Saugröhre,
s. Pipette. ^[= (franz.), eine Glasröhre, welche etwa in ihrer Mitte mit einer Erweiterung versehen ...]
s. Pipette. ^[= (franz.), eine Glasröhre, welche etwa in ihrer Mitte mit einer Erweiterung versehen ...]
(Dampfstrahlpumpe), s. Strahlapparate ^[= mechanische Vorrichtungen zum Heben oder Fortschaffen von flüssigen, gasförmigen oder körnigen ...] [* 2] und Injektor. [* 3]
(spr. ssohgh), Stadt im franz. Departement Oberloire, Arrondissement Le [* 4] Puy, an der Seuge, mit Schloßruinen, Mineralquellen, Fabrikation von Spitzen und (1881) 1911 Einw.
ein Ventil, [* 5] welches ein Gas oder eine Flüssigkeit in einen Raum eintreten, aber nicht aus demselben austreten läßt.
s. Haustorien. ^[= (lat., Saugwurzeln), Teile der Schmarotzerpflanzen, welche die Rolle von Saugorganen ...]
s. v. w. Saugpumpe, s. Pumpen, ^[= (hierzu Tafel "Pumpen"), Maschinen, welche Flüssigkeiten mittels des hydraulischen ...] [* 6] S. 462.
(Trematodes), s. Platoden, ^[= (Plathelminthes oder Platodes, Plattwürmer), die niederste Klasse der Würmer, meist ungegliederte, ...] S. 121.
s. Haustorien. ^[= (lat., Saugwarzenn), Teile der Schmarotzerpflanzen, welche die Rolle von Saugorganen ...]
(arab.), Grabstätte eines Heiligen. ^[= s. v. w. Espiritu Santo-Insel.]
Rapids (spr. ssahk räppids, s. Saint Cloud [* 7] 2).
s. Levisticum, ^[= Koch (Liebstöckel, verstümmelt aus Ligusticum), Gattung aus der Familie der Umbelliferen, ...] Scrophularia, Solanum.
erster König von Israel, war der Sohn eines angesehenen Israeliten, Namens Kis, aus dem Stamm Benjamin. Ausgezeichnet durch stattlichen Wuchs, in voller Manneskraft, tapfer und mutig, befreite er Jabes von den Ammonitern und ward nach diesem Sieg, als das Volk in seiner Bedrängnis durch die Philister einen Herrscher begehrte, 1055 v. Chr. in Gilgal zum König ausgerufen. Er begann sofort den Kampf gegen die Philister, eroberte deren festes Lager [* 8] bei Michmas und besiegte die Amalekiter bei Karmel.
Unterstützt von seinem Sohn Jonathan und dem Feldhauptmann Abner, befreite er Israel von seinen Bedrängern und rettete die Einheit des Volkes. War er nicht im Krieg, so lebte er ohne königlichen Prunk auf seiner Hufe zu Gibea mit seinen Söhnen und Freunden. Er diente Jehovah mit Eifer und beobachtete seine Gebote aufs strengste, auch entriß er den Philistern die geraubte Bundeslade. Trotzdem ward er von Samuel, der den Verlust seines priesterlichen und richterlichen Einflusses fürchtete, angefeindet und hatte mit der Opposition der Priesterschaft viel zu kämpfen.
Als er seinen Waffenträger David, dem er seine Tochter Michal zum Weib gegeben, und der ihm alles verdankte, einer Verschwörung gegen seinen Thron [* 9] beschuldigte und töten wollte, floh dieser (1036) und erhob einen Aufstand im südlichen Juda, der, durch einen Einfall der Philister unterstützt, von S. niedergeschlagen wurde. Als David zu den Philistern floh und diese zu einem großen Heereszug gegen Israel aufreizte, zog ihnen S. nach dem Berge Gilboa entgegen und lieferte ihnen 1033 eine Schlacht, die aber unglücklich ausfiel.
Als S. sie verloren und drei seiner Söhne gefallen sah, stürzte er sich selbst in sein Schwert. Seinen Kopf hingen die Philister im Tempel [* 10] des Dagon auf, sein Rumpf wurde in Jabes bestattet, sein Tod von den Israeliten schmerzlich betrauert. Sein einziger überlebender Sohn, Isboseth, behauptete die Herrschaft östlich vom Jordan bis zu seiner Ermordung 1025. Sauls Geschick wurde mehrfach dramatisch behandelt, so von Alfieri, Rückert, Gutzkow, Karl Beck, J. G. ^[Johann Georg] Fischer, H. Hölty u. a.
s. Cladonia. ^[= Hoffm. (Korallenmoos, Knopfflechte, Becherflechte, Becher-, Geweihstuppe), ...] [* 11]
(spr. ssohssi), Félicien Caignart de, franz. Numismatiker und Altertumsforscher, geb. zu Lille, [* 12] trat 1826 in die polytechnische Schule, kam dann als Artillerieoffizier nach Metz, [* 13] wurde dort Hauptmann und 1838 Professor der Mechanik am Kadettenhaus, machte sich bald durch archäologische und numismatische Arbeiten bekannt, erhielt infolge eines Besuchs des Herzogs von Orléans [* 14] in Metz die Stelle eines Konservators des Artilleriemuseums in Paris, [* 15] wurde 1842 Mitglied der Akademie, 1859 Senator, begleitete 1856 den Prinzen Napoleon nach Island [* 16] und Grönland, bereiste 1850-1851, sodann 1863 Syrien und Palästina, [* 17] befand sich Ende 1869 wieder in Serien und starb in Paris. Er hat sich besonders um die Numismatik und die Erforschung Palästinas bleibende Verdienste erworben, allerdings weniger durch methodische Behandlung und endgültige Erledigung größerer Fragen als, von außerordentlicher Beweglichkeit des Geistes und Vielseitigkeit der Kenntnisse unterstützt, durch Eröffnung immer neuer Bahnen, Sammlung von Material und scharfsinnige Kombinationen.
Auf die Numismatik beziehen sich: »Essai de classification des suites monétaires byzantines« (1836);
»Essai de classification des monnaies autonomes d'Espagne« (1840);
»Recherches sur la numismatique punique« (1843);
»Numismatique des croisades« (1847);
»Recherches sur la numismatique judaïque« (1854);
»Aperçu général sur la numismatique gauloise« (1866);
»Mémoires sur les monnaies datées des Séleucides« (1872);
»Numismatique de la Terre-Sainte« (1874);
»Système monétaire de la république romaine a l'époque de Jules César« (1874);
»Histoire numismatique du règne de François I« (1876);
»Histoire numismatique des rois d'Angleterre Henri V et Henri VI en France« (1879);
»Recueil de documents relatifs à l'histoire des monnaies depuis Philippe II« (Bd. 1, 1879),
»Histoire monétaire de Jean le Bon« (1880).
Über Palästina handeln die Reisebeschreibungen: »Voyage autour de la Mer Morte et dans les terres bibliques« (1852-54, 2 Bde.),
deren Entdeckungen großen Streit erregten, »Voyage en Terre-Sainte« (1865, 2 Bde.) und das illustrierte Werk »Jérusalem« (1881). Von geschichtlichen Werken erwähnen wir: »Histoire de l'art judaïque« (1858);
»Les campagnes de Jules César dans les Gaules« (1862);
»Les derniers jours de Jérusalem« (1866);
»Histoire d'Hérode, roi des Juifs« (1867);
»Sept siècles de l'histoire judaïque« (1874);
»Histoire des Machabées« (1880).
(hierzu Tafel »Säulenordnungen«), [* 18]
eine lotrechte, cylindrische oder schwach konische Stütze von Stein, Eisen [* 19] oder Holz [* 20] zur Übertragung der mehr oder minder ausgebreiteten, frei schwebenden Last einer Decke, [* 21] eines Fußbodens, eines Daches oder einer Überführung auf einen räumlich möglichst eingeschränkten Teil des Unterbaues. Da die Druckfestigkeit des Steins, Holzes und Eisens sich durchschnittlich wie 1:10:100 verhält, so sind, wo es sich um möglichste Raumersparnis handelt, die eisernen Säulen [* 22] vorzuziehen, während die steinernen Säulen bei Gebäuden von monumentalem Charakter, die hölzernen Säulen bei interimistischen Bauwerken (Ausstellungsbauten u. dgl.) Anwendung finden.
Während man daher z. B. bei modernen Geschäftshäusern, welche großer, heller Ausstellungs- und Lagerräume bedürfen, die obern Geschosse [* 23] oft ausschließlich durch gußeiserne oder schmiedeeiserne Säulen stützt, erhalten die Kirchen, öffentlichen Gebäude und Paläste meist noch steinerne, denjenigen der ältern, insbesondere antiken, Baustile nachgebildete Säulen. Unter den Säulen der alten Baustile, des indischen, persischen, ägyptischen und griechischen Stils (s. Tafeln »Baukunst [* 24] I-IV«),
zeichnen sich besonders die des letztern durch den Adel ihrer Formen und Verhältnisse aus und haben den Säulen des etruskischen, römischen und Renaissancestils (s. Tafeln »Baukunst V, VI, XI, XII«) mehr oder minder als Vorbilder gedient. Die griechischen Säulen treten in drei verschiedenen Grundformen auf, worunter ¶
die dorischen (s. Tafel »Säulenordnungen«, [* 18] Fig. 1 bis 3) die einfachsten Formen und schwersten Verhältnisse, die ionischen [* 25] (Fig. 4-6) flüssigere Formen und leichtere Verhältnisse, die korinthischen [* 25] (Fig. 7) die reichsten Formen und schlanksten Verhältnisse zeigen. Nachdem man diese Formen und Verhältnisse als Richtschnur für spätere Bauperioden aufgenommen und zusammengestellt hat, unterscheidet man die dorische, ionische und korinthische Säulenordnung.
Als Beispiele der römischen (der griechisch-korinthischen nachgebildeten) Säulenordnung können die [* 25] Fig. 8 und 9 dienen. Unter den Säulen der übrigen Baustile sind diejenigen des altchristlichen und mohammedanischen sowie des romanischen und gotischen Stils (s. Tafeln »Baukunst VII-IX« und Tafeln »Kölner [* 26] Dom«) als eigenartige Stützen gewölbter Decken hervorzuheben, wenn sie auch nicht so typisch auftreten wie in den griechischen Säulenordnungen mit wagerechten Balkendecken.
Die drei Hauptteile jeder Säulenordnung sind: das die Decke bildende Gebälk, die jene Decke tragende lotrechte S. und der wagerechte, die S. unterstützende Unterbau (Säulenstuhl, Stylobat). Das Gebälk zerfällt wieder in drei Teile, wovon der unterste, der Architrav, [* 27] den eigentlichen Deckenträger, der oberste, das Kranzgesims [* 28] (Geison), die Abdeckung, der mittlere, der Fries, den Träger [* 29] der Deckenquerbalken bildet (s. Tafel »Säulenordnungen«, [* 18] Fig. 1 u. 9). Auch die S. zerfällt in drei Teile, wovon der oberste, das Kapitäl, den Architrav aufnimmt, der unterste, die Basis, auf dem Unterbau ruht und der mittlere, der Schaft, den eigentlichen Körper der S. bildet [* 25] (Fig. 9). Der mehr oder minder hohe Unterbau eines Tempels (Stereobat) besteht meist aus drei oder mehreren hohen Stufen, auf deren oberster die Säulen stehen. Die einzelnen Teile des Gebälks und der S. gestalten sich in den einzelnen Säulenordnungen in folgender Weise.
In der dorischen Säulenordnung, welche übrigens, wie uns die Überreste der besten dorischen Tempel, z. B. in Pästum [* 25] (Fig. 1 u. 1a), das Parthenon in Athen [* 30] (Fig. 2 und 2a), der Tempel des nemeischen Zeus [* 31] (Fig. 3), lehren, in sehr verschiedenen Verhältnissen auftritt, besteht das Geison nur aus einer mit einfacher Kranzleiste gekrönten glatte, deren Unterfläche durch hervortretende, mit Tropfen (guttae) als Symbolen des Freischwebenden besetzte Platten (mutuli) a charakterisiert ist.
Der Fries besteht aus den mit Dreischlitzen (Triglyphen) versehenen Trägern b des Geison und den zwischen denselben befindlichen Feldern (Metopen) [* 32] c, welche bei ältern Tempeln dieser Gattung offen und bisweilen durch hineingestellte Gefäße geziert, bei spätern Tempeln geschlossen und zwar mit glatten oder mit Reliefs geschmückten Platten ausgefüllt waren. Unter dem Fries befindet sich der glatte, nur mit einem schmalen Plättchen bekrönte Architrav, an welchem häufig metallene Schilde oder vergoldete Weihinschriften oder Weihgeschenke angebracht waren.
Unter jenen Plättchen befindliche Tropfen vermittelten Architrav und Triglyphen, deren einer über jeder S. und je einer oder je zwei über jedem Säulenzwischenraum angebracht waren, wonach man den monotriglyphischen und ditriglyphischen Bau unterscheidet. Den Architrav stützt ein stark verjüngter, mit einer leichten Anschwellung (Entasis) versehener und durch etwa 20 Kannelierungen e belebter runder Schaft mit seinem konsolenartig vorspringenden Echinus [* 33] (Wulst).
Dieser letztere bildet mit dem quadratischen Abakus [* 34] als dem natürlichen Vermittelungskörper zwischen dem parallelepipedischen Architrav und dem zentralen Säulenschaft bis zu dem konkaven, oben durch einige vorspringende Plättchen (Riemchen) d und unten durch seichte Einschnitte begrenzten Säulenhals das dorische Kapital [* 25] (Fig. 1a u. 2a). Dagegen hatte die dorische S. keine besondere Basis, sondern ersetzte dieselbe durch die starke Verbreiterung ihres Schafts und die damit verbundene Vermehrung seiner Stabilität.
Die Höhe der S. mißt bei den Monumenten der besten Zeit 5½, bei den frühern und spätern Tempeln bez. 4 und 6½ ihrer untern Durchmesser, während der Säulenabstand etwa 1⅓ untere Durchmesser und das Verhältnis ihrer Gebälk- zu ihrer Säulenhöhe bez. etwa 1:2,4; 1:3 und 1:4 beträgt. Legt man den untern Halbmesser der S. als Einheit (Modulus) zu Grunde und teilt denselben in 30 Teile (Partes), so ergeben sich die in [* 25] Fig. 1, 2 und 3 eingetragenen Verhältniszahlen zwischen der S., dem Gebälk und deren Teilen.
In der ionischen Säulenordnung, welche, wie uns die Überreste der besten ionischen Tempel, z. B. am Ilissos in Athen (Fig. 4), der Athene [* 35] Polias in Priene [* 25] (Fig. 5), der Athene Polias in Athen (Fig. 6), zeigen, ebenfalls in verschiedenen Verhältnissen auftritt, besteht das Geison aus einer meist unterschnittenen Hängeplatte, welche oben durch ein bisweilen mit Ornamenten geschmücktes Glied [* 36] (Kymation) bekrönt und unten durch ein etwas ausgeladenes, gleichfalls ornamentiertes Glied, ohne oder mit Zahnschnitten [* 25] (Fig. 6 u. 5), unterstützt wird.
Der ionische Fries, welcher die Triglyphen nicht kennt, ist glatt oder mit durchlaufenden Skulpturen in Relief geschmückt und oben mit einem durch eine Perlschnur angehefteten, mit Blattwerk geschmückten Vermittelungsglied (Kymation) versehen. Durch ein glattes oder ornamentiertes Trennungsglied geschieden, folgt der meist durch schwache, bisweilen durch Perlschnüre vermittelte Vorsprünge in drei wagerechte Streifen zerlegte Architrav, der hierdurch ein wesentlich leichteres Ansehen erhält.
Durch Vermittelung einer mit Blattwerk geschmückten quadratischen Platte nimmt die S. den Architrav, bez. das Gebälk auf. Sie zerfällt in das (aus einem durch eine Perlschnur angehefteten Kymation [Eierstab] [* 37] und einer die Vermittelung des wagerechten Architravs als Last und der lotrechten S. als Stütze herstellenden Doppelspirale bestehende) Kapitäl [* 25] (Fig. 4a bis 6a), den mit meist 24 durch schmale Stege voneinander getrennten Kannelüren versehenen Schaft und die meist durch eine Hohlkehle mit ihm vermittelte, oben und unten durch zwei wulstförmige Trennungsglieder begrenzte Basis [* 25] (Fig. 4a u. 6a). Zu dieser attischen Basis, welche unmittelbar auf dem gemeinsamen Stylobat ruht, tritt bei der ionischen Basis [* 25] (Fig. 5a), als Vermittlerin zwischen diesem und dem zentralen Säulenschaft, noch eine quadratische Unterlagsplatte. Die Höhe der S. mißt 8½-9½, der Säulenabstand 2 untere Durchmesser, während das Verhältnis der Gebälk- zur Säulenhöhe 1:4 bis 1:4,5 beträgt. Legt man auch hier den untern Halbmesser der S. als Einheit zu Grunde und teilt denselben in 30 Teile, so ergeben sich die in [* 25] Fig. 4-6 eingetragenen Verhältniszahlen zwischen der S., dem Gebälk und deren Teilen.
Die korinthische Säulenordnung, so genannt nach der Stadt Korinth, [* 38] schließt sich, wie [* 25] Fig. 7 zeigt, in ihren Hauptteilen der ionischen Ordnung an, zeigt ein ähnliches Gebälk, dessen Geison mit Zahnschnitten versehen, dessen Fries glatt und dessen Architrav ¶