ganz besonders aber der Chronologie festere Grundlagen.
Von seiner unglaublichen Vielseitigkeit geben besonders seine kleinen Schriften: »Opuscula varia antehac non edita« (von Casaubonus, Par. 1610),
ergänzt durch »Scaligerana nusquam antehac edita« (von T. Faber, Groning. 1669 und Utrecht 1670),
und seine »Epistolae« (Leiden 1627) beredtes Zeugnis, die sich beide auch durch Eleganz des lateinischen Ausdrucks auszeichnen. Von seiner Sprachgewandtheit zeugen auch seine Übersetzungen aus dem Griechischen ins Lateinische und umgekehrt (so die des Lykophron, der Orphischen Hymnen, des »Aias« von Sophokles, der Epigramme des Martial u. a.). Seine Hauptthätigkeit zerfällt in zwei große Teile, in Kritik und Interpretation von Schriftstellern und in Bearbeitung und Systematisierung wissenschaftlicher Disziplinen. Auf dem erstgenannten Gebiet sind hervorzuheben: »Conjectanea in Terentium Varronem de lingua latina« (Par. 1565);
»Vergilii Catalecta« (Leiden 1573);
»Festus« (Par. 1576);
»Catullus, Tibullus, Propertius« (das. 1577);
»Manilii Astronomicon« (das. 1579);
»Emendationes in Theocritum, Moschum et Bionem« (das. 1588);
»Publilius Syrus« (Leiden 1598);
»Apulejus« (das. 1600);
»Caesar« (das. 1606) u. a. Auf dem zweiten Gebiet ist vor allem zu nennen sein Werk »De emendatione temporum« (Par. 1583, am besten Genf 1629) und dessen Ergänzung: »Thesaurus temporum, complectens Eusebii Pamphili Chronicon« (Leiden 1606, 2 Bde.; 2. Aufl., Amsterd. 1658);
dann die 24 Indices zu der von Gruter besorgten und von S. geleiteten großen Inschriftensammlung (»Thesaurus inscriptionum«, Heidelb. 1602),
eine Riesenarbeit, und die (posthumen) Abhandlungen: »De re nummaria« (Leiden 1616) und »De arte critica diatriba« (das. 1619).
Seine »Lettres françaises inédites« gab neuerdings Ph. Tamizey de Larroque (Par. 1881) heraus.
Vgl. Bernays, Joseph Justus S. (Berl. 1855).