(Sargassotang,
Golfkraut), rabenfederdick, stielrund, sehr ästig, mit linealisch-lanzettförmigen, gesägten Blättern, meist
stachelspitzigen Luftblasen und gabelig geteilten
Fruchtständen, bildet im Atlantischen
Ozean schwimmend das sogen.
Sargassomeer,
welches nach der
AnnahmeHumboldts westlich von den
Azoren einen gegen 60,000 QM. großen Flächenraum in einer
Ausdehnung
[* 2] von
etwa 25
Graden von N. nach
Süden bedeckt und seit
Jahrhunderten seinen
Ort und seine
Grenzen
[* 3] nicht verändert
haben soll.
Nach neuern Untersuchungen, besonders von Haltermann und
Kuntze, ist diese
AnnahmeHumboldts unrichtig, in dem sogen.
Sargassomeer
treiben mehr oder weniger dicht einzelne Krautbüschel, die aus losgerissenen, absterbenden und allmählich untersinkenden
Bruchstücken verschiedener an den amerikanischen
Küsten wachsender
Arten von S. bestehen. Die bisweilen
beobachtete Massenhaftigkeit der Bruchstücke wird durch
Stürme und konträre
Wind- und Wasserströmungen hinreichend erklärt;
irgend ein bestimmtes, unveränderliches
Areal kommt dem
Sargassomeer nicht zu.
(Sarrukin), König von
Assyrien 722-705, eroberte 722
Samaria, das sein Vorgänger
Salmanassar IV. zu belagern
begonnen, und führte die Einwohner nach
Medien, wogegen er Babylonier und Araber in
Israel ansiedelte. 720 eroberte
und zerstörte er die
Städte der aufständischen
Philister und schlug den König Sabakon (Seveh) von
Ägypten,
[* 4] der diesen zu
Hilfe kam, bei
Raphia. Hierauf unterwarf er die nördlichen Araberstämme sowie
Kypros und
Kilikien und bezwang
die Inselstadt
Tyros.
Auch unterdrückte er 715 einen
Aufstand der
Meder und führte Dajauku (Deïoces) gefangen fort; endlich unterwarf er nach
Besiegung des
Königs Merodoch Baladun 709
Babylonien völlig und nannte sich König von
Babylon. Um seine Thaten zu verherrlichen,
erbaute er zwei
Meilen oberhalb
Ninive am Khosr eine neue
Residenz,
Dur Sarrukin
(FesteSargon, das heutige
Chorsabad), deren große
Paläste er mit
Reliefs und
Inschriften schmückte. Er wurde 705 ermordet.
(Zaria,
Sóso), Hauptstadt der
Provinz Segseg im afrikan. Fulbereich
Sokoto im westlichen
Sudân, wichtiger Handelsplatz
an einem Nebenflüßchen des
Niger, unter 11° nördl.
Br., mit 50,000 Einw., wurde von
Clapperton,
Vogel,
Lander,
Baikie, Matteuci,
Massari, Hartert besucht.
(Serq), eine der engl.
Kanalinseln, 9 km östlich von
Guernsey, 5 qkm groß, besteht aus zwei
Teilen, die durch einen 118 m hohen Felsenkamm verbunden sind.
Die
Küsten
sind steil, und ein in die Granitfelsen eingehauener
Tunnel
[* 5] führt auf das wohlbebaute
Plateau.
Die Einwohner (526 an Zahl) haben ihr eignes
Parlament.
(griech.), der bittere Hohn, den jemand mit verbissenen
Lippen ausspricht, besonders jede verhöhnende
Rede,
jeder beißende
Spott, Art der
Ironie (s. d.).
(lat.), eine Form des
Perikarps, s.
Fruchtfleisch. ^[= (Sarcocarpium), die aus saftigem Zellgewebe bestehende Schicht der Fruchtwand, welche vornehmlich ...]
ursprünglich
Name einer Steinart, die bei
Assos in
Troas
gegraben oder gebrochen ward, sich spalten ließ und
Leichname, welche
man inSärge, die davon gefertigt waren, legte, innerhalb 40
Tagen,
mit Ausnahme der
Zähne,
[* 7] verzehren sollte, der
Alumen schisti
Linnés, eine Art
Alaunschiefer, womit man übrigens die
Särge
zur Beförderung der
Verwesung gewöhnlich nur auslegte. Der
Name S. ward dann auch auf jeden andern Steinsarg
übertragen. Die ägyptischen Sarkophage, die ältesten, welche man gefunden, sind meist von
Kalkstein, seltener von
Basalt
oder
Marmor, innen und außen größtenteils mit
Hieroglyphen und Reliefbildern geschmückt, der Sargdeckel auf der Kopfseite
das Bildnis des Verstorbenen zeigend.
Ähnlich die Sarkophage phönikischer Herkunft (vgl.
Perrot u. Chipiez,
Histoire de l'art dans l'antiquité,
Bd. 1 u. 3). Es gibt aber auch
Sarkophage von rotem oder schwärzlichem
Granit, worin
Könige und
Priester beigesetzt zu werden pflegten. In
Griechenland
[* 8] waren
Steinsarkophage in ältester Zeit nicht üblich. Man gebrauchte dafür aus einzelnen
Ziegeln oder Thonplatten
zusammengesetzte Behälter.
In den ausgemauerten Grabmauern pflegte man den
Leichnam in hölzernen
Särgen, deren sich noch
in den
Gräbern der
Krim
[* 9] gefunden haben, beizusetzen. In
Etrurien waren an
Stelle der Sarkophage die sogen. Aschenkisten getreten,
kleine, aus
Thon oder
Alabaster gefertigte, bunt bemalte
Urnen, vorn mit
Reliefs, auf dem Deckel meist mit
der ganzen, gelagerten
[* 1]
Figur des Verstorbenen geschmückt. Erst etwa in alexandrinischer Zeit kommen
in
Griechenland die eigentlichen Sarkophage auf. Es sind anfangs ziemlich große, aus
Marmor gefertigte kastenartige Behälter,
meist architektonisch gegliedert, in Form von
Tempeln, mit
Giebeldach als Deckel, die
Reliefs der Seitenwände noch monumental
aufgefaßt. Daraus entwickelt sich die römische Form des Sarkophags, der durchschnittlich kleiner und
mit reich-
licherm Reliefschmuck versehen ist
[* 10]
(Fig. 1 u. 2). Die Szenen desselben sind am häufigsten mythologische, doch gern mit Bezug
auf Thätigkeit, Eigenschaften und Vorzüge des Verstorbenen. Den Hauptfiguren, obgleich heroisch, wird öfters das Porträt
des Bestatteten und seiner Gattin geliehen. Ein für Ehegatten bestimmter S. (bisomus) pflegt als übersetzter, doppelstöckiger
S. charakterisiert zu werden. Die Christen übernahmen auch die Form des Sarkophags und änderten erst nach und nach am äußern
Schmuck desselben (vgl. die Abbildung eines altchristlichen Sarkophags auf Tafel »Bildhauerkunst
[* 11] V«,
[* 10]
Fig. 2). Viele antike
Sarkophage sind aber bis in das späte Mittelalter hinein ohne weiteres für christliche Bestattung verwendet
worden. IhreReliefs haben der modernen Bildhauerei die ersten Anregungen zu neuem Aufschwung gegeben.