den Anhydriden und den S. liegen die Anhydrosäuren, welche entstehen, wenn aus den S. nur ein Teil des Wasserstoffs mit dem
erforderlichen Sauerstoff in Form von Wasser austritt, z. B.:
(spr. ssorä), Emile, Violinvirtuose, geb. zu Dun le Roi (Cher), besuchte das Pariser und später das
Brüsseler Konservatorium, wo de Bériot sein Lehrer war. S. zählt zu den besten lebenden Violinisten; er trat seit 1866 in
Konzerten auf, zuerst in England, Frankreich und Italien, 1870 bis 1874 in Amerika und endlich 1877 auch in
Deutschland, ungefähr gleichzeitig mit Sarasate, dessen Spiel jedoch glänzender, bestechender ist. S. war 1880-81 Violinlehrer
an Kullaks Akademie in Berlin. Als Komponist ist er mit einem Violinkonzert (G moll) und Solostücken für Violine hervorgetreten.
(spr. ssoräng), Jacques, der berühmteste Kanzelredner der reformierten Kirche, geb. 1677 zu Nîmes, war zuerst
Soldat und studierte seit 1697 Philosophie und Theologie in Genf.
Als Prediger wirkte er seit 1701 in London, seit 1705 im Haag,
wo er starb.
Seine »Sermons« erschienen gesammelt im Haag (1749, 12 Bde.) und in Paris (1829-35, 8 Bde.).
(Eidechsenschwanzpflanzen), dikotyle Pflanzengruppe, eine Unterfamilie der Piperaceen (s. d.) bildend und
von denselben durch den Bau des Ovars verschieden.
(spr. ssohssjeh), Félix Gustave, franz. General, geb. zu Troyes, trat 1850 als
Offizier in ein Infanterieregiment ein, nahm teil am Krimkrieg, an dem Krieg in Italien 1859, an der mexikanischen Expedition
und an einigen Feldzügen in Afrika und wurde 1869 zum Obersten ernannt. 1870 befehligte er das 41. Infanterieregiment, das
zur Besatzung von Metz gehörte. Nach Deutschland in die Gefangenschaft abgeführt, entfloh er über Österreich
und Italien und trat in Frankreich in die Loirearmee ein. Im Januar 1871 wurde er zum General befördert und später mit dem
Kommando einer mobilen Kolonne in Algerien betraut.
Als er im November 1873 gegen den monarchistischen Kandidaten im Departement Aube zum Deputierten gewählt
wurde und sich dabei für republikanische Grundsätze erklärte, wurde er abgesetzt. In der Nationalversammlung gehörte er
zum linken Zentrum und nahm an den Verhandlungen über die Militärreform hervorragenden Anteil. Im Mai 1876 wurde er wieder
zum Kommandeur einer Brigade in Marseille ernannt, 1878 zum Divisionsgeneral befördert und erhielt 1879 den
Oberbefehl über das 19. Korps in Algerien, 1880 das des 6. in Châlons. 1881 wurde er zum Oberbefehlshaber der Armee in Algerien
und 1884 zum Militärgouverneur von Paris ernannt.
(spr. ssossühr), 1) Horace Bénedict
de, Naturforscher, geb. zu Conches bei Genf,
studierte daselbst
Naturwissenschaften und ward in seinem 22. Jahr Professor der Philosophie. In den spätern Jahren seines Lebens
nahm er Anteil an der neuen Gesetzgebung seines Vaterlandes und ward Mitglied der Rats der Zweihundert. Er starb in
Genf.
Anerkannt sind seine Verdienste um Geologie, zu deren Begründern er zu zählen ist, um die Physik der Erde
und verwandte Wissenschaften; auch lieferte er bemerkenswerte pflanzenanatomische Arbeiten. Er bereiste Frankreich, Holland,
England, Italien und Sizilien, durchforschte die Alpen, besonders die Eisfelder von Chamonix, und bestieg 1787 als der erste den
Gipfel des Montblanc, auf welchem er barometrische Messungen anstellte. Auch die Pflanzengeographie verdankt
ihm ihre Grundlagen. Er erfand ein Elektrometer, Hygrometer und ähnliche Instrumente. Als Stifter und Präsident der Gesellschaft
der Künste erwarb er sich um das Fabrikwesen Genfs große Verdienste. Von seinen Schriften sind die »Voyages dans les Alpes« (Genf
1779-96, 4 Bde.;
neue Ausg. 1853; deutsch von Wyttenbach, Leipz. 1781-88) hervorzuheben. Sein Leben beschrieb Senebier.
2) Nicolas Théodore de, Naturforscher, Sohn des vorigen, geb. zu Genf,
unterstützte seinen Vater bei dessen Beobachtungen
in den Alpen, war wiederholt Mitglied des Rats von Genf
und starb hier Sein Hauptwerk, die »Recherches chimiques sur la
végétation« (Par. 1804; deutsch von Voigt, Leipz. 1805), war epochemachend für die Pflanzenphysiologie,
vor allem dadurch, daß er zuerst die Ernährungsfragen vorwiegend quantitativ behandelte, dann aber auch durch die Meisterschaft,
mit welcher er seine Vegetationsversuche durchführte und sichere Resultate gewann.
(spr. ssossü-), Mineral aus der Ordnung der Silikate (Feldspatgruppe), findet sich nur
derb in körnigen bis dichten Aggregaten, ist grau, grünlichweiß, schimmernd bis matt, kantendurchscheinend, sehr zäh,
Härte 6-7, spez. Gew. 3,32-3,39.
Der S. besteht aus einem Kalknatronthonerdesilikat, doch weichen die Analysen ziemlich bedeutend voneinander ab. Er bildet
das Substrat oder doch einen wesentlichen Gemengteil vieler Varietäten des Gabbros in der Gegend von Genua,
auf Corsica und den Französischen Alpen.
(franz., spr. ssohw'gárd), Schutzwache, welche
ein Truppenführer in Feindesland einzelnen Personen, Häusern etc. bewilligt, um sie vor Plünderung und Mißhandlung zu sichern.
(spr. ssäwwitdsch), 1) Richard, engl. Dichter, geb. zu London, wegen seines herben Schicksals und
seines ausschweifenden Lebens gleich bekannt und berüchtigt, war der natürliche Sohn der Gräfin Macclesfield und des Lords
Rivers. Von jener einer armen Amme, für deren Sohn er galt, zur
mehr
Erziehung übergeben, kam er zu einem Schuhmacher in die Lehre und erfuhr erst nach dem Tode der Pflegemutter das Geheimnis seiner
Geburt. Vergebens flehte er die Gräfin um Anerkennung an;
der Haß derselben gegen das Pfand ihrer verbrecherischen Liebe ging
so weit, daß sie sich, als S. wegen eines Totschlags, den er in der Trunkenheit begangen, zum Tod verurteilt
worden war, freilich vergeblich bemühte, die königliche Begnadigung zu verhindern;
er starb im Schuldgefängnis Als
Dichter zeichnet er sich durch Reichtum der Phantasie, Gedankenfülle und Originalität aus;
namentlich gilt dies von seinen
Gedichten: »The wanderer« und »The
bastard«.
Letzteres, worin er in ergreifender Weise die Geschichte seines Lebens erzählt, erregte ungeheure
Sensation und verbreitete sich sofort in Tausenden von Exemplaren über ganz England. Seine Werke, mit vorzüglicher Biographie
des Dichters von Johnson, erschienen in 2 Bänden (Lond. 1775).
Vgl. Döring, Richard S. (Jena 1840).
Gutzkow behandelte seine Geschichte in einem Trauerspiel.
2) John, amerikan. Schriftsteller und Dichter, geb. zu
Dublin in Irland, wanderte 1848 infolge seiner politischen Thätigkeit nach Amerika aus, wo er sich journalistisch beschäftigte.
Er veröffentlichte: »Lays of the fatherland« (New York 1850);
»Modern revolutionary history and literature of Ireland« (1.-3.
Aufl. 1856);
die Lustspiele: »Waiting for a wife« (1859) und »Under the rose« (1860);
das Epos »Eva, a goblin
romance« (1864);
die mit Erfolg aufgeführte Tragödie »Sibyl« (1865) und »Fenian heroes and martyrs« (1868).
Seine Gedichte
»Faith and fancy« (1864) sind schwungvoll und gedankenreich; besondere
Verbreitung fanden die während des Bürgerkriegs veröffentlichten Lieder: »The starry flag« und »The
muster of the North«. S. lebt zur Zeit in Fordham bei New York.