Sein Hauptverdienst bezieht sich auf die
Kritik der attischen Redner; hierher gehören die
Ausgaben des Lykurg (mit
Baiter, Zür.
1834), der »Oratores attici« (mit demselben, das.
1838-50, 9 Bde.; der
Text auch in 8 Teilen, das. 1838-43),
der Staatsreden des
Demosthenes (Bd. 1, Gotha
[* 8] 1845),
der Grabrede des
Hypereides
(Götting. 1860, im Supplementband des »Philologus«),
auch die berühmte
»Epistola critica
ad G. Hermannum« (Leipz. 1841). Außerdem edierte er »Philodemi
de vitiis lib. X« (Leipz. 1853),
letztern in der von
ihm seit 1848 mit
Haupt herausgegebenen Weidmannschen »Sammlung griechischer und lateinischer
Schriftsteller mit deutschen Anmerkungen«, »Eugippii vita S. Severini«
(das. 1877, in den
»Monumenta Germaniae historica«) und veröffentlichte »Schulreden«
(Weim. 1856).
chemische Verbindungen eines
Elements oder einer Atomgruppe mit
Wasserstoff, bilden mit
BasenSalze, besitzen aber nicht immer die
Eigenschaft der bekanntesten S., wie
Salpeter- oder
Schwefelsäure,
[* 9] sauer zu schmecken
und sauer zu reagieren (blaues Lackmuspapier zu röten). Die
Kieselsäure z. B. ist im starren Zustand geschmacklos und ohne
Reaktion auf Pflanzenfarben.Manche S. sind bei gewöhnlicher
Temperatur starr, andre flüssig oder gasförmig,
einige sind sehr beständig, andre ungemein leicht zersetzbar, so daß man sie nur in ihren
Lösungen kennt; ja, es gibt S.,
auf deren
Existenz man überhaupt nur aus ihren
Salzen schließen kann, weil sie sich bei dem
Versuch, sie aus
letztern abzuscheiden, sofort zersetzen. Zu diesen S. gehört z. B. die
Kohlensäure, denn was im gewöhnlichen
LebenKohlensäure
genannt wird, ist nicht die eigentliche wasserstoffhaltige Säure, sondern das
Anhydrid derselben.
Trihydrische S.,
Typus H3H3O3 , in welchem H3 ersetzt ist durch
ein dreiwertiges
Radikal, z. B.
Phosphorsäure POH3O3 .
Tetrahydrische S.,
Typus H4H4O4 , in welchem H4 ersetzt ist durch ein vierwertiges
Radikal, z. B.
Kieselsäure SiH4O4 etc.
Die monohydrischen oder einbasischen S. bilden nur eine
ReiheSalze, indem das in ihnen enthaltene
AtomWasserstoff durch ein
Atom eines einwertigen Metalls ersetzt wird. Aus
Salpetersäure HNO3 entsteht salpetersaures
Kali KNO3 . Die dihydrischen oder zweibasischen S. bilden zwei
ReihenSalze.
Schwefelsäure H2SO4 gibt
normales (neutrales) schwefelsaures
Kali, indem zwei
AtomeWasserstoff durch zwei
Atome des einwertigen
Kaliums ersetzt werden,
K2SO4 , oder schwefelsauren
Kalk, indem zwei
AtomeWasserstoff durch ein
Atom des zweiwertigen
Calciums ersetzt werden, CaSO4 , außerdem saures schwefelsaures
Kali, indem nur ein
AtomWasserstoff durch
Kalium
ersetzt wird, HKSO4 . Ebenso bildet trihydrische oder dreibasische
Phosphorsäure H3PO4 drei
ReihenSalze: normales (basisches) phosphorsaures
Kali K3PO4 , halbsaures (neutrales)
phosphorsaures
Kali HK2PO4 und saures phosphorsaures
Kali H2KPO4 etc. Wie die
Existenz
mancher noch nicht dargestellter S. aus der
Zusammensetzung ihrer
Salze sich ableiten läßt, so ergibt auch nur die Untersuchung
der
Salze die
Stellung der
S. in einer der genannten
Klassen, denn nur der durchMetall vertretbare
Wasserstoff
der S. bedingt deren
Charakter. So ist
Ameisensäure nach der
Formel CH2O2 zusammengesetzt; aber diese
Säure ist nicht di-, sondern monohydrisch, denn ihre
Salze sind nach der
Formel CHMO2 zusammengesetzt, und
daraus ergibt sich, daß die Säure der
Formel CHOHO entspricht, wie die gleichfalls monohydrischeEssigsäure
C2H4O2 der
Formel C2H3OHO . Die
Nomenklatur der S. ist nicht konsequent.
Im allgemeinen benennt man die Säure nach dem
Element, welches mit
Sauerstoff und
Wasserstoff verbunden ist
(Borsäure,
Kieselsäure,
Phosphorsäure etc.). Eine Ausnahme macht die
Salpetersäure, welche eigentlich Stickstoffsäure heißen sollte.
Bildet ein
Element mehrere S., so wird die sauerstoffärmere in der
Weise benannt, daß man den
Namen des
Elements durch Anhängen von »ige« in ein
Eigenschaftswort verwandelt und dieses mit dem
Substantiv Säure vereinigt, also z. B.
Antimonsäure, antimonige Säure, aber auch
Salpetersäure,
salpetrige Säure.
Existieren noch mehr S. desselben
Elements, so
erhält die, welche weniger
Sauerstoff enthält als die »ige Säure«, noch
die Vorsilbe »unter« (unterphosphorige Säure) und ebenso die, welche zwischen
der »igen Säure« und der »Säure«
steht (Unterschwefelsäure); die sauerstoffreichste Säure eines
Elements wird durch die Vorsilbe »Über« charakterisiert
(Überchlorsäure).
Tritt aus einem oder mehreren
Molekülen einer
Oxysäure sämtlicher
Wasserstoff mit dem erforderlichen
Sauerstoff in der Form von
Wasser aus, so entsteht ein
Säureanhydrid, z. B.: