Ordnung im natürlichen
Pflanzensystem unter den
Dikotyledonen und
Choripetalen, charakterisiert durch regelmäßige,
zwitterige, epi-, peri- oder hypogyne
Blüten mit meist zwei Staubblattkreisen und mit den
Blumenblättern gleich- oder minderzähligen
Fruchtblättern, die meist frei sind oder nur im obern Teil verwachsen, selten völlig verwachsen und zahlreiche
Samenknospen
enthalten, umfaßt die
FamilienSaxifragaceen,
Krassulaceen und Hamamelidaceen.
der
Vater der dänischen Geschichte, war ein
Seeländer von ritterlicher Abkunft und
Schreiber des
BischofsAbsalon
(Axel) von
Roeskilde und starb um 1208. Einer alten
Sage
zufolge war er
Propst in
Roeskilde, hatte den Beinamen Longus, starb 1204 und ward in der dortigen
Domkirche begraben, wo ein
Leichenstein ohne
Inschrift sein
Grab bezeichnen soll. Seine berühmte
»Historia danica«, die er auf Befehl
des
BischofsAbsalon schrieb, ist in korrektem, aber etwas schwülstigem,
Justinus nachgebildetem
Latein abgefaßt, geht bis
in das fernste
Altertum zurück u. reicht bis 1185. Die neun ersten
Bücher des Werkes schildern die Vorzeit
Dänemarks auf
Grund der heimischen
Sage und enthalten lebensvolle
Bilder aus den alten Heldenliedern, schöne, anschauliche
Schilderungen der
Kämpfe und
Abenteuer, der Zustände und
Sitten der alten
Dänen, aber keine wirkliche Geschichte.
Die sieben letzten
Bücher dagegen bieten eine meisterhafte Schilderung des
Zeitalters des Verfassers, besonders der Zeit des
KönigsWaldemar I. und des
BischofsAbsalon, der Wendenkriege u. a., und sind die wichtigste Geschichtsquelle
derselben. Herausgegeben ist das Werk von
Petersen (Par. 1514), Stephanius mit einem gelehrten
Apparat
(Sorö 1644),
Klotz (Leipz.
1771); neue kritische
Ausgaben besorgten
Müller und Velschow (Kopenh. 1839-58, 3 Bde.)
und
Holder (Straßb. 1886). Es ist in alle
Sprachen übersetzt, ins
Dänische von Vedel (Kopenh. 1575; neue
Ausg., das. 1851) und von
Grundtvig (das. 1818-22, 3 Bde.).
Die neueste
Schrift über S. ist von
Paludan-Müller: »Hvad var
S., og hvor er
hansGrav?« (Kopenh. 1861).
(spr. ssakssóng, S. les
Bains), Badeort im schweizer. Kanton Wallis,
[* 2] an der
Eisenbahn Bouveret-Brieg, ist durch seine bromhaltige
Heilquelle (24,5° C.) bekannt und besaß bis 1877 eine
Spielbank.
ein von
AdolpheSax 1840 erfundenes
Blasinstrument, welches einerseits zu den Blechblasinstrumenten, der Art
der Tonerzeugung nach aber in die
Klasse der
Klarinetten gehört (einfaches Rohrblattmundstück). Die
Applikatur desselben ist
der der
Klarinette ähnlich; ein großer Unterschied ist jedoch dadurch bedingt, daß das S. nicht wie
die
Klarinette quintoyiert (in die
Duodezime überschlägt), sondern wie
Flöte,
Oboe etc. oktaviert. Das S. wird in acht
Dimensionen
gebaut: Piccoloinstrument (Saxophone aigu
in es'),
Sopran- (in c' oder b),
Alt-
(in f oder es),
Tenor- (in c oder
B),
Bariton- (in F oder Es),
Baß- (in C oder
,B) und Kontrabaßinstrument (in ,F oder ,Es). Das
Instrument hat besonders in der
französischen
Militärmusik Verbreitung gefunden.
(spr. ssäh), 1)
JeanBaptiste, franz. Nationalökonom, geb.
zu
Lyon,
[* 4] kam im Beginn der
Revolution nach
Paris,
[* 5] ward von
Mirabeau bei der Redaktion des »Courrier de
Provence« beschäftigt und 1792
Sekretär
[* 6] des
Finanzministers
Clavière. Nach dem 18.
Brumaire zum Mitglied des
Tribunals ernannt, ward er als oppositionell gesinnt von
Bonaparte
bald wieder daraus entfernt. Nach der ersten
Restauration 1814 ward er Mitglied der
Akademie der
Wissenschaften. Er starb Seine
Hauptwerke sind: »Traité d'économie politique« (Par. 1803, 8. Aufl. 1876;
deutsch von Morstadt, 3. Aufl., Heidelb. 1830, 3 Bde.);
»Catéchisme d'économie politique« (Par. 1815, 6. Aufl.
1881; deutsch, 3. Aufl., Stuttg. 1826) und
»Cours complet d'économie politique pratique« (Par. 1829, 6 Bde.; 3. Aufl.
1852, 2 Bde.; deutsch von
Stirner, Leipz. 1845, 4 Bde.).
SeinenNachlaß gab sein Schwiegersohn
CharlesComte unter dem
Titel:
»Mélanges et correspondance d'économie politique« (Par.
1833) heraus. S. hat zuerst die
Lehre
[* 7] von
AdamSmith in
Frankreich populär gemacht und namentlich die
Theorie der Absatzwege
(théorie des débouchés) ausgebildet, d. h. dieLehre, daß man nur so weit auf
Absatz rechnen könne,
als der
Käufer mit eignen Erzeugnissen zu zahlen vermöge.
2)
JeanBaptisteLéon, franz. Staatsmann, geb. zu
Paris, Enkel des vorigen, erhielt durch den
Tod seines Schwiegervaters
Bertin einen bedeutenden
Anteil an der Leitung des
»Journal des Débats«, war lange Zeit
Direktor der Nordbahn
und Mitarbeiter an mehreren volkswirtschaftlichen
Journalen, in denen er die Finanzwirtschaft des Kaiserreichs bekämpfte,
wurde im
Februar 1871 in die
Nationalversammlung, wo er zum linken
Zentrum gehörte, gewählt und 5. Juni zum Seinepräfekten ernannt,
um die
Finanzen von
Paris in
Ordnung zu bringen.
Hierauf verwaltete er bis bis und bis Ende 1879 das
Finanzministerium und wurde 1880 zum
Präsidenten des
Senats erwählt. Nachdem er im
Januar 1882 wieder als Finanzminister ins
KabinettFreycinet eingetreten, wurde er nach seinem Rücktritt (Juli 1882) nicht wieder zum Senatspräsidenten
gewählt. Seit 1886
ist er Mitglied der
Akademie. Er schrieb: »Les finances de la
France« (1883),
(Zywiec), Stadt in
Galizien, an der
Sola und der Galizischen Transversalbahn mit Zweiglinie
nach
Bielitz, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat ein altes
Schloß mit
Park (samt der großen
Domäne dem
ErzherzogAlbrecht gehörig), Fabrikation von
Tuch,
Likör,
Leim,
Papier etc.,
Handel und (1880) 4296 Einw.
(spr. ssehs),ArchibaldHenry, ausgezeichneter engl. Sprachforscher und Assyriolog, geb.
studierte in
Oxford
[* 9] und wurde 1869 zum
Fellow von
Queen'sCollege daselbst, 1876, als
MaxMüller seine Lehrthätigkeit aufgab,
zum Deputy- (stellvertretenden)
Professor der vergleichenden Sprachwissenschaft ernannt. Seine Hauptarbeiten beziehen sich
auf die assyrischen und akkadischen Keilinschriften. Von der
Sprache
[* 10] der letztern lieferte er die erste
Grammatik 1870 im
»Journal of philology«;
dann veröffentlichte er: »Assyrian grammar for comparative purposes« (1872);
historical chapters of Isaiah critically examined«, »The
Chaldean floodstory« und »The tenth chapter of Genesis« in der »Theological Review« (1873-1875); Abhandlungen über »The astronomy
and astrology of the Babylonians« u. a. in den »Transactions of the Society of biblical archaeology« (1874) und Aufsätze vermischten,
meist kritischen Inhalts, auch archäologische Reiseberichte über die Schliemannschen Ausgrabungen, den
Durchzug der Israeliten durch das Rote Meer etc. in der Londoner »Academy« und andern Fachzeitschriften. Durch große Originalität
sind seine »Principles of comparative philology« (1874, 3. Aufl.
1885) ausgezeichnet, denen er die vortreffliche »Introduction to the science of
language« (Lond. 1880, 2 Bde.; 2. Aufl.
1883) folgen ließ.
Seine neuesten Werke sind: »Ancient empires of the East«, Essays (1884);
»Assyria, its princes, priests and people« (1885);
»Introduction to the books of Ezra, Nehemiah and Esther« (1885) und »Lectures on the origin
and growth of religion etc.« (1887).
S. ist auch Mitglied der Kommission für die Revision der englischen
Bibelübersetzung sowie der nach einer wissenschaftlichen Gestaltung des Universitätsunterrichts strebenden Reformpartei
an den englischen Universitäten und ein eifriger Anwalt der Reformierung der englischen Orthographie.